Stell dir vor, einer deiner Mitarbeiter bittet dich um ein bis zwei Urlaubstage, um einen neuen Welpen, ein kleines Kätzchen oder ein anderes geliebtes Haustier einzugewöhnen – oder Zeit für die Pflege eines kranken Tiers zu haben. Haustiere sind für viele Menschen längst ein festes Familienmitglied geworden – seit der Pandemie sogar noch mehr. Ob Eingewöhnung, Tierarztbesuch oder Trauer um ein geliebtes Haustier: In UK und US gehört Pawternity Leave in vielen Unternehmen bereits zum modernen Benefit-Paket. Immer mehr Firmen erkennen darin die Möglichkeit, die Bindung zu stärken, ihre Rolle als mitfühlender Arbeitgeber zu zeigen und in der Arbeitswelt von heute positiv aufzufallen.
Dieser Artikel erklärt den Begriff „Pawternity Leave“ und zeigt, warum dieser spezielle Urlaub für Arbeitnehmer mit Hunden und anderen Tieren im Alltag immer wichtiger wird.
Könnte das auch ein Trend in Deutschland werden? Erste Signale sprechen dafür, dass dieses Konzept bald auch hierzulande an Bedeutung gewinnen könnte – lies weiter und erfahre mehr, etwa wenn der Einzug eines neuen Tiers bevorsteht.
Was ist “Pawternity Leave” eigentlich?
Der Begriff „Pawternity Leave“, auch als Sonderurlaub für Haustiere bekannt, beschreibt eine besondere Auszeit oder Abwesenheit für Hundeltern und andere Tierbesitzer. Diese Freistellung oder dieser Urlaub dient dazu, die Eingewöhnung eines neuen Haustieres, wie Hunde oder andere Vierbeiner, zu erleichtern oder sich intensiv um das Wohl des Tieres im Alltag zu kümmern. In der Arbeitswelt von heute bedeutet das, dass Arbeitgeber ihren Haustiereltern offiziell Zeit einräumen, um einen Welpen, ein Kätzchen oder ein anderes Familienmitglied auf vier Pfoten (oder mit Federn, Schuppen etc.) einzugewöhnen, zu betreuen oder im Fall von Krankheit und Trauer zu begleiten.
Mit dem Einzug eines Hundes oder eines anderen Haustieres geht eine große Verantwortung einher, denn die Integration des Tieres in den Alltag erfordert Zeit, Geduld und umfangreiche Unterstützung – vor allem, wenn es um das Wohl des Tieres geht. Pawternity Leave stellt in solchen Fällen eine wichtige Unterstützung dar, um allem gerecht zu werden, was für das neue Familienmitglied notwendig ist. In vielen Unternehmen ist es inzwischen etwas Besonderes, das vor allem dem Wohl des Haustieres und dem Alltag der Hundeltern zugutekommt.
💡 Warum ist das für dich als Arbeitgeber oder HR interessant?
In Ländern wie UK und US ist Pawternity Leave längst mehr als nur eine nette Idee – es ist ein strategischer Benefit. Unternehmen wie Viessmann (im Bereich innovativer Benefits bekannt) oder große internationale Anbieter nutzen solche Regelungen, um Bindung und Zufriedenheit im Team zu fördern. In Deutschland steckt das Thema noch in den Kinderschuhen, bietet dir aber einen klaren Wettbewerbsvorteil im Job- und Talentmarkt.
Internationale Best Practices aus UK/US – was funktioniert und warum
In UK und US ist Pawternity Leave schon seit einigen Jahren ein fester Bestandteil moderner Arbeitswelt-Benefits. Dort sehen viele Unternehmen die Betreuung eines Haustiers ähnlich wie Elternzeit für ein Kind – nicht in rechtlicher, aber in emotionaler Hinsicht. Arbeitnehmer können dort gezielt eine Auszeit oder Abwesenheit nehmen, um die Eingewöhnung ihres neuen Haustieres verantwortungsvoll zu begleiten.
Das Verständnis: Ein neuer Welpe, ein Kätzchen oder ein anderes Familienmitglied auf vier Pfoten benötigt Zeit, Aufmerksamkeit und Eingewöhnung.
Warum funktioniert das so gut?
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Employer Branding: Firmen zeigen, dass sie Empathie haben und ihre Mitarbeiter als ganze Menschen sehen – nicht nur als Arbeitskräfte.
