In der Gastronomie schlagen die Personalkosten oft kräftig zu Buche – und das in einer Zeit, in der viele Betriebe ohnehin mit akutem Personalmangel kämpfen. Wenn weniger Mitarbeiter mehr leisten müssen, steigen nicht nur die Belastung, sondern auch die Kosten. Es ist daher besonders wichtig, die Personalkosten stets im Auge zu behalten, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.
Gleichzeitig verändert sich der gesamte Gastro-Sektor rapide. Wer sich jetzt nicht mit modernen Konzepten der Personalplanung beschäftigt, riskiert langfristig seinen wirtschaftlichen Erfolg. In diesem Artikel findest du praktische Tipps und Informationen, wie du deine Personalkosten in der Gastronomie gezielt optimieren kannst.
Warum Personalkosten in der Gastronomie ein kritischer Erfolgsfaktor sind
Die Personalkosten in der Gastronomiebranche sind weit mehr als nur eine lästige Pflichtausgabe – sie sind eine entscheidende Kennzahl für deinen unternehmerischen Erfolg. Denn wie viel du pro Gast an Personalaufwand kalkulierst, beeinflusst direkt deinen Gewinn. Der Personalbereich stellt dabei einen besonders wichtigen Bereich dar, der kontinuierlich überwacht und optimiert werden sollte, um die Kostenkontrolle im Unternehmen sicherzustellen.
Gerade in einem Restaurant ist der Beitrag des Personals zur Qualität und zum Erlebnis enorm. Eine durchdachte Optimierung deiner Prozesse kann nicht nur Kosten sparen, sondern gleichzeitig den Service und die Zufriedenheit steigern.
Was zählt zu den Personalkosten in der Gastronomie?
Zu den Personalkosten zählen nicht nur die monatlichen Gehälter. Auch Nebenkosten wie Sozialabgaben, Beiträge zur Krankenversicherung oder Urlaubs- und Krankheitsausfälle müssen einkalkuliert werden. Gemeinkosten, etwa für Schulungen, Arbeitskleidung oder Personalräume, gehören ebenfalls dazu.
Der gesamte Personalaufwand umfasst also viele Einzelposten – von der Küchenhilfe bis zu den Service-Aushilfen. Wer hier nicht genau hinsieht, unterschätzt schnell die Größe dieses Kostenblocks. Verschiedene Faktoren wie eine effiziente Schichtplanung, die Fluktuation im Team und gesetzliche Vorgaben beeinflussen maßgeblich die Höhe der Personalkosten.
👥 Typische Bestandteile der Personalkosten im Überblick:
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Bruttogehälter aller festangestellten und teilzeitbeschäftigten Mitarbeiter
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Lohnnebenkosten wie Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung
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Urlaubs- und Feiertagsvergütung sowie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
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Beiträge zur Berufsgenossenschaft und ggf. Umlagen (z. B. U1, U2)
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Kosten für externe Aushilfen und Zeitarbeitskräfte
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Fort- und Weiterbildungen inkl. Reisekosten und Schulungsunterlagen
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Ausgaben für Dienstkleidung, Reinigung und Schutzausrüstung
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Bereitstellung von Personalverpflegung, Pausenräumen oder Getränken
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Aufwendungen für Mitarbeiterbindung wie Prämien, Events oder Gutscheine
Wie viel Personalkosten sind „normal“?
Die sogenannte Personalkostenquote – also der Anteil der Personalkosten am Umsatz – variiert je nach Konzept, Standort und Betriebsgröße. Die Personalkostenquote wird dabei im Verhältnis zum Umsatz berechnet und ist eine zentrale betriebswirtschaftliche Kennzahl. Laut Statistik liegt der Richtwert zwischen 25 und 35 %. Um deine Gesamtpersonalkosten realistisch zu beurteilen, hilft dir eine regelmäßige Berechnung anhand belastbarer Zahlen.
Ein zu hoher Anteil kann auf fehlende Effizienz hindeuten, ein zu niedriger wiederum auf zu geringe Investitionen ins Team. Auch der Vergleich mit dem Branchenwert kann wertvolle Hinweise für deine Kalkulation liefern. Die Gastronomie weist im Vergleich zu anderen Branchen oft eine höhere Fluktuation und spezifische Personalstrukturen auf, was sich in den Kennzahlen widerspiegelt. Der Wert der Personalkostenquote ist eine wichtige Zahl für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit deines Betriebs. Regelmäßige Analysen der Werte und Zahlen unterstützen dich dabei, deine Ziele im Personalmanagement zu erreichen. Darüber hinaus ist die Umsatzproduktivität eine bedeutende Kennzahl, um die Effizienz deiner Mitarbeiter im Verhältnis zum Umsatz zu messen.

