Erschwerniszulage beantragen: So geht's

  • Verfasst von: Carin Vreede
  • Letzte Aktualisierung: 29 März 2023
Erschwerniszulage

Erschwerniszulage ist eine besondere Form der Beihilfe, die Menschen in schwierigen Lebenslagen helfen soll, die ihren täglichen finanziellen Bedarf oft nicht decken können. Härtefallzulagen können aus verschiedenen Quellen stammen, darunter die Regierung, gemeinnützige Organisationen und Wohltätigkeitsorganisationen.

Einige Karrieren setzen den Einzelnen unter enormen Druck und erfordern, dass er in einem hochbelastenden Umfeld tätig ist. Mitarbeiter setzen im Dienst manchmal ihr körperliches Wohlergehen aufs Spiel. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, für solche Anlässe einen Härtefallzuschuss als Ausgleich zu leisten. In diesem Artikel wird beschrieben, wer Anspruch auf diese Zulagen hat, wie sie besteuert werden und welche Höhe der Zahlung gewährt wird.

Definition: Was ist ein erschwerniszulage?

Beschäftigte, die durch gefährliche oder erschwerende Aufgaben einer höheren Arbeitsbelastung ausgesetzt sind, können einen zusätzlichen Ausgleich in Form einer Härtezulage erhalten. Diese Sonderzahlung dient als Anerkennung und Belohnung für ihren außergewöhnlichen Einsatz. Daher wird der Härtefallzuschuss umgangssprachlich als Risikozuschuss oder Schmutzzuschuss bezeichnet.

Ein Rechtsanspruch auf Härtefallgeld besteht nur, wenn es tarifvertraglich, betriebsvertraglich oder individuell vereinbart ist. Tarifverträge bieten Vorteile für ganze Branchen oder Berufsgruppen. So sieht der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und Zivilsoldaten einen Härtefallzuschuss vor, während die EZulV solche Zulagen bei besonderen Voraussetzungen regelt.

Indem Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer mit Zulagen entlohnen, erkennen sie die zusätzliche Anstrengung an, die sie investieren, und machen diese besonderen Positionen attraktiver. Eine höhere Bezahlung sollte die Menschen dazu ermutigen, solche Rollen zu übernehmen.

Wer bekommt Erschwerniszulage?

Wenn ein Tarifvertrag, eine Betriebsvereinbarung oder ein Einzelarbeitsvertrag eine Härtefallregelung enthält, haben Arbeitnehmer laut Gesetz einen gesetzlichen Anspruch auf eine solche Vergütung. Ansprüche können nicht nur aus schriftlichen Zusagen resultieren, sondern auch entstehen, wenn ein Unternehmen eine betriebliche Praxis etabliert hat, Zulagen über einen längeren Zeitraum zu gewähren.

Obwohl die Einzelheiten der Entschädigungen auf jeden Einzelnen zugeschnitten sind, umfassen einige häufige Herausforderungen und Aktivitäten, die häufig für eine Entschädigungszahlung in Frage kommen (ohne darauf beschränkt zu sein):

  • Hohe körperliche Belastung: Heben und Tragen schwerer Lasten, langes Schweißen oder Bohren über Kopf, ein- einseitige körperliche Arbeit (z. B. Montage von Bauteilen am Fließband), Arbeiten mit schwerer Schutzkleidung oder -ausrüstung etc.
  • Besonders starke Umwelteinflüsse: Arbeiten in Kühlräumen (kalt), Fahren eines Gabelstaplers (Wechsel zwischen warmen und kalten Räumen im Winter) , Bedienen von Maschinen und Anlagen (Lautstärke) etc.
  • Schädliche oder gefährliche Arbeit: Abriss von Asbestgebäuden, Räumung von Munition, Arbeit mit giftigen Chemikalien oder radioaktiven Stoffen

Generell jeder Arbeitnehmer, der unter erschwerten Bedingungen arbeiten muss oder einem höheren Risiko ausgesetzt ist von Verletzungen aufgrund gefährlicher Tätigkeiten sollten eine zusätzliche Entschädigung für ihren Beitrag erhalten.

In den meisten Szenarien kommt ein Rechtsanspruch selten zur Anwendung. Vielmehr einigt sich der Arbeitgeber in der Regel mit dem Arbeitnehmer auf die Härtefallzahlung – dies könnte beispielsweise im Arbeitsvertrag geregelt werden.

Wann wird ein Erschwerniszulage gezahlt?

