Was ist eine Tätigkeitsbeschreibung? - Definition
Die Tätigkeitsbeschreibung ist eine schriftliche Beschreibung der konkreten Tätigkeiten, Verantwortungsbereiche, Ziele und Qualifikationen einer bestimmten Stelle im Unternehmen.
Sie ist häufig Bestandteil des Arbeitsvertrages oder wird als separates Dokument in den Bewerbungsunterlagen, dem Arbeitszeugnis oder bei internen Umstrukturierungen verwendet.
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Eine Tätigkeitsbeschreibung beantwortet unter anderem:
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Welche Aufgaben erfüllt der Mitarbeiter täglich?
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Welche Kompetenzen und Qualifikationen sind notwendig?
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Wie sieht der Beitrag zur Unternehmensstruktur oder zu bestimmten Projekten aus?
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Wer ist Vorgesetzter oder Stellvertreter?
Beispiel: In einer Tätigkeitsbeschreibung für eine Bürokraft kann stehen: „Die Mitarbeiterin ist verantwortlich für die strukturierte Ablage von Dokumenten, die Bearbeitung des täglichen Schriftverkehrs sowie die Koordination von Terminen mit internen und externen Ansprechpartnern.“
Unterschied zur Stellenbeschreibung
Die Begriffe Tätigkeitsbeschreibung und Stellenbeschreibung werden im Alltag häufig synonym verwendet – doch es gibt wichtige Unterschiede, insbesondere für Arbeitgeber, die rechtssichere Arbeitsverträge und strukturierte Personalprozesse etablieren wollen.
Merkmal | Tätigkeitsbeschreibung | Stellenbeschreibung |
---|---|---|
Fokus | Detaillierte Aufgabenfelder und Verantwortungsbereiche | Übergeordnete Darstellung der Position im Unternehmen |
Inhalt | Was macht der Arbeitnehmer im Arbeitsalltag konkret? | Welche Rolle nimmt die Stelle in der Organisation ein? |
Zielsetzung | Beschreibung des Arbeitsplatzes zur Orientierung und Steuerung | Grundlage für Personalplanung, Organisationsstruktur & Vertretung |
Verwendung | Im Arbeitszeugnis, für Zielgespräche, Leistungsbewertung | Für die Struktur im Unternehmen, bei Beförderungen, Stellennachfolge |
Detaillierungsgrad | Konkreter, aufgabenspezifisch | Allgemeiner, positionsbezogen |
Kurz gesagt:
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Die Tätigkeitsbeschreibung ist aufgabenorientiert – sie zeigt, was genau ein Mitarbeiter macht.
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Die Stellenbeschreibung ist strukturorientiert – sie zeigt, wo die Stelle im Unternehmen eingeordnet ist und wie sie mit anderen Positionen zusammenhängt.
Warum ist eine Tätigkeitsbeschreibung sinnvoll im Unternehmen
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Rechtliche Absicherung: Eine präzise Tätigkeitsbeschreibung schützt dich als Arbeitgeber vor Missverständnissen oder Streitigkeiten. Im Konfliktfall dient sie als Referenzpunkt für arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen.
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Transparenz & Klarheit: Sie schafft klare Erwartungen – für Mitarbeitende ebenso wie für Führungskräfte. So wissen alle, worauf es ankommt.
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Effizientes Recruiting: Stellenanzeigen lassen sich aus einer Tätigkeitsbeschreibung leichter und präziser ableiten. Das spart Zeit und sorgt für passendere Bewerber.
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Grundlage für Mitarbeitergespräche: Zielvereinbarungen, Leistungsbewertungen und Entwicklungsgespräche basieren idealerweise auf der jeweiligen Aufgabenbeschreibung.
Aufbau einer Tätigkeitsbeschreibung
Damit eine Tätigkeitsbeschreibung ihren Zweck erfüllt - ob als Teil des Arbeitsvertrags, der Bewerbungsunterlagen oder der Personalakte - sollte sie bestimmte Inhalte klar und strukturiert abbilden. Hier findest du eine Übersicht der wichtigsten Bestandteile, die jede professionelle Aufgabenbeschreibung enthalten sollte.
1. Stellenbezeichnung
Die exakte Bezeichnung der Position, z. B. „Bürokraft im Vertrieb“ oder „Projektmanager IT“. Das schafft Klarheit im Organigramm und in der Kommunikation.
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2. Ziel der Stelle
Welche Bedeutung hat die Position für das Unternehmen? Was soll mit der Tätigkeit erreicht werden – z. B. „Sicherstellung der reibungslosen Kundenkommunikation im After-Sales“.
3. Aufgabenfelder und Verantwortungsbereiche
Hier wird der Arbeitsalltag des Mitarbeiters beschrieben - möglichst konkret, aktiv und priorisiert. Beispiel:
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Telefonische und schriftliche Betreuung von Kundenanfragen
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Verwaltung und Pflege der Kundendatenbank
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Vorbereitung von Vertriebsunterlagen
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Teilnahme an Team- und Projektbesprechungen
📌 Tipp: Beschreibe die Aufgaben aus der Ich-Perspektive und nicht zu allgemein („ist zuständig für…“ statt „unterstützt gelegentlich bei…“).
4. Kompetenzen und Qualifikationen
Welche fachlichen Voraussetzungen (z. B. Ausbildung, Sprachkenntnisse, EDV) sowie Soft Skills (z. B. Teamfähigkeit, Eigeninitiative) sind erforderlich? Auch branchenspezifische Tools oder Methoden können genannt werden.
