Was bedeutet Quality of Hire?
Die Quality of Hire – oft abgekürzt als QoH – ist eine entscheidende Recruiting Kennzahl, die Aufschluss darüber gibt, wie erfolgreich eine Neueinstellung tatsächlich ist. Es handelt sich dabei um ein KPI, das nicht nur die Leistung neuer Mitarbeitender misst, sondern auch Faktoren wie Cultural Fit, Einarbeitungszeit, Retention Rate, und Job Performance berücksichtigt.
Warum ist die Quality of Hire so wichtig?
In Zeiten von steigendem Fachkräftemangel und hohem Wettbewerbsdruck auf dem Arbeitsmarkt ist es für Unternehmen essenziell, die richtigen Personen einzustellen – also Kandidaten, die nicht nur die Anforderungen der Stelle erfüllen, sondern auch langfristig zum Team und zur Unternehmenskultur passen.
Eine hohe Quality of Hire führt zu:
- höherer Mitarbeitendenzufriedenheit 😊
- geringerer Turnover Rate 🔄
- besserer Teamleistung und Produktivität 📈
- optimierter Nutzung von Recruiting-Budgets 💰
Begriffsabgrenzung und Relevanz
Der Begriff Quality of Hire umfasst mehr als nur eine einfache Bewertung einer neuen Einstellung. Es geht um die gesamtheitliche Betrachtung mehrerer Kriterien, darunter:
- Leistung und Zielerreichung
- Feedback von Teammitgliedern
- Integration ins Unternehmen
- Erfüllung der Erwartungen
Durch die Kombination dieser Daten und deren Messung entsteht ein umfassendes Bild über die tatsächliche Qualität eines Hires – ein wertvoller Blick auf den langfristigen Erfolg im Recruitingprozess.
Messung der Quality of Hire

Die Messung der Quality of Hire ist ein zentraler Schritt, um den Erfolg von Neueinstellungen datenbasiert zu bewerten und den Recruitingprozess gezielt zu optimieren. Dabei werden verschiedene KPIs und qualitative Faktoren kombiniert, um ein möglichst objektives Bild der Einstellungsqualität zu erhalten.
🧪 Wichtige Methoden zur Messung
Zur Bestimmung der QoH kommen mehrere Methoden und Kennzahlen zum Einsatz. Diese können unternehmensspezifisch angepasst werden, basieren aber häufig auf folgenden Kriterien:
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Job Performance während der ersten 6–12 Monate
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Feedback von Vorgesetzten und Teammitgliedern
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Einarbeitungszeit bis zur vollen Produktivität
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Retention Rate innerhalb des ersten Jahres
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Cultural Fit und Integration ins Team
Diese Werte lassen sich beispielsweise mit Skalierungsfragen, Leistungsbeurteilungen oder standardisierten Bewertungstools erheben.
📊 Beispiel für eine Berechnung
Ein einfacher Ansatz zur Messung der Quality of Hire könnte wie folgt aussehen:
QoH = (Leistung + Retention + Cultural Fit) / 3
Jede Komponente wird auf einer Skala von 1 bis 10 bewertet. Der Durchschnitt ergibt den Gesamtwert – eine praktische Methode für den ersten Überblick.
🗂️ Datenquellen und KPIs nutzen
Zur Erhebung relevanter Daten können verschiedene Quellen herangezogen werden:
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interne Performance-Daten
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HR-Systeme und Recruiting KPIs
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Feedbackformulare von Führungskräften
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Kandidatenbewertungen und Ergebnisse aus Interviews
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Tools zur Candidate Experience
Besonders wichtig ist eine regelmäßige Messung, um Entwicklungen zu erkennen und langfristig Rückschlüsse auf die Effektivität von Recruitingmaßnahmen und Channel Effectiveness zu ziehen.
Strategien zur Verbesserung
Eine gute Quality of Hire entsteht nicht zufällig – sie ist das Ergebnis eines durchdachten, datenbasierten und strategischen Recruitingprozesses. Unternehmen, die gezielt an der Verbesserung ihrer Einstellungsqualität arbeiten, steigern langfristig ihre Performance, reduzieren die Kosten pro Hire und verbessern die Retention Rate.
1. Klare Anforderungen definieren
Ein erfolgreicher Recruitingprozess beginnt mit einer präzisen Definition der Stellenanforderungen. Je klarer das Profil, desto passender sind die Kandidaten. Dabei sollten fachliche Qualifikationen, aber auch Cultural Fit und Teamdynamik berücksichtigt werden.