Obwohl keine gesetzliche Verpflichtung besteht, finden es Arbeitgeber oft vorteilhaft, einen Zuschuss für Jobs anzubieten, die ihre Mitarbeiter unverhältnismäßig belasten. Die Subvention soll diese Schwierigkeit mindern und diese Stellen für Arbeitnehmer attraktiver und überschaubarer machen.

Letztendlich können Arbeitgeber Arbeitnehmern, die unter Stressbedingungen arbeiten, entweder eine Zulage zahlen oder sie mit einem höheren Grundgehalt kompensieren. Unabhängig davon ist es wichtig sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden.

Gibt es an Sonn- und Feiertagen einen Härtefallzuschuss?

Das deutsche Arbeitsrecht sieht keine Zuschläge für Sonn- und Feiertagsarbeit vor. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die an Sonn- und Feiertagen arbeiten, haben, sofern keine vertragliche Vereinbarung besteht, das Recht, innerhalb von zwei (bzw. acht) Wochen einen Ausgleichstag freizunehmen.

Aktuelles Urteil: Pfändungsschutz beim Erschwerniszulagen

Kürzlich hat das Bundesarbeitsgericht entschieden, dass das Härtegeld von der Pfändung befreit ist. Diese Entscheidung bietet den dringend benötigten Schutz für diejenigen, die solche Leistungen erhalten. Zur Begründung der Entscheidung führte das Gericht aus, dass Sonntage, Feiertage und Nachtarbeit als Härtegeld gelten und nach § 850a Nr. 3 ZPO nicht gepfändet werden können.

Die Klägerin war eine insolvenzgefährdete häusliche Pflegekraft, und der beklagte Arbeitgeber zahlte tarifvertraglich pfändbare Löhne und Härteleistungen direkt an ihren Gläubiger. Diese zusätzlichen Gebühren wurden für Arbeiten an Sonntagen, Feiertagen, Abenden, Wechselschichten und vor der Ferienzeit erhoben.

Durch Berufung vor Gericht wurde dem Kläger Recht gegeben. Das BAG erachtete die Zulagen als Härtefallgeld und damit für Gläubiger unantastbar.

Die BAG-Entscheidung bietet Schutz für diejenigen, die unter Gläubigerdruck stehen, betont aber auch, wie wichtig es ist, sicherzustellen, dass die Mitarbeiter entsprechend entschädigt werden. Unabhängig davon, ob sich ein Arbeitgeber für die Gewährung von Zulagen oder Grundgehalt entscheidet, sollte er sicherstellen, dass die Arbeitnehmer ihre Beiträge erhalten und für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden.

Wie wird der Härtefallbetrag berechnet?

Wenn Sie als Unternehmer die Anzahl der zu zahlenden Zuschläge berechnen möchten, gehen Sie wie folgt vor:

  • Prozentsatz festlegen (z. B. 50 Prozent)
  • Stundenlohn berücksichtigen (z. B. 40 Euro)
  • Stundenlohn x Prozentsatz = Zuschlag pro Stunde
  • Beispiel: 40 Euro x 0,5 = 20 Euro pro Stunde

Um den Zuschuss für einen Tag zu berechnen, multiplizieren Sie einfach den Stundenzuschlag mit der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden. Alternativ können Sie alle Sonntagsarbeitsstunden in einem Monat kumulieren und diese Gesamtsumme dann mit der gleichen Gebühr pro Stunde multiplizieren, um Ihre monatliche Gehaltsabrechnung zu erhalten.

Wie wird der Härtefallbetrag besteuert?

Die Besteuerung des Härtefallgeldes unterliegt den gleichen Regeln wie regelmäßige Einkünfte. Das heißt, wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen einen Bonus oder eine Zulage zahlt, wird dieser mit dem gleichen Satz wie Ihr normales Gehalt besteuert.

Bitte beachten Sie, dass Sonderzahlungen trotzdem in Ihrer Steuererklärung angegeben werden müssen, um Bußgelder und Bußgelder des deutschen Finanzamtes zu vermeiden.

Fazit

Härtefallgeld ist eine wertvolle Einkommensform für Beschäftigte, die in schwierigen Lebenslagen arbeiten. Obwohl sie von Pfändungen und Steuern befreit sind, sollten Arbeitgeber dennoch sicherstellen, dass Arbeitnehmer für ihre Arbeit angemessen entlohnt werden. Indem Sie die hier beschriebenen Richtlinien befolgen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Mitarbeiter ihren Anspