Dürfen Arbeitnehmende die KI einfach für sich arbeiten lassen?

  • Verfasst von: Diana Tran
  • Letzte Aktualisierung: 17 April 2024
Künstliche Intelligenz (KI) – die Artificial Intelligence begegnet uns inzwischen überall am Computer und sogar in der Werbung.

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Spätestens seit der Einführung von Chat GPT im November 2022 spielen immer mehr Menschen mit Überlegungen, sich ihren Arbeitsalltag durch KI zu erleichtern. In diesem Artikel möchten wir dir einen Überblick geben, wie es rechtlich und ethisch damit aussieht.

Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag: Eine Einführung

Die Integration von Tools wie ChatGPT in den Arbeitsalltag gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dabei geht es nicht nur um die Effizienzsteigerung durch Automatisierung von Routineaufgaben, sondern auch um die Unterstützung kreativer und analytischer Prozesse. Künstliche Intelligenz kann als Inspirationsquelle dienen und hilft, komplexe Informationen schnell zu verarbeiten.

Rechtliche und ethische Betrachtungen über künstliche Intelligenz

Beim Anwenden von KI-Anwendungen im beruflichen Kontext müssen rechtliche und ethische Aspekte sorgfältig bedacht werden. In Deutschland, wie in vielen anderen Ländern auch, basiert das Arbeitsrecht auf dem Grundsatz, dass Arbeitnehmer ihre vertraglichen Pflichten persönlich zu erfüllen haben. Das ist im § 613 Satz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) festgehalten. Dieser Grundsatz impliziert, dass Arbeitnehmer ihre Aufgaben selbst ausführen müssen und nicht einfach an Dritte – und das schließt auch KI-Systeme ein – delegieren dürfen.

Die Frage, die sich hier stellt, ist, inwieweit Tools für künstliche Intelligenz als »Dritte« betrachtet werden können. In der Regel werden KI-Systeme eher als Hilfsmittel angesehen, ähnlich wie ein Computerprogramm oder ein Werkzeug. Solange die künstliche Intelligenz nur unterstützend eingesetzt wird und der Arbeitnehmer die Kontrolle über die wesentlichen Aspekte der Arbeit behält, wird die Anwendung von KI wahrscheinlich nicht als Verstoß gegen den Grundsatz der höchstpersönlichen Leistungserbringung angesehen.

Jedoch gibt es auch Grauzonen. Zum Beispiel kann die Anwendung von KI in Bereichen, die eine hohe individuelle Fachkompetenz oder kreative Eigenleistung erfordern, problematisch sein. Wenn ein KI-Tool beispielsweise genutzt wird, um komplexe juristische Schriftsätze zu erstellen oder kreative Texte zu verfassen, könnte dies zu der Frage führen, ob die Anwendung der KI noch als unterstützend betrachtet werden kann oder ob sie bereits wesentliche Teile der Arbeit übernimmt.

Künstliche Intelligenz (KI) und KI Entwicklung – allen KI Modellen liegt eine Lernplattform und damit auch eine Definition zugrunde.

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Datenschutz. Wenn Arbeitnehmer KI-Tools nutzen, die auf externe Datenquellen zugreifen oder sensible Daten verarbeiten, müssen sie die Datenschutzbestimmungen beachten. Das unbefugte Teilen oder Verarbeiten von personenbezogenen Daten oder Geschäftsgeheimnissen kann schwerwiegende rechtliche Konsequenzen haben.

Schließlich spielen auch urheberrechtliche Überlegungen eine Rolle. KI-generierte Inhalte sind in der Regel nicht urheberrechtlich geschützt, da es ihnen an der erforderlichen Schöpfungshöhe fehlt. Das bedeutet, dass Arbeitsergebnisse, die maßgeblich durch KI erstellt wurden, unter Umständen nicht den gleichen rechtlichen Schutz genießen wie rein menschliche Schöpfungen.

Insgesamt ist es also entscheidend, dass Arbeitnehmer beim Einsatz von KI-Tools ihre eigenen Fähigkeiten und Urteile in den Vordergrund stellen. Sie sollten sicherstellen, dass sie die primären Urheber ihrer Arbeit bleiben und KI-Tools lediglich als Hilfsmittel nutzen, um ihre eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse zu ergänzen. Dies gewährleistet, dass die Arbeit den Anforderungen an eine höchstpersönliche Leistung gerecht wird und hilft, rechtliche Risiken zu minimieren.

Arbeitgeber sollten sich dieser Problematik ebenfalls bewusst sein und klare Richtlinien für die Anwendung von künstlicher Intelligenz am Arbeitsplatz formulieren. Diese Richtlinien könnten beispielsweise den Umfang des erlaubten KI-Einsatzes definieren, Anleitungen für den sicheren Umgang mit Daten bieten und die Mitarbeiter über urheberrechtliche Fragen aufklären. Durch solche Maßnahmen können Arbeitgeber sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter die Vorteile von KI nutzen können, ohne dabei gegen rechtliche oder ethische Grundsätze zu verstoßen.