Die häufigsten Kostentreiber im Personalbereich
Zu den größten Kostenfaktoren zählen ineffiziente Arbeitsbedingungen, falsche Personalstrukturen und schlecht definierte Prozesse. Wenn Entscheidungen im Team zu spät fallen oder Aufgaben doppelt erledigt werden, steigen die Personalkosten unnötig an. Auch zu hohe Gemeinkosten – etwa durch Überstunden, hohe Wareneinsätze ohne entsprechendes Gästeaufkommen oder veraltete Technik – belasten deinen Betrieb. Die regelmäßige Analyse des Betriebes hilft dabei, Optimierungspotenziale zu erkennen und gezielt Maßnahmen zur Effizienzsteigerung einzuleiten. In besonderen Fällen, wie etwa während der COVID-19-Pandemie, waren spezielle Maßnahmen zur Reduktion der Personalkosten notwendig. In solchen Fällen kann es auch erforderlich sein, Entscheidungen zum Fällen von Betriebszeiten oder zur Reduktion von Personaleinsätzen zu treffen, um die Wirtschaftlichkeit zu sichern. Eine kontinuierliche Prüfung der Strukturen hilft, kostspielige Fehler zu vermeiden.
💰 Konkrete Tipps zur Kostenvermeidung:
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Prüfe regelmäßig die Aufgabenverteilung im Team und optimiere unnötige Doppelschichten.
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Analysiere die Wareneinsätze im Verhältnis zur Gästeanzahl – unnötiger Warenverbrauch kann die Kosten nach oben treiben.
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Nutze digitale Tools zur Dienstplanung und Prozessdokumentation, um Abläufe effizienter zu gestalten.
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Reduziere spontane Überstunden durch vorausschauende Planung und transparente Kommunikation.
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Führe Feedbackrunden mit den Beschäftigten durch, um Optimierungspotenzial aus der Praxis zu erkennen.
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Achte auf eine ausgewogene Teamstruktur aus Fachkräften und gut eingearbeiteten Aushilfen.
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Erstelle monatliche Kennzahlenübersichten, um Schwankungen im Kostenblock frühzeitig zu erkennen.
Sparpotenziale nutzen – ohne an Qualität zu verlieren
Eine gute Personalplanung beginnt mit der Analyse deiner Dienstplanstunden. Wo entstehen Leerlaufzeiten? Welche Aufgaben lassen sich bündeln? Der Einsatz multifunktionaler Teams – also Mitarbeiter, die flexibel zwischen Küche und Service wechseln – kann dein Ziel einer effizienteren Kostenstruktur erheblich unterstützen.
Unternehmen können durch gezielte Maßnahmen wie die Einführung eines Reservierungssystems, eines Tools zur Automatisierung von Abläufen, Personalkosten senken und Gewinne steigern. Die Wahl des richtigen Wegs zur Kostenoptimierung ist dabei individuell und hängt von den jeweiligen Betriebsstrukturen ab. Die Optimierung der Auswahl von Speisen und Getränken sowie die regelmäßige Analyse des Wareneinsatzes sind entscheidend, um die Wirtschaftlichkeit nachhaltig zu verbessern.
Dabei geht es nicht um Einsparungen um jeden Preis, sondern um eine Win-Win-Situation für dich und deine Mitarbeiter. Initiativen zur Optimierung sollen dabei sowohl die Qualität sichern als auch dein Budget schonen.
✨ Konkrete Tipps zur Umsetzung:
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Schaffe Schnittstellen zwischen Küche und Service, um Synergien und Kommunikation zu stärken.
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Plane ausreichend Pausen ein, um Übermüdung und Fehlentscheidungen im Personalbereich zu vermeiden.
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Nutze einfache Checklisten für standardisierte Abläufe – das spart Zeit und sorgt für gleichbleibende Qualität.
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Schule deine Mitarbeitenden regelmäßig in mehreren Bereichen, um deren Flexibilität zu erhöhen.
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Analysiere die Anzahl der eingesetzten Aushilfen und prüfe, ob ein festeres Team langfristig effizienter wäre.
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Berücksichtige bei der Einsatzplanung saisonale Schwankungen im Gästeaufkommen und Wettereffekte.
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Hinterfrage regelmäßig die Verteilung von Aufgaben im Hinblick auf Effizienz und Wertschöpfung.

Die Rolle der Digitalisierung bei der Kostenkontrolle
Digitale Tools zur Zeiterfassung, Schichtplanung oder auch automatisierte Einkaufs- und Lagerprozesse gewinnen zunehmend an Bedeutung im Gastgewerbe. Sie helfen dir dabei, Personaleinsatz und Wareneinsatz besser aufeinander abzustimmen.
Das sorgt nicht nur für mehr Übersicht, sondern erleichtert auch schnelle Entscheidungen – ein klarer Vorteil im hektischen Gastro-Alltag. Wer als Gastronom frühzeitig in solche Lösungen investiert, verschafft sich einen messbaren Wettbewerbsvorteil und senkt langfristig seine Kosten.