2. Datenbasierte Entscheidungen treffen
Die Nutzung von Recruiting KPIs wie Quality of Hire, Time to Hire, Time to Fill oder Cost per Hire bietet wertvolle Einblicke in die Qualität des Recruitingprozesses. Diese Daten helfen, Recruitingkennzahlen objektiv zu bewerten und gezielt zu verbessern.
3. Candidate Experience optimieren
Ein positiver Eindruck während des Bewerbungsprozesses erhöht die Chance, geeignete Kandidaten zu überzeugen. Achte auf:
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transparente Kommunikation
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strukturierte Interviews
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schnelles Feedback
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professionelles Auftreten der Recruiting Teams
4. Schulung des Recruiting-Teams
Die Kompetenz der Recruiter spielt eine entscheidende Rolle. Schulungen zu Interviewtechniken, Bewertungsmethoden und Bias-Vermeidung verbessern die Qualität der Auswahlprozesse.
5. Kontinuierliches Feedback und Bewertung
Sammle regelmäßig Feedback von Führungskräften, neuen Mitarbeitenden und dem Recruiting-Team. Analysiere, welche Kandidaten langfristig erfolgreich sind, und nutze diese Erkenntnisse zur Optimierung künftiger Prozesse.
6. Passende Kanäle nutzen
Analysiere die Channel Effectiveness, um herauszufinden, welche Medien und Anzeigen die besten Kandidaten liefern. So lässt sich das Budget gezielt einsetzen und die Qualität der Bewerbungen steigern.
Mit diesen Maßnahmen schaffen Unternehmen einen Rahmen, in dem sie kontinuierlich an der Verbesserung der Quality of Hire arbeiten können – ein entscheidender Schritt zur Steigerung des Unternehmenserfolgs.
Benchmarking der Quality of Hire
Um die eigene Quality of Hire realistisch bewerten und verbessern zu können, ist ein fundiertes Benchmarking unerlässlich. Dabei wird die eigene Einstellungsqualität mit internen oder externen Vergleichswerten gegenübergestellt, um Optimierungspotenziale im Recruitingprozess sichtbar zu machen.
Interne Benchmarks erstellen
Ein unternehmensinterner Vergleich bietet sich an, um Entwicklungen über die Zeit zu verfolgen oder Unterschiede zwischen Teams, Standorten oder Abteilungen zu identifizieren. Relevante Vergleichsgrößen sind unter anderem:
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durchschnittliche Job Performance nach 6 Monaten
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durchschnittliche Einarbeitungszeit
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Retention Rate neuer Mitarbeitender im ersten Jahr
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Zufriedenheit der Teammitglieder mit neuen Kolleginnen und Kollegen
Diese internen Benchmarks helfen dabei, Erfolgsmuster zu erkennen und Best Practices innerhalb des Unternehmens zu übertragen.
Externe Benchmarks nutzen
Ein Vergleich mit branchenüblichen Werten ermöglicht eine Einordnung der eigenen Leistung am Markt. Hierzu können herangezogen werden:
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Studien und Reports aus dem HR-Umfeld
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Recruiting-Plattformen mit Kennzahlen zur Personalgewinnung
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Netzwerke oder Austausch mit anderen Unternehmen ähnlicher Größe
Dabei sollte stets beachtet werden, dass externe Benchmarks nur Orientierung bieten – individuelle Faktoren wie Unternehmensgröße, Branche oder Region spielen ebenfalls eine große Rolle.
Herausforderungen beim Benchmarking
Einheitliche Definitionen fehlen oft: Begriffe wie Quality of Hire, Kriterien zur Bewertung oder die Rolle der Candidate Experience werden in Unternehmen unterschiedlich verwendet. Daher ist es wichtig, bei Benchmarks stets transparent zu machen, welche Methoden und KPIs genutzt wurden.
Ziel des Benchmarkings
Das Ziel ist nicht, einen perfekten Wert zu erreichen, sondern die eigene Entwicklung messbar zu machen und gezielt zu optimieren. Durch regelmäßiges Benchmarking wird sichtbar, ob Maßnahmen wie verbesserte Anzeigen, neue Recruiting-Kanäle oder gezielte Schulungen des Recruiting-Teams Wirkung zeigen.
Ein durchdachtes Benchmarking bringt Struktur in die Bewertung der Quality of Hire und bietet eine solide Basis für strategische Entscheidungen im Recruiting.
Weitere relevante KPIs im Recruiting
Neben der Quality of Hire gibt es eine Vielzahl weiterer Recruiting KPIs, die Unternehmen helfen, ihre Prozesse zu analysieren, zu steuern und gezielt zu optimieren. Diese Kennzahlen geben Einblick in Effizienz, Qualität und Effektivität der Personalgewinnung und ermöglichen datenbasierte Entscheidungen.
