Definition Mobbing am Arbeitsplatz
Mobbing am Arbeitsplatz bezeichnet wiederholte, systematische und gezielte Belästigungen, Schikanen oder Diskriminierungen gegenüber einem oder mehreren Mitarbeitern. Es handelt sich um negative Verhaltensweisen, die darauf abzielen, das Opfer psychisch oder emotional zu verletzen und seine Arbeitsleistung sowie sein Wohlbefinden zu beeinträchtigen.
Die Definition von Mobbing am Arbeitsplatz umfasst verschiedene Formen der Belästigung, wie zum Beispiel verbale Angriffe, Ausgrenzung, Verbreitung von Gerüchten, Herabwürdigungen, Drohungen, sabotierendes Verhalten oder die Zuweisung sinnloser oder übermäßiger Aufgaben.
Es ist wichtig zu beachten, dass Mobbing nicht mit gelegentlichen Konflikten oder Meinungsverschiedenheiten am Arbeitsplatz verwechselt werden sollte. Mobbing zeichnet sich durch eine kontinuierliche und systematische Natur aus, bei der das Opfer über einen längeren Zeitraum hinweg einer negativen Behandlung ausgesetzt ist.
Die Folgen von Mobbing können schwerwiegend sein, sowohl für die betroffenen Mitarbeiter als auch für das Unternehmen insgesamt. Daher ist es von großer Bedeutung, Maßnahmen zu ergreifen, um Mobbing zu verhindern, zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
Mobbing am Arbeitsplatz – wo fängt es an?
Der Beginn von Mobbing am Arbeitsplatz ist oft schwer zu definieren, da es sich schleichend und allmählich entwickeln kann. Es kann mit kleinen, scheinbar harmlosen Handlungen beginnen, die im Laufe der Zeit eskalieren und zunehmend destruktiver werden. Eine kritische Schwelle wird überschritten, wenn das Verhalten wiederholt und mit der Absicht ausgeführt wird, die Zielperson zu schädigen.
Wann gibt es kein Mobbing?
Nicht jede negative Erfahrung am Arbeitsplatz kann als Mobbing betrachtet werden. Konflikte, Meinungsverschiedenheiten und isolierte negative Vorfälle gehören zum normalen Arbeitsleben. Mobbing zeichnet sich jedoch durch wiederholtes, gezieltes und systematisches Verhalten aus, das darauf abzielt, eine Person zu schädigen und zu demütigen. Es ist wichtig, zwischen normalen Konflikten und tatsächlichem Mobbing zu unterscheiden, um angemessene Maßnahmen ergreifen zu können.
Warnzeichen und Ursachen von Mobbing am Arbeitsplatz

Warnzeichen und Ursachen von Mobbing am Arbeitsplatz: Mobbing am Arbeitsplatz kann verheerende Auswirkungen haben, daher ist es wichtig, frühzeitig Warnzeichen zu erkennen und die zugrunde liegenden Ursachen zu verstehen. Hier sind einige häufige Warnzeichen, die auf Mobbing am Arbeitsplatz hinweisen können:
Verändertes Verhalten: Opfer von Mobbing können plötzliche Veränderungen in ihrem Verhalten zeigen, wie zum Beispiel erhöhte Nervosität, Rückzug von sozialen Interaktionen oder vermehrte Abwesenheit vom Arbeitsplatz.
Häufige Konflikte: Mobbingopfer werden oft in unnötige Konflikte verwickelt, sei es durch gezielte Provokationen oder ungerechtfertigte Schuldzuweisungen.
Soziale Isolation: Mobbing zielt darauf ab, die Zielperson auszuschließen und von Kollegen zu isolieren. Betroffene können sich zunehmend allein und von der Teamdynamik ausgeschlossen fühlen.
Psychische und körperliche Symptome: Mobbing kann zu psychischen Belastungen wie Angstzuständen, Depressionen und Schlafstörungen führen. Darüber hinaus können auch körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden und Muskelverspannungen auftreten.