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Bindung: Mitarbeitende, die sich verstanden fühlen, bleiben länger im Job und identifizieren sich stärker mit dem Arbeitgeber.
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Attraktivität: In umkämpften Märkten ist es eine Möglichkeit, sich als innovativer Anbieter zu positionieren und die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber zu steigern.
📌 Unterschiedliche Modelle: Bezahlter vs. unbezahlter Sonderurlaub & flexible Arbeitszeitmodelle
Modell |
Beschreibung |
Vorteile |
Nachteile |
Bezahlter Sonderurlaub |
Mitarbeiter erhalten 1–3 Urlaubstage bei vollem Gehalt, um z. B. einen Welpen, ein Kätzchen oder ein anderes Haustier einzugewöhnen. |
- Starke Bindung an das Unternehmen - Positives Employer Branding - Attraktiv für neue Mitarbeiter |
- Höhere direkte Kosten für den Arbeitgeber - Planungsausfälle müssen kompensiert werden |
Unbezahlter Sonderurlaub |
Zusätzliche freie Tage ohne Gehaltszahlung – freiwillige Möglichkeit für Haustiereltern. |
- Kaum Zusatzkosten - Flexibel einsetzbar |
- Weniger attraktiv für Mitarbeiter - Finanzielle Belastung für den Arbeitnehmer |
Flexible Arbeitszeitmodelle |
Anpassung der Arbeitszeiten oder Homeoffice-Option für einen bestimmten Zeitraum. |
- Geringe oder keine direkten Kosten - Hohe Wertschätzung - Gute Vereinbarkeit mit anderen Jobs |
- Erfordert flexible Einsatzplanung - Nicht in allen Branchen möglich |
Praxis-Tipp für deutsche Arbeitgeber:
Du musst dich nicht sofort für ein festes Modell entscheiden. Starte mit einer Pilotphase – z. B. 1–2 unbezahlte Urlaubstage, eine formale Freistellung oder Homeoffice für neue Haustiereltern – und prüfe, wie der Beitrag bei deinen Mitarbeitern ankommt. Danach kannst du entscheiden, ob ein bezahltes Modell sinnvoll ist.
Vorteile für Unternehmen - und mögliche Kritik
Viele Arbeitgeber suchen nach Benefits, die nicht nur attraktiv wirken, sondern auch eine echte Bindung zu den Mitarbeitern schaffen. Pawternity Leave kann genau das leisten – und unterstreicht zudem die Verantwortung der Mitarbeiter für das Wohl ihres Haustieres. Aber wie bei jeder Idee gibt es auch kritische Stimmen.
Vorteile |
Mögliche Kritik |
Stärkere Mitarbeiterbindung❤️ Zeigt, dass du als Arbeitgeber Empathie für persönliche Situationen wie die Eingewöhnung eines Welpens, Kätzchens oder anderen Haustiers hast. |
Missbrauchsgefahr 📄 Befürchtung, dass Mitarbeitende den Sonderurlaub ohne triftigen Grund nutzen. |
Employer Branding 🌟 Positioniert dein Unternehmen als attraktiver und mitfühlender Anbieter im Job-Markt. |
Ungleichbehandlung ⚖️ Diskussionen darüber, ob nur Haustiereltern diesen Benefit erhalten sollten. |
Erhöhte Motivation & Produktivität 🚀 Mitarbeiter kommen ausgeglichener und fokussierter zurück zur Arbeit. |
Kosten & Planung 💰 Bezahlte Urlaubstage verursachen zusätzliche Kosten und erfordern Vertretungsplanung. |
Innovative Arbeitgebermarke 💡 Zeigt Offenheit für neue Konzepte, ähnlich wie bei Elternzeit oder Pflegezeit für Angehörige. |
Akzeptanz im Team 🤔 Nicht jeder Kollege sieht den Wert eines Benefits für Tiere genauso. |
Tipp für Arbeitgeber & HR:
Transparente Information und klare Sätze in der internen Regelung helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Formuliere genau, für welche Art von Situationen der Sonderurlaub gilt, und kombiniere ihn gegebenenfalls mit flexiblen Urlaubstagen oder Homeoffice. So minimierst du Kritik und maximierst die positiven Effekte für dein Unternehmen.