Wichtige Recruiting KPIs im Überblick 🔍
Hier sind zentrale Kennzahlen, die im Zusammenhang mit der Quality of Hire betrachtet werden sollten:
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Time to Hire: Zeitspanne vom ersten Kontakt bis zur Vertragsunterzeichnung
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Time to Fill: Zeit, die benötigt wird, um eine Stelle ab dem Zeitpunkt der Ausschreibung zu besetzen
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Cost per Hire: Gesamtkosten, die pro Neueinstellung anfallen (z. B. für Anzeigen, Tools, Interviews)
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Turnover Rate: Anteil der neuen Mitarbeitenden, die das Unternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums wieder verlassen
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Retention Rate: Anteil der neuen Mitarbeitenden, die langfristig im Unternehmen bleiben
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Channel Effectiveness: Bewertung, welche Kanäle (z. B. Website, Jobportale, soziale Medien) die besten Kandidaten liefern
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Candidate Experience: Zufriedenheit der Kandidaten mit dem Bewerbungsprozess
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Einarbeitungszeit: Dauer bis zur vollen Produktivität der neuen Mitarbeitenden
Zusammenspiel der KPIs verstehen 🧠
Die isolierte Betrachtung einzelner KPIs kann zu Fehleinschätzungen führen. Erst im Zusammenspiel entfalten die Kennzahlen ihre volle Aussagekraft.
Ein Beispiel: Eine kurze Time to Hire klingt zunächst positiv – doch wenn die Turnover Rate gleichzeitig hoch ist, kann das auf zu schnelle Entscheidungen im Recruitingprozess hinweisen.
KPI-Messung als kontinuierlicher Prozess 🔄
Die regelmäßige Messung und Analyse dieser KPIs unterstützt Unternehmen dabei, Trends frühzeitig zu erkennen, Recruiting-Strategien anzupassen und gezielt in Qualität statt nur in Quantität zu investieren. Mit einem strukturierten KPI-System schaffen Unternehmen die Grundlage für nachhaltigen Recruiting-Erfolg.
Diese KPIs liefern nicht nur Daten, sondern konkrete Ansatzpunkte zur Optimierung – von der Anzeige bis zur erfolgreichen Integration neuer Teammitglieder.
Fazit
Die Quality of Hire ist eine der aussagekräftigsten Kennzahlen im Recruiting und liefert wertvolle Einblicke in den tatsächlichen Erfolg von Neueinstellungen. Sie hilft Unternehmen dabei, die Leistung, Passgenauigkeit und langfristige Wirkung neuer Mitarbeitender zu bewerten und daraus konkrete Optimierungsmaßnahmen abzuleiten.
Durch eine gezielte Messung, ein strukturiertes Benchmarking und den Einsatz ergänzender Recruiting KPIs wie Time to Hire, Cost per Hire oder Retention Rate entsteht ein ganzheitlicher Blick auf den Recruitingprozess. Unternehmen, die ihre Recruitingstrategie regelmäßig hinterfragen und datenbasiert anpassen, erhöhen nicht nur die Qualität ihrer Neueinstellungen, sondern stärken auch ihre Arbeitgebermarke, senken Fluktuation und steigern den Unternehmenserfolg nachhaltig.
Ein durchdachter Blick auf die Quality of Hire lohnt sich – nicht nur für das Recruiting-Team, sondern für das gesamte Unternehmen.
Häufig gestellte Fragen
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Die Quality of Hire lässt sich durch eine Kombination aus qualitativen und quantitativen Faktoren messen. Dazu zählen unter anderem die Leistung des neuen Mitarbeitenden, Feedback von Führungskräften und Teammitgliedern, die Einarbeitungszeit sowie die Retention Rate. Viele Unternehmen nutzen dazu eigens entwickelte Scorecards oder definieren unternehmensspezifische KPIs.
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Eine Bewertung sollte idealerweise in mehreren Phasen erfolgen – zum Beispiel nach 3, 6 und 12 Monaten. So lassen sich kurzfristige Eindrücke mit langfristigen Entwicklungen vergleichen und aussagekräftige Daten für die Optimierung des Recruitingprozesses gewinnen.
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Eine positive Candidate Experience trägt wesentlich dazu bei, qualifizierte Kandidaten für das Unternehmen zu gewinnen und ihre Motivation zu stärken. Zufriedene Bewerbende treten oft engagierter in ihre neue Rolle ein und entwickeln sich schneller zu leistungsstarken Teammitgliedern – ein klarer Einflussfaktor auf die Quality of Hire.