5. Einordnung im Unternehmen
Wo befindet sich die Position im betrieblichen Kontext? Wer ist Vorgesetzter, gibt es Stellvertreterregelungen oder Schnittstellen zu anderen Abteilungen?
6. Arbeitsmittel und Besonderheiten
Gibt es spezielle Tools, Maschinen, Systeme oder Anforderungen an den Arbeitsplatz (z. B. mobiles Arbeiten, Schichtdienst, Reisetätigkeit)?
🧩 Beispielstruktur einer Tätigkeitsbeschreibung
- • Position: Vertriebsassistenz (m/w/d)
- • Abteilung: Vertrieb DACH
- • Ziel: Unterstützung der Vertriebsleitung im Tagesgeschäft
- • Hauptaufgaben: Kundenkommunikation, Angebotsmanagement, Datenpflege
- • Anforderungen: Kaufmännische Ausbildung, CRM-Kenntnisse, Kommunikationsstärke
- • Vorgesetzte: Leitung Vertrieb
- • Besonderheiten: 20 % Reisetätigkeit, Homeoffice möglich
Tipps zur Umsetzung im Unternehmen
Damit die Tätigkeitsbeschreibung nicht nur ein theoretischer Bestandteil des Arbeitsverhältnisses bleibt, sondern sich als praktisches Instrument im Unternehmensalltag bewährt, findest du hier erprobte Tipps für die effiziente Umsetzung:
✅ Einheitliche Struktur verwenden
Nutze ein standardisiertes Format für alle Tätigkeitsbeschreibungen im Unternehmen. Das erleichtert die Pflege, sorgt für Vergleichbarkeit und stellt sicher, dass keine wichtigen Inhalte fehlen – von den Aufgabenfeldern bis zu den Verantwortungsbereichen.
✅ Mitarbeitende aktiv einbeziehen
Binde die Mitarbeiter selbst in die Erstellung oder Aktualisierung ihrer Beschreibung ein – besonders bei sich wandelnden Tätigkeiten, agilen Teams oder projektbasierten Rollen. Das schafft Verständnis und Akzeptanz.
✅ Tätigkeitsbeschreibungen regelmäßig aktualisieren
Stellen ändern sich – durch neue Tools, Prozesse oder Projekte. Plane feste Zeitpunkte (z. B. im Rahmen von Mitarbeitergesprächen) ein, um die Inhalte zu prüfen und bei Bedarf anzupassen.
✅ Für mehrere Zwecke nutzen
Die Tätigkeitsbeschreibung ist vielseitig einsetzbar:
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als Grundlage für die Stellenanzeige
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als Bestandteil im Arbeitsvertrag
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zur Orientierung bei Beförderungen oder Stellenwechseln
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als Baustein für das Arbeitszeugnis oder die Berufsunfähigkeitsversicherung
✅ Digitalisierung nutzen
Mit einer HR-Software wie Shiftbase kannst du Tätigkeitsprofile digital verwalten, zentral ablegen und in Echtzeit anpassen – z. B. bei Teamveränderungen, Urlaubsvertretung oder Unternehmenswachstum.
Eine durchdachte Umsetzung sorgt nicht nur für mehr Transparenz, sondern macht dein Unternehmen auch rechtlich sicherer, organisierter und zukunftsfähiger.
Fazit: Tätigkeitsbeschreibung als strategisches HR-Instrument
Die Tätigkeitsbeschreibung ist weit mehr als eine formale Beschreibung von Aufgaben – sie ist ein strategisches Instrument, das Arbeitgebern dabei hilft, Struktur, Klarheit und Effizienz in ihre Personalprozesse zu bringen.
Sie schafft die Grundlage für den Arbeitsvertrag, unterstützt bei der Stellenausschreibung, verbessert die Einarbeitung neuer Mitarbeitender und dient als Referenzpunkt im gesamten Arbeitsverhältnis – von der Bewerbung bis zum Arbeitszeugnis.
Einmal gut durchdacht, lässt sich die Beschreibung flexibel an neue Tätigkeiten, Verantwortlichkeiten oder Projekte anpassen – ganz im Sinne einer agilen und modernen Personalarbeit.
Häufig gestellte Fragen
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Die Tätigkeitsbeschreibung legt die spezifischen Aufgaben und Erwartungen an eine Position fest, während der Arbeitsvertrag die rechtlichen und vertraglichen Bedingungen der Beschäftigung, wie Gehalt, Arbeitszeiten und Kündigungsbedingungen, regelt.
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Ja, Tätigkeitsbeschreibungen können aktualisiert oder geändert werden, um sich an veränderte Unternehmensziele oder Arbeitsbedingungen anzupassen. Dies sollte jedoch in Absprache mit dem Mitarbeiter geschehen und klar kommuniziert werden.
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Es wird empfohlen, die Tätigkeitsbeschreibung regelmäßig, mindestens einmal jährlich, zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie noch aktuell ist und die Realität der Position genau widerspiegelt.
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Die in der Tätigkeitsbeschreibung festgelegten Aufgaben und Ziele dienen als Grundlage für die Bewertung der Leistung des Mitarbeiters und werden oft zur Formulierung der Leistungsbeurteilung im Arbeitszeugnis herangezogen.
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Sie dient als Instrument zur Identifikation von Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, indem sie Aufschluss über die Fähigkeiten gibt, die zur Erfüllung der Jobanforderungen erforderlich sind, und potenzielle Lücken aufzeigt, die durch zusätzliche Schulungen oder Erfahrungen geschlossen werden können.