Status quo in Deutschland – aktueller Status
⚖️ Rechtliche Ausgangslage: Kein gesetzlicher Anspruch, aber Spielraum für betriebliche Regelungen
In Deutschland gibt es derzeit keinen gesetzlichen Anspruch auf Pawternity Leave oder speziellen Sonderurlaub für Haustiere. Das Bundesurlaubsgesetz regelt nur den Mindestjahresurlaub, und § 616 BGB sieht Sonderurlaub in Ausnahmefällen vor – allerdings traditionell für persönliche Ereignisse wie Hochzeit, Geburt eines Kindes oder Todesfall eines nahen Angehörigen. Tiere gelten rechtlich nicht als Familienmitglieder, sodass diese Regelung hier nicht greift.
Möglichkeit für Arbeitgeber:
Auch ohne gesetzlichen Anspruch kannst du als Arbeitgeber in internen Richtlinien oder Arbeitsverträgen freiwillige Urlaubstage für Haustiereltern anbieten. So setzt du ein klares Zeichen für Empathie und stärkst die Bindung zu deinen Mitarbeitern.
🏢 Beispiele, wo Haustier-Sonderurlaub in Betriebsvereinbarungen denkbar wäre
Bestimmte Branchen und Unternehmensgrößen haben besonders gute Voraussetzungen, Pawternity Leave einzuführen – oft im Rahmen einer Betriebsvereinbarung zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat:
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Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU), die sich im Job-Markt von großen Anbietern abheben wollen.
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Unternehmen mit flexiblen Arbeitsmodellen, in denen Homeoffice oder Gleitzeit bereits etabliert sind.
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Tiernahe Branchen wie Tierarztpraxen, Tierfutterhersteller, Tierschutzorganisationen oder Firmen wie Viessmann, die für innovative Benefits bekannt sind.
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Start-ups, die eine mitarbeiterzentrierte Kultur pflegen und neue Ideen schnell umsetzen können.
Praxis-Tipp: In Betriebsvereinbarungen können klare Sätze formuliert werden, etwa:„Mitarbeitende, die ein neues Haustier (z. B. Welpen, Kätzchen oder andere Haustiere) aufnehmen, können einmalig bis zu 2 bezahlte Urlaubstage für die Eingewöhnung ihres Haustieres beantragen.“
Damit schaffst du verbindliche Information und einen eindeutigen Rahmen für alle Beteiligten.
Von Mitgefühl zur Maßnahme: So könnten deutsche Firmen starten
Du möchtest als Arbeitgeber nicht nur Mitgefühl zeigen, sondern deinen Mitarbeitern auch eine echte Möglichkeit geben, Zeit für ihre Haustiere zu nehmen? Besonders in der sensiblen Phase, in der ein neues Tier in den Alltag der Familie integriert wird, kann Pawternity Leave eine wertvolle Unterstützung sein. Mit einer klaren, fairen Regelung kann Pawternity Leave von einer netten Idee zu einem festen Bestandteil eurer Benefits werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für HR und kleine Unternehmen
1️⃣ Bedarf ermitteln
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Finde heraus, wie viele Mitarbeiter im Team Haustiere haben oder planen, eines anzuschaffen.
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Kurze interne Umfrage oder informelle Gespräche helfen, ein Gefühl für den Bedarf zu bekommen.
2️⃣ Zweck festlegen
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Definiere klar, für welche Art von Situationen der Sonderurlaub gilt:– Eingewöhnung eines neuen Welpen, Kätzchens oder anderen Familienmitglieds
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Betreuung eines kranken Tiers
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Trauerphase nach dem Verlust
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Pawternity Leave ist dabei etwas Besonderes für Tierbesitzer, das ihnen ermöglicht, in speziellen Fällen mehr Zeit mit ihrem Tier zu verbringen.
3️⃣ Regelung formulieren
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Bestimme die Anzahl der Urlaubstage (z. B. 1–3 Tage) und ob diese bezahlt oder unbezahlt sind.
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Lege fest, wie der Antrag gestellt wird und welche Information der Mitarbeiter geben muss.
4️⃣ Pilotphase starten
5️⃣ Evaluation & Anpassung
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Prüfe, ob das Angebot genutzt wird, wie es wirkt und ob es organisatorisch gut umsetzbar ist.
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Passe gegebenenfalls die Dauer oder Bedingungen an.