Darüber hinaus ermöglicht dir die Digitalisierung, wichtige Kennzahlen in Echtzeit zu überwachen – etwa den täglichen Umsatz, die Personalkosten pro Stunde oder die Auslastung deiner Gastronomiefläche. So kannst du schneller reagieren, wenn sich Abweichungen ergeben, und Aktionen starten, bevor unnötige Kosten entstehen. Auch die Integration von Bestellsystemen oder automatisierten Warenbeständen kann helfen, deinen Wareneinsatz effizienter zu gestalten und Verschwendung zu vermeiden.
Insbesondere kleinere Betriebe profitieren von diesen Lösungen, da sie trotz begrenzter Ressourcen professionelle Strukturen schaffen können. Die einmalige Investition zahlt sich oft bereits nach kurzer Zeit aus – nicht nur durch gesparte Ausgaben, sondern auch durch mehr Zeit für die eigentliche Aufgabe: dein gastronomisches Konzept weiterzuentwickeln und deine Gäste zu begeistern. In einer Branche, in der Zeit und Geld gleichermaßen knapp sind, ist digitale Unterstützung längst kein Luxus mehr, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor.
🍽️ Personalkosten in der Gastronomie sind wichtig – aber längst nicht alles
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Warum sich ein externer Blick auf die Zahlen lohnt
Manchmal lohnt es sich, die eigene Betriebsstruktur von außen analysieren zu lassen. Ein externer Berater oder ein erfahrener Betriebswirt kann dir helfen, versteckte Kostenblöcke aufzudecken und die Wirtschaftlichkeit deines Restaurants oder Cafés nachhaltig zu verbessern. Diese Unterstützung zahlt sich vor allem dann aus, wenn du über größere Veränderungen im Betrieb nachdenkst – etwa eine Umstrukturierung, Expansion oder Spezialisierung auf neue Zielgruppen.
Gerade in der Gastronomie, wo jede Entscheidung direkte Auswirkungen auf Umsatz und Rentabilität hat, kann eine externe Analyse oft den entscheidenden Unterschied machen. Eine neutrale Sicht von außen bringt häufig Kennzahlen ans Licht, die im laufenden Betrieb untergehen – zum Beispiel nicht sichtbare Nebenkosten oder ein zu hoher Personalkostenanteil im Vergleich zum Branchendurchschnitt. Auch Themen wie ineffizienter Einkauf, mangelhafte Lagerverwaltung oder nicht berücksichtigte Gemeinkosten kommen dadurch ans Tageslicht.
Für viele Gastronomen ist dieser Schritt ein wichtiger Impuls, um bestehende Prozesse zu hinterfragen und gezielte Maßnahmen zu ergreifen.
Die Investition in eine fundierte betriebswirtschaftliche Beratung zahlt sich oft schon mittelfristig aus – sei es durch reduzierte Kosten, besser genutzte Ressourcen oder klarere Strukturen in der Personalführung. So wird dein Betrieb nicht nur effizienter, sondern auch widerstandsfähiger gegenüber äußeren Veränderungen in der Branche.
Gästezufriedenheit als indirekter Kostenfaktor
Zufriedene Gäste kommen wieder, empfehlen dich weiter – und sorgen für eine bessere Auslastung deines Betriebs. Die Bindung und Zufriedenheit der Gästen wirkt sich dabei direkt auf die Personalkostenstruktur aus, da eine hohe Gästezufriedenheit den Bedarf an zusätzlichem Personal für Reklamationen oder Nachbesserungen reduziert und die Planungssicherheit erhöht.
Was das mit Personalkosten zu tun hat? Ganz einfach: Motivierte, gut eingearbeitete Mitarbeiter leisten besseren Service und vermeiden Reklamationen, die unnötige Zusatzkosten verursachen.
Wer die Zufriedenheit seiner Gäste regelmäßig misst und das Feedback ernst nimmt, kann gezielt in Maßnahmen investieren, die sich wirtschaftlich und menschlich lohnen.
Besonders für kleinere Gastronomen ist dieser Zusammenhang essenziell: Jeder positive Eindruck bringt nicht nur mehr Gäste, sondern sorgt langfristig für stabile Umsätze – und damit für Planungssicherheit beim Personaleinsatz.
So kannst du unnötige Leerlaufzeiten und Überstunden vermeiden und gleichzeitig in verlässliche Mitarbeiter investieren. Auch der Umgang mit Wasser und anderen Betriebsmitteln sollte nicht unterschätzt werden: Gut geschulte Mitarbeiter vermeiden Verschwendung und senken so indirekt die Betriebskosten.
Langfristig gesehen bedeutet Gästezufriedenheit auch eine nachhaltigere Entwicklung deines Unternehmens. Denn wer gezielt in Personalentwicklung, Kommunikation und Warenkosten-Management investiert, schafft einen klaren Wettbewerbsvorteil. Und nicht zuletzt: Ein motivierter Mitarbeiter spart nicht nur Geld – er bringt auch Energie und Begeisterung in deinen Betrieb, was sich auf alle Bereiche positiv auswirkt.

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