Der verantwortungsvolle Umgang mit KI im Arbeitskontext ist nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern auch der rechtlichen und ethischen Integrität. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber müssen sich der Grenzen und Möglichkeiten bewusst sein, die der Einsatz von KI mit sich bringt. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen menschlicher Kreativität und maschineller Unterstützung ist der Schlüssel, um die Potenziale der KI voll auszuschöpfen und gleichzeitig die rechtlichen und ethischen Standards zu wahren.

Verantwortung und kritische Prüfung der künstlichen Intelligenz

Die Entwicklung einer Logik für den Einsatz von KI Systemen ist unerlässlich, damit der Computer nichts tut, was er nicht soll.

Die Verantwortung und kritische Prüfung der Arbeitsergebnisse, die mit Hilfe von KI-Tools erzielt werden, sind zentrale Aspekte im Arbeitsalltag. Wenn Arbeitnehmer KI-Tools wie ChatGPT nutzen, übernehmen sie zwar eine unterstützende Rolle, aber die endgültige Verantwortung für die Qualität und Richtigkeit der Arbeit verbleibt beim Menschen. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer aktiv sicherstellen müssen, dass die von KI generierten Inhalte den Anforderungen ihrer Arbeitgeber und den rechtlichen Standards entsprechen.

Dieser Prozess der kritischen Prüfung erfordert von den Arbeitnehmern nicht nur ein Grundverständnis darüber, wie KI-Tools funktionieren, sondern auch die Fähigkeit, deren Output kritisch zu bewerten. Es ist wichtig, dass sie die Grenzen dieser Technologien verstehen, insbesondere in Bezug auf Genauigkeit, Relevanz und Kontextsensitivität. KI-Systeme können zwar umfangreiche Informationen verarbeiten und generieren, aber sie verstehen nicht immer den Kontext oder die Nuancen, die in bestimmten beruflichen Situationen erforderlich sind.

Darüber hinaus müssen Arbeitnehmer in der Lage sein, die von der KI (künstliche Intelligenz) erstellten Inhalte zu personalisieren und anzupassen. Das kann bedeuten, den Stil des Textes zu ändern, spezifische Branchenkenntnisse einzubeziehen oder die Inhalte auf die Bedürfnisse und Erwartungen eines bestimmten Publikums zuzuschneiden. Dieser Prozess der Anpassung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Arbeit nicht nur akkurat, sondern auch persönlich und einzigartig ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die ethische Überlegung bei der Anwendung von künstlicher Intelligenz. Arbeitnehmer müssen bedenken, dass sie durch das Nutzen von KI-Tools in bestimmten Situationen ethische Fragen aufwerfen könnten. Zum Beispiel könnten sie in Versuchung geraten, KI-generierte Inhalte als ihre eigenen auszugeben, ohne die notwendige Quellenangabe oder ohne klarzustellen, dass ein Teil der Arbeit von einer KI unterstützt wurde. Solche Praktiken könnten als unehrlich oder irreführend angesehen werden, besonders in Bereichen, wo Originalität und Authentizität von großer Bedeutung sind.

Letztlich ist es wichtig, dass Arbeitnehmer die von KI-Tools erhaltenen Informationen immer im Kontext ihrer beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen interpretieren. Sie sollten die KI-generierten Inhalte als Ausgangspunkt oder Inspiration betrachten, aber immer darauf achten, dass sie ihre eigene Expertise und ihren kritischen Verstand in den Vordergrund stellen. So können sie die Vorteile der KI nutzen, während sie gleichzeitig sicherstellen, dass ihre Arbeit hohen professionellen und ethischen Standards entspricht.

In Anbetracht dessen ist es für Unternehmen auch ratsam, Schulungen und Richtlinien anzubieten, die den Mitarbeitern helfen, ihre Fähigkeiten im Umgang mit KI-Tools zu verbessern und ein tiefes Verständnis für die Notwendigkeit der kritischen Prüfung und Verantwortungsübernahme zu entwickeln. Diese Investition in die Ausbildung der Mitarbeiter kann dazu beitragen, die Qualität und Integrität der Arbeit zu sichern und gleichzeitig das Potenzial der KI voll auszuschöpfen.

Datenschutz und Urheberrecht

Die professionelle Nutzung einer künstlichen Intelligenz ist heute ein Muss für moderne Systeme.