Die Ursachen von Mobbing am Arbeitsplatz sind vielfältig und können von individuellen Faktoren bis hin zu organisatorischen Problemen reichen. Häufige Ursachen sind:
Machtungleichgewicht: Mobbing tritt häufig in Situationen auf, in denen ein Machtungleichgewicht besteht, wie beispielsweise ein Vorgesetzter, der seine Autorität missbraucht.
Konkurrenz und Eifersucht: Intensive Konkurrenz und Eifersucht unter den Mitarbeitern können Mobbingverhalten fördern, da jemand absichtlich geschädigt werden soll, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen.
Fehlende Unterstützung und Führung: Eine schlechte Führung, unklare Kommunikation und fehlende Unterstützung seitens des Managements können ein Umfeld schaffen, in dem Mobbing gedeihen kann.
Organisatorische Kultur: Eine ungesunde Unternehmenskultur, die feindseliges Verhalten toleriert oder ignoriert, kann Mobbing am Arbeitsplatz begünstigen.
Durch das Erkennen von Warnzeichen und das Verständnis der zugrunde liegenden Ursachen können Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, um Mobbing am Arbeitsplatz zu bekämpfen und eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen.
Gängige Beispiele für Mobbing am Arbeitsplatz

Heutzutage gibt es verschiedene Formen von Mobbing am Arbeitsplatz, die sich mit der Weiterentwicklung der Technologie und der zunehmenden Vernetzung der Menschen verändert haben. Hier sind einige gängige Beispiele für Mobbing, die in der heutigen Arbeitswelt vorkommen können:
Cybermobbing
Mit der Verbreitung von digitalen Kommunikationsmitteln haben sich neue Möglichkeiten für Mobbing eröffnet. Cybermobbing am Arbeitsplatz umfasst das Versenden beleidigender oder diffamierender E-Mails, das Verbreiten von Gerüchten über Kollegen in sozialen Medien oder das Belästigen und Bloßstellen von Personen online.
Verbale Angriffe
Mündliche Angriffe, Beleidigungen und abfällige Bemerkungen sind nach wie vor eine häufige Form von Mobbing. Sie können während Besprechungen, in Arbeitsgruppen oder auch in informellen Gesprächen auftreten und die betroffene Person emotional belasten.
Soziale Ausgrenzung
Mobbing kann auch in Form von sozialer Ausgrenzung auftreten, indem eine Person gezielt ignoriert, isoliert oder von wichtigen Informationen oder Entscheidungen ausgeschlossen wird. Das Gefühl des Ausschlusses und der Isolation kann zu erheblichem Stress und psychischem Leiden führen.
Arbeitsplatzsabotage
Mobbing kann sich auch in Form von Arbeitsplatzsabotage manifestieren, bei der eine Person absichtlich daran gehindert wird, ihre Aufgaben effektiv zu erledigen. Das kann beispielsweise durch das Verstecken von wichtigen Unterlagen, das Vorenthalten von Ressourcen oder das absichtliche Verursachen von Fehlern geschehen.
Sexuelle Belästigung
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist eine besonders ernste Form von Mobbing. Sie umfasst unerwünschte sexuelle Annäherungen, anzügliche Kommentare oder unangemessenes Verhalten, das die betroffene Person erniedrigt und in ihrer Arbeitsumgebung unwohl fühlen lässt.
Diese Beispiele zeigen, dass Mobbing am Arbeitsplatz verschiedene Formen annehmen kann und oft das Ziel hat, die betroffene Person zu demütigen, zu schaden oder auszuschließen. Es ist wichtig, diese Verhaltensweisen zu erkennen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um Mobbing am Arbeitsplatz zu verhindern und zu bekämpfen.
Folgen von Mobbing am Arbeitsplatz: Gesundheit und Sozialleben

Die gesundheitlichen und sozialen Folgen von Mobbing sind ernstzunehmende Probleme, die sowohl die betroffenen Mitarbeiter als auch die Arbeitsumgebung beeinflussen können. Hier sind einige der häufigsten Auswirkungen von Mobbing am Arbeitsplatz:
Gesundheitliche Folgen
Mobbing kann zu erheblichem Stress führen, der wiederum eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verursachen kann. Dazu gehören Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen, erhöhter Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Suizidgedanken. Langfristig kann Mobbing das Immunsystem schwächen und das Risiko für chronische Erkrankungen erhöhen.