Praktische Tipps für klare interne Regelungen
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Einfach halten: Formuliere den Satz in der Richtlinie so, dass er leicht verständlich ist.
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Fair bleiben: Gleiche Benefits für alle schaffen – vor allem geht es darum, allen Mitarbeitern die bestmögliche Unterstützung zu bieten, ggf. auch Alternativen für Mitarbeiter ohne Haustiere anbieten.
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Flexibilität einbauen: Kombiniere Pawternity Leave mit Homeoffice oder Gleitzeit.
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Transparenz sichern: Kommuniziere die Regelung offen im Beitrag im Intranet, im Mitarbeiterhandbuch oder bei Job-Postings.
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Missbrauch vorbeugen: Klar definieren, dass der Sonderurlaub nur für bestimmte Anlässe gedacht ist.
Gibt es auch Alternativen zum Pawternity Leave?
Nicht jedes Unternehmen möchte oder kann sofort eine eigene Pawternity Leave-Regelung einführen. Trotzdem gibt es praktikable Möglichkeiten, Mitarbeitern mit Haustieren entgegenzukommen – oft ganz ohne zusätzliche Urlaubstage oder formale Änderungen.
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Art: Anpassung der Arbeitszeit in den ersten Tagen mit einem neuen Welpen, Kätzchen oder anderen Familienmitgliedern auf vier Pfoten.
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Vorteil: Geringe oder keine direkten Kosten, einfache Integration in bestehende Modelle.
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Praxis-Tipp: Erlaube es, Arbeitsstunden über mehrere Tage zu verteilen oder später nachzuholen.
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Art: Mitarbeitende arbeiten für einen definierten Zeitraum von zu Hause, um Eingewöhnung oder Pflege eines kranken Tiers zu ermöglichen.
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Vorteil: Hohe Bindung und Wertschätzung, ohne formalen Sonderurlaub.
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Praxis-Tipp: Kombiniere dies mit klarer Kommunikation der Erwartungen, um Produktivität sicherzustellen.
📆 Nutzung bestehender Sonderurlaubstage
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Art: Bestehende Sonderurlaubsregelungen flexibel auch für Haustiereltern einsetzen.
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Vorteil: Keine neuen Strukturen notwendig, einfache Integration in bestehende Policies.
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Praxis-Tipp: In Betriebsvereinbarungen oder Verträgen einen Satz ergänzen, der Tiere als möglichen Grund für Sonderurlaub aufführt.
🤝 Individuelle Absprachen statt fester Policy
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Art: Fallweise Entscheidungen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter, angepasst an den konkreten Bedarf.
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Vorteil: Höchste Flexibilität, schnelle Umsetzung.
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Praxis-Tipp: Auch ohne feste Richtlinie im Beitrag oder Mitarbeiterhandbuch kommunizieren, dass solche Lösungen möglich sind.
Fazit für Arbeitgeber:
Selbst wenn du Pawternity Leave (noch) nicht als festen Benefit anbieten kannst, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, deine Fürsorge zu zeigen. Flexible Modelle sind oft der erste Schritt – und können später zur Grundlage für eine offizielle Regelung werden.

Fazit: Vom Nischenthema zum Wettbewerbsvorteil
Pawternity Leave mag in Deutschland aktuell noch wie eine ungewöhnliche Idee klingen – doch Trends aus UK und US zeigen, wie schnell sich neue Benefits etablieren können. Für dich als Arbeitgeber bietet sich hier die Möglichkeit, nicht nur auf einen wachsenden Bedarf von Haustiereltern zu reagieren, sondern auch die Bindung zu deinen Mitarbeitern nachhaltig zu stärken.
Indem du schon jetzt über flexible Modelle, zusätzliche Urlaubstage oder individuelle Absprachen nachdenkst, positionierst du dein Unternehmen als moderner Anbieter, der versteht, dass auch ein Hund, ein Kätzchen oder andere Familienmitglieder auf vier Pfoten einen wichtigen Platz im Leben deiner Mitarbeitenden einnehmen.
Shiftbase Tipp: Warte nicht, bis der Trend flächendeckend in Deutschland angekommen ist. Wer früh handelt, schafft nicht nur ein positives Beitrag zur Unternehmenskultur, sondern verschafft sich auch einen klaren Vorsprung im Job- und Talentmarkt.
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