Datenschutz ist ein wesentliches Element, das beim Nutzen von KI-Tools berücksichtigt werden muss. Arbeitnehmer, die solche Tools verwenden, müssen sicherstellen, dass sie keine sensiblen oder personenbezogenen Daten ohne entsprechende Erlaubnis verarbeiten oder teilen. Das gilt besonders in Ländern mit strengen Datenschutzgesetzen wie der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Der unbefugte Umgang mit personenbezogenen Daten kann zu rechtlichen Konsequenzen führen und das Vertrauen in das Unternehmen untergraben. Die Systeme können aktuell sogar schon ein Bild erzeugen und die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Technik immer mehr auf unsere Sprache reagieren wird.

Ein weiteres wichtiges Thema ist das Urheberrecht. KI-generierte Inhalte genießen in der Regel keinen urheberrechtlichen Schutz, da es ihnen an der erforderlichen Schöpfungshöhe fehlt. Das bedeutet, dass Arbeitsergebnisse, die maßgeblich durch KI erstellt wurden, unter Umständen leicht kopiert und verwendet werden können, ohne dass ein rechtlicher Schutz besteht. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollten sich dieser Tatsache bewusst sein und entsprechende Schutzmaßnahmen für ihre Arbeitsergebnisse ergreifen.

Für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber ist es wichtig, sowohl die Datenschutzbestimmungen als auch die urheberrechtlichen Aspekte bei der Nutzung von KI-Tools zu beachten. Das trägt dazu bei, die rechtlichen Risiken zu minimieren und die Integrität sowie den Wert ihrer Arbeit zu schützen.

Auch die IT Sicherheit sollte berücksichtigt werden, dessen ist sich auch die KI Forschung bewusst. Denn die Anwendung der künstlichen Intelligenz (also von KI Systemen) im Rahmen der Digitalisierung sollte immer so geschehen, dass die IT Sicherheit dadurch nicht gefährdet wird.

Richtlinien für den KI-Einsatz

Die Entwicklung einer Logik ist für künstliche Intelligenz unerlässlich.

Für Unternehmen ist es entscheidend, klare Richtlinien für den Einsatz von KI-Tools zu etablieren. Diese Richtlinien sollten den Umfang und die Art des zulässigen Einsatzes von KI am Arbeitsplatz definieren. Sie sollten auch Anleitungen zur sicheren und ethischen Nutzung dieser Werkzeuge bieten, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter die Tools verantwortungsvoll und im Einklang mit den Unternehmenswerten und rechtlichen Vorgaben einsetzen. Besonderes Augenmerk sollte auf den Schutz sensibler Daten und die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen gelegt werden. Auto-Erstellen von Inhalten ist also nicht angesagt.

Zudem ist es wichtig, dass die Richtlinien die Mitarbeiter über urheberrechtliche Aspekte aufklären, insbesondere im Hinblick auf die Verwendung und das Teilen von KI-generierten Inhalten. Durch die Schaffung eines klaren Regelwerks können Unternehmen nicht nur rechtliche Risiken minimieren, sondern auch ein Umfeld fördern, in dem KI-Tools effektiv und zum Vorteil des Unternehmens eingesetzt werden. Die kontinuierliche Schulung und Information der Mitarbeiter über diese Richtlinien ist ebenso entscheidend, um ein tiefes Verständnis und eine korrekte Anwendung der KI-Technologien im Arbeitsalltag zu gewährleisten.

Fazit: Künstliche Intelligenz als zweischneidiges Schwert

Die Anwendung einer künstlichen Intelligenz (KI) ist längst nicht mehr Science Fiction – einer Definition der Regeln bedarf sie auf jeden Fall.

Der Einsatz von KI in der Arbeitswelt bietet einerseits Vorteile in Bezug auf Effizienz und Kreativität, birgt andererseits aber rechtliche und ethische Herausforderungen. Ein ausgewogener Ansatz, der sowohl die Potenziale als auch die Grenzen, die künstliche Intelligenz hat, berücksichtigt, ist für Unternehmen und deren Mitarbeiter gleichermaßen entscheidend. Die künstliche Intelligenz sollte als Unterstützung und Ergänzung zur menschlichen Arbeit angesehen werden, nicht als vollständiger Ersatz. Durch einen verantwortungsbewussten und informierten Umgang mit der künstlichen Intelligenz (KI) können sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber von den Vorteilen dieser Technologie profitieren, ohne dabei wichtige rechtliche und ethische Prinzipien zu vernachlässigen.

Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag: Chancen, Herausforderungen und rechtliche Aspekte

Es ist keine Frage: Technologie und Künstliche Intelligenz (KI) gewinnen immer mehr an Bedeutung. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, sich mit den Möglichkeiten und Herausforderungen dieser Entwicklungen auseinanderzusetzen. Im Kontext von Human Resources (HR) bietet Shiftbase eine innovative Lösung, die den Einsatz von KI im Personalwesen revolutioniert. Shiftbase ermöglicht es HR-Abteilungen, effizienter und effektiver zu arbeiten, indem es komplexe Prozesse vereinfacht und optimiert.

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