Psychisches Wohlbefinden
Mobbing hat schwerwiegende Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden der Betroffenen. Sie können an Selbstwertmangel, geringem Selbstvertrauen, Angstzuständen, Verlust des Arbeitsinteresses und Depressionen leiden. Das Gefühl der Hilflosigkeit und der ständigen Bedrohung beeinflusst ihre Lebensqualität und ihr berufliches Engagement negativ.
Soziale Isolation
Mobbing am Arbeitsplatz kann zu sozialer Isolation führen, da die betroffene Person sich von Kollegen und sozialen Interaktionen zurückzieht. Dieser soziale Rückzug wirkt sich nicht nur auf die betroffene Person aus, sondern auch auf das Arbeitsklima und die Teamdynamik.
Arbeitsleistung
Mobbing beeinträchtigt die Arbeitsleistung der betroffenen Mitarbeiter erheblich. Sie können Schwierigkeiten haben, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren, ihre Leistungsfähigkeit kann abnehmen und sie können Fehler machen. Dies hat negative Auswirkungen auf die Produktivität und Effizienz des gesamten Teams oder Unternehmens.
Karrierechancen
Mobbing kann auch langfristige Auswirkungen auf die Karrierechancen haben. Die betroffenen Mitarbeiter könnten Schwierigkeiten haben, beruflich voranzukommen, da Mobbing ihre Arbeitszeugnisse und Empfehlungen beeinträchtigt. Zudem kann das Mobbing die Motivation und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten untergraben.
Rechte und Pflichten von Mobbingopfer und Arbeitgeber
Mobbingopfer und Arbeitgeber haben jeweils bestimmte Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit Mobbing am Arbeitsplatz. Hier sind einige wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden sollten:
Rechte der Mobbingopfer
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Recht auf Schutz: Mobbingopfer haben das Recht, vor jeglicher Form von Belästigung, Diskriminierung und Mobbing geschützt zu werden. Sie sollten in einer sicheren und gesunden Arbeitsumgebung arbeiten können.
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Recht auf Fürsorgepflicht: Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern. Das bedeutet, dass sie geeignete Maßnahmen ergreifen müssen, um Mobbing zu verhindern, aufzuhalten und angemessen darauf zu reagieren, wenn es auftritt.
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Recht auf angemessene Unterstützung: Mobbingopfer haben das Recht auf angemessene Unterstützung seitens des Arbeitgebers, einschließlich psychologischer Beratung, rechtlicher Beratung und anderer Ressourcen, um mit den Folgen von Mobbing umzugehen.
Pflichten der Mobbingopfer
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Melden des Mobbings: Mobbingopfer haben die Pflicht, das Mobbing umgehend ihrem Vorgesetzten oder der Personalabteilung zu melden. Eine rechtzeitige Meldung ermöglicht es dem Arbeitgeber, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um das Mobbing zu stoppen.
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Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber: Mobbingopfer sollten bei der Untersuchung und Lösung des Problems aktiv mit dem Arbeitgeber zusammenarbeiten. Dies beinhaltet das Bereitstellen von Informationen, das Dokumentieren von Vorfällen und die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen, um das Mobbing zu beenden.

Rechte und Pflichten des Arbeitgebers
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Recht auf Untersuchung: Arbeitgeber haben das Recht und die Pflicht, Vorwürfe von Mobbing gründlich zu untersuchen. Sie sollten sicherstellen, dass alle Parteien fair gehört werden und dass die Untersuchung objektiv und vertraulich durchgeführt wird.
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Pflicht zur Intervention: Arbeitgeber haben die Pflicht, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Mobbing am Arbeitsplatz zu stoppen. Dies kann die Durchführung von Schulungen, die Verabschiedung von Anti-Mobbing-Richtlinien und die Disziplinierung der Täter umfassen.
