Ihr Guide zum Bereitschaftsdienst: Arbeitszeiten & mehr!

  • Verfasst von: Diana Tran
  • Letzte Aktualisierung: 15 April 2024
Ihr Guide zum Bereitschaftsdienst: Arbeitszeiten & mehr! - Shiftbase
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Mitarbeiter im Bereitschaftsdienst bei einem Einsatz, ausgestattet mit Einsatzkleidung und Werkzeugen, arbeitet an einer technischen Reparatur vor Ort.

Inmitten nächtlicher Stunden, wenn die meisten Praxen ihre Türen schließen und die Stadt im Schlaf versinkt, bleibt der Bereitschaftsdienst wachsam. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff in der Arbeitswelt? In diesem Artikel tauchen wir tief in das Thema ein, klären, wie dieser Dienst im Kontext der Arbeitszeit gesehen wird und wie er entlohnt wird.

Was ist Bereitschaftsdienst?

Der Bereitschaftsdienst bezeichnet eine Zeitspanne, in welcher ein Mitarbeiter zwar nicht aktiv arbeitet, sich jedoch an einem vom Arbeitgeber vorgegebenen Ort aufhalten und in der Lage sein muss, bei Bedarf seine reguläre Tätigkeit sofort aufzunehmen. Beispielsweise im Gesundheitswesen bedeutet das, dass ein Arzt während des Bereitschaftsdienstes erreichbar ist, um in Notfällen Patienten zu behandeln. Sie könnten zu Hause sein, sich jedoch in einem Zustand der „Bereitschaft“ befinden, um sofort auf einen Anruf oder eine Situation reagieren zu können.

Während der Rettungsdienst und die Feuerwehr in akuten, lebensbedrohlichen Situationen handeln, ist der ärztliche Bereitschaftsdienst oft die erste Adresse für Patientinnen und Patienten mit Beschwerden, die zwar dringend, aber nicht akut lebensbedrohlich sind. Der Dienst bietet eine wichtige Brücke zwischen den regulären Sprechzeiten von Praxen und den Anforderungen von Patienten rund um die Uhr.

Es ist ebenfalls zu betonen, dass der Bereitschaftsdienst nicht nur im Gesundheitswesen verbreitet ist. In vielen technischen und serviceorientierten Branchen sind Teams oder Einzelpersonen häufig im Bereitschaftsdienst, um auf unerwartete Probleme oder Notfälle zu reagieren, die außerhalb der normalen Arbeitszeiten auftreten können.

Ist Bereitschaftsdienst Arbeitszeit?

Telefon auf Tisch, Symbol für Bereitschaftsdienst - Telefonnummer und Nummer

Die Frage, ob Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit zählt, ist sowohl in rechtlicher als auch in betrieblicher Hinsicht relevant. In Deutschland hat die Rechtsprechung in den letzten Jahren einige Klarstellungen vorgenommen.

Grundsätzlich gilt: Wenn ein Mitarbeiter während seines Bereitschaftsdienstes am Arbeitsplatz oder einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort verbleiben muss und für eventuelle Einsätze bereitstehen muss, zählt dies als Arbeitszeit. Das bedeutet, dass dieser Zeitraum entsprechend vergütet werden muss und auch bei der Berechnung der maximal zulässigen Arbeitsstunden berücksichtigt werden sollte.

 


Jedoch gibt es auch den sogenannten "Rufbereitschaft". Hier ist der Mitarbeiter nicht verpflichtet, an einem bestimmten Ort zu bleiben, muss aber erreichbar sein und im Falle eines Anrufs innerhalb einer festgelegten Zeitspanne am Arbeitsplatz erscheinen können. Die Zeit der Rufbereitschaft als solche wird nicht durchgehend als Arbeitszeit gewertet, allerdings muss die tatsächliche Arbeitsleistung, die während eines Einsatzes erbracht wird, als solche berücksichtigt und vergütet werden.

Zusammenfassend lassen haben sie unterschiedliche Bedeutungen und Anforderungen:

Bereitschaftsdienst:

  • Bei diesem Dienst muss der Mitarbeiter sich an einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort aufhalten, oft am Arbeitsplatz selbst.
  • Der Mitarbeiter muss bereit sein, bei Bedarf seine Tätigkeit sofort aufzunehmen, arbeitet jedoch nicht durchgehend.
  • Beispielsweise könnte ein Arzt während seines Bereitschaftsdienstes in einem Krankenhaus anwesend sein, um bei Notfällen sofort handeln zu können.