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Pflicht zum Schutz der Opfer: Arbeitgeber haben die Pflicht, Mobbingopfer zu schützen und angemessene Unterstützung bereitzustellen. Sie sollten sicherstellen, dass das Opfer keine negativen Konsequenzen aufgrund der gemeldeten Vorfälle erfährt und angemessene Lösungen anbieten.
Es ist wichtig, dass sowohl Mobbingopfer als auch Arbeitgeber ihre Rechte und Pflichten verstehen und gemeinsam daran arbeiten, eine positive und respektvolle Arbeitsumgebung zu schaffen.
Personalabteilung kann dies tun, um Mobbing zu verhindern
Die Personalabteilung spielt eine wesentliche Rolle bei der Prävention von Mobbing am Arbeitsplatz. Hier sind einige Maßnahmen, die die Personalabteilung ergreifen kann, um Mobbing zu verhindern:
Sensibilisierung und Schulung: Die Personalabteilung sollte regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsprogramme für alle Mitarbeiter durchführen. Diese Schulungen sollten über die Definition von Mobbing informieren, Warnzeichen aufzeigen und die Auswirkungen von Mobbing verdeutlichen. Darüber hinaus können Schulungen zur Förderung eines respektvollen und toleranten Arbeitsumfelds beitragen.
Implementierung klarer Richtlinien: Die Personalabteilung sollte klare Richtlinien und Verfahren zur Prävention und Bekämpfung von Mobbing entwickeln und kommunizieren. Diese Richtlinien sollten Verhaltensstandards festlegen, das Melden von Vorfällen erleichtern und den Opfern Schutz bieten. Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter über diese Richtlinien informiert werden.
Ermutigung zur offenen Kommunikation: Die Personalabteilung sollte eine offene Kommunikationskultur fördern, in der Mitarbeiter sich sicher fühlen, Bedenken und Vorfälle von Mobbing zu melden. Dies kann durch die Bereitstellung von anonymen Meldekanälen oder die Ernennung von Vertrauenspersonen geschehen.
Frühzeitiges Eingreifen: Die Personalabteilung sollte bei Hinweisen auf Mobbing umgehend handeln. Das bedeutet, Vorwürfen nachzugehen, eine gründliche Untersuchung durchzuführen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um das Mobbing zu stoppen und die Konflikte zu lösen.
Unterstützung der Opfer: Die Personalabteilung sollte den betroffenen Mitarbeitern Unterstützung anbieten, einschließlich Beratung, psychologischer Hilfe und gegebenenfalls Umplatzierung innerhalb des Unternehmens. Es ist wichtig, dass die Opfer wissen, dass sie gehört und geschützt werden.
Indem die Personalabteilung proaktiv Maßnahmen ergreift, um Mobbing zu verhindern, kann sie dazu beitragen, eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen, in der alle Mitarbeiter respektvoll miteinander umgehen.
Was tun bei Mobbing am Arbeitsplatz

Wenn Sie am Arbeitsplatz mit Mobbing konfrontiert sind, können Sie folgende Schritte unternehmen:
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Erkennen und benennen: Achten Sie auf die Anzeichen von Mobbing, wie wiederholte negative Handlungen, Schikanen oder Ausgrenzung. Benennen Sie das Verhalten als Mobbing, um sich bewusst zu machen, dass es nicht akzeptabel ist.
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Beweise sammeln: Dokumentieren Sie alle Vorfälle von Mobbing. Notieren Sie Datum, Uhrzeit, Ort und eine detaillierte Beschreibung des Vorfalls. Sammeln Sie auch Beweise wie E-Mails, Textnachrichten oder andere Dokumente.
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Unterstützung suchen: Suchen Sie Unterstützung bei vertrauenswürdigen Kollegen, Freunden oder Familienmitgliedern. Teilen Sie ihnen Ihre Erfahrungen mit und holen Sie sich emotionalen Beistand.
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Internes Meldesystem nutzen: Informieren Sie Ihren Vorgesetzten, die Personalabteilung oder eine andere dafür vorgesehene Stelle in Ihrem Unternehmen über das Mobbing. Nutzen Sie das interne Meldesystem, um Ihre Beschwerde formell einzureichen.
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Externe Hilfe in Anspruch nehmen: Informieren Sie sich über externe Stellen, die Unterstützung bei Mobbing bieten, wie etwa Gewerkschaften, Beratungsstellen oder Anwälte für Arbeitsrecht. Sie können Ihnen bei der weiteren Vorgehensweise helfen.
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Selbstfürsorge nicht vernachlässigen: Achten Sie auf Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Nehmen Sie sich Zeit für Entspannung, pflegen Sie soziale Kontakte und suchen Sie gegebenenfalls professionelle Unterstützung durch Therapeuten oder Berater.
Es ist wichtig, dass Sie sich nicht allein gelassen fühlen und geeignete Schritte unternehmen, um sich selbst zu schützen. Jeder Fall von Mobbing ist einzigartig, daher kann es sinnvoll sein, professionellen Rat einzuholen, um die beste Vorgehensweise für Ihre spezifische Situation zu finden.
Rechtlich gegen Mobbing vorgehen
Wenn trotz Präventionsmaßnahmen Mobbing am Arbeitsplatz auftritt, haben Mobbingopfer rechtliche Möglichkeiten, um sich zur Wehr zu setzen. Hier sind einige Schritte, die ergriffen werden können, um rechtlich gegen Mobbing vorzugehen:
1) Dokumentation der Vorfälle: Das Mobbingopfer sollte alle Vorfälle von Mobbing sorgfältig dokumentieren. Hierzu gehören Datum, Uhrzeit, Ort, beteiligte Personen und eine detaillierte Beschreibung der Vorfälle. Diese Dokumentation dient als Beweismittel im Falle rechtlicher Schritte.
2) Interne Beschwerde: Das Mobbingopfer sollte den Vorfall der Personalabteilung oder einem Vorgesetzten melden, gemäß den internen Richtlinien und Verfahren des Unternehmens. Eine schriftliche Beschwerde mit den gesammelten Beweisen sollte eingereicht werden. Der Arbeitgeber hat die Pflicht, angemessen auf die Beschwerde zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
3) Mediation und Schlichtung: In einigen Fällen kann eine Mediation oder Schlichtung zwischen dem Mobbingopfer und dem Täter in Betracht gezogen werden. Eine neutrale dritte Person unterstützt dabei, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Dies kann dazu beitragen, den Konflikt außergerichtlich beizulegen.
4) Rechtliche Beratung: Das Mobbingopfer sollte sich anwaltlichen Rat suchen, um seine rechtlichen Optionen zu verstehen und geeignete Schritte einzuleiten. Ein Anwalt mit Erfahrung im Arbeitsrecht kann das Opfer bei der Durchsetzung seiner Rechte unterstützen und den rechtlichen Prozess begleiten.
5) Gerichtliche Schritte: Wenn interne Maßnahmen und außergerichtliche Lösungsversuche erfolglos sind, kann das Mobbingopfer erwägen, gerichtliche Schritte einzuleiten. Ein Anwalt kann beim Einreichen einer Klage helfen und das Opfer während des gerichtlichen Verfahrens vertreten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die rechtlichen Schritte und Verfahren je nach Land und Rechtssystem unterschiedlich sein können. Mobbingopfer sollten sich an einen qualifizierten Rechtsberater wenden, um spezifische Informationen und Anleitung zu erhalten.
Mobbing am Arbeitsplatz strafbar?

Mobbing kann unter bestimmten Umständen als Straftat gelten. Hier sind einige Faktoren, die berücksichtigt werden, um festzustellen, wann Mobbing als Straftat angesehen wird:
Straftatbestände: Mobbing kann verschiedene Straftatbestände erfüllen, wie beispielsweise Beleidigung, Verleumdung, Nötigung, Körperverletzung oder Bedrohung. Wenn das Verhalten des Täters die Kriterien einer strafbaren Handlung erfüllt, kann Mobbing als Straftat angesehen werden.
Schwere der Handlungen: Die Schwere und Auswirkungen der mobbenden Handlungen spielen eine Rolle bei der Bewertung, ob es sich um eine Straftat handelt. Wenn das Mobbing zu schwerwiegenden körperlichen oder psychischen Verletzungen führt, kann es eher als Straftat betrachtet werden.
Wiederholte und systematische Natur: Mobbing zeichnet sich durch wiederholte und systematische Belästigungen aus. Wenn das Mobbingverhalten über einen längeren Zeitraum andauert und gezielt darauf abzielt, das Opfer zu schädigen, kann dies die Strafbarkeit erhöhen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die rechtliche Bewertung von Mobbing als Straftat von den spezifischen Gesetzen und Vorschriften des Landes abhängt. In einigen Ländern gibt es spezifische Gesetze zum Schutz vor Mobbing und Belästigung am Arbeitsplatz.
Gibt es rechtliche Schritte, die unternommen werden können?
Wenn Mobbing als Straftat betrachtet wird, können verschiedene rechtliche Schritte unternommen werden:
Strafanzeige: Das Mobbingopfer kann eine Strafanzeige bei den Strafverfolgungsbehörden erstatten. Hierbei ist es wichtig, alle relevanten Beweise und Informationen vorzulegen.
Zivilrechtliche Klage: Das Mobbingopfer kann eine zivilrechtliche Klage gegen den Täter einreichen. Dies kann Schadensersatzansprüche oder andere rechtliche Maßnahmen umfassen, um das Opfer zu entschädigen und den Täter zur Verantwortung zu ziehen.
Unterstützung durch Anwälte: Es ist ratsam, sich von einem spezialisierten Anwalt beraten zu lassen, der das Mobbingopfer bei der rechtlichen Vorgehensweise unterstützt und die bestmögliche Verteidigung bietet.
Jedoch ist es wichtig zu beachten, dass rechtliche Schritte oft mit Herausforderungen verbunden sein können. Es ist ratsam, sich von einem qualifizierten Rechtsberater beraten zu lassen, um die individuelle Situation zu bewerten und die bestmöglichen Schritte zu planen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Mobbing am Arbeitsplatz ein ernsthaftes Problem ist, das sowohl gesundheitliche als auch soziale Folgen für die Betroffenen haben kann. Es ist wichtig, die Warnzeichen und Ursachen von Mobbing zu erkennen, um präventive Maßnahmen ergreifen zu können. Arbeitgeber sollten eine Nulltoleranz-Politik gegenüber Mobbing verfolgen und sicherstellen, dass klare Richtlinien und Verfahren zur Prävention und Intervention vorhanden sind.
Mobbingopfer haben Rechte und Arbeitgeber haben Pflichten, um Mobbing effektiv anzugehen. Die Personalabteilung spielt eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung der Mitarbeiter, der Implementierung von Richtlinien und der Unterstützung von Opfern. In Fällen, in denen Präventionsmaßnahmen nicht ausreichen, sollten Mobbingopfer ihre rechtlichen Optionen in Betracht ziehen. Dies kann die Dokumentation von Vorfällen, interne Beschwerden, Mediation oder Schlichtung, rechtliche Beratung und gegebenenfalls gerichtliche Schritte umfassen.
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Arbeitgeber und Mitarbeiter gemeinsam daran arbeiten, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die frei von Mobbing ist. Durch die Zusammenarbeit und den Einsatz von präventiven Maßnahmen sowie die effektive Reaktion auf Mobbing können Unternehmen eine positive und produktive Atmosphäre fördern.
Mobbing am Arbeitsplatz sollte niemals ignoriert oder toleriert werden. Indem wir uns gemeinsam gegen Mobbing engagieren, können wir dazu beitragen, eine Kultur des Respekts, der Fairness und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz zu schaffen.