Rufbereitschaft:

  • Hier muss der Mitarbeiter nicht ständig am Arbeitsplatz sein, sollte jedoch erreichbar bleiben.
  • Wenn ein Einsatz erforderlich ist, sollte der Mitarbeiter in der Lage sein, innerhalb einer festgelegten Zeit den Arbeitsplatz zu erreichen und seine Tätigkeit aufzunehmen.
  • Oft ist dies bei IT-Fachleuten der Fall, die außerhalb der normalen Arbeitszeiten für dringende technische Probleme gerufen werden können.

Arbeitsbereitschaft:

  • Dies beschreibt eine Situation, in der ein Mitarbeiter am Arbeitsplatz ist und sofortige Arbeitsaufnahme erwartet wird, aber keine konkreten Aufgaben zu erledigen hat.
  • Ein gutes Beispiel hierfür sind Feuerwehrleute, die in ihrer Wache sind und auf einen Alarm warten, oder Sicherheitspersonal, das an einem ruhigen Ort Wache hält.

Es ist daher für Arbeitgeber essentiell, zwischen regulärem Bereitschaftsdienst und Rufbereitschaft zu unterscheiden und entsprechende Regelungen in Arbeitsverträgen und Betriebsvereinbarungen festzulegen. Die korrekte Einordnung und Vergütung des Bereitschaftsdienstes kann nicht nur rechtliche, sondern auch motivationale und arbeitspsychologische Auswirkungen auf die Mitarbeiter haben.

Wie wird Bereitschaftsdienst bezahlt?

Behandlung rund um die Uhr: Arzt im Krankenhaus während des Bereitschaftsdienstes, ärztliche Bereitschaftsdienst  auch an Feiertagen

Die Bezahlung von Bereitschaftsdienst ist ein komplexes Thema, das oft von der Branche, dem spezifischen Arbeitsvertrag, tariflichen Regelungen und anderen Faktoren abhängt. Dennoch lassen sich einige allgemeine Aussagen treffen:

Feste Vergütung

In vielen Branchen und Unternehmen wird für die reine Anwesenheit während des Bereitschaftsdienstes eine feste Vergütung gezahlt. Diese kann pauschal oder stundenweise berechnet werden und liegt oft unter dem regulären Stundenlohn, da während dieser Zeit nicht durchgehend gearbeitet wird. Erfahren Sie hier mehr über die leistungsgerechte Vergütung.

Zuschläge

Für tatsächlich geleistete Arbeit während des Bereitschaftsdienstes – beispielsweise bei einem Anruf oder Notfall – können Zuschläge anfallen. Diese können als prozentualer Aufschlag auf den regulären Stundenlohn oder als fester Betrag festgelegt werden. Oftmals gibt es auch Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschläge, die die Bezahlung beeinflussen.

Rufbereitschaft

Bei der Rufbereitschaft wird, wie bereits erwähnt, oft nur die tatsächlich geleistete Arbeit vergütet. Die bloße Erreichbarkeit wird in der Regel pauschal abgegolten, wobei hier die Regelungen je nach Arbeitgeber und Branche variieren können.

Zeitausgleich

Statt einer monetären Vergütung kann es auch Zeitausgleich geben. Das bedeutet, dass die während des Bereitschaftsdienstes geleisteten Stunden zu einem späteren Zeitpunkt als Freizeit ausgeglichen werden.

Es ist wichtig, dass Arbeitgeber und Mitarbeiter sich im Klaren darüber sind, wie der Bereitschaftsdienst vergütet wird. Transparente Regelungen, die idealerweise schriftlich im Arbeitsvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung festgehalten sind, schaffen Klarheit und vermeiden mögliche Konflikte.

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Topic: Dienst DE
Diana Tran

Verfasst von:

Diana Tran

Diana ist nicht nur eine leidenschaftliche Expertin im Bereich Personalwesen, sondern auch eine talentierte Content Writerin. Ihr tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeitern befähigt sie dazu, Inhalte zu erstellen, die nicht nur informativ, sondern auch inspirierend sind. Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, hochwertige HR-Inhalte zu produzieren, ist Diana ein wahrer Schatz für alle, die ihr Wissen über das Personalwesen erweitern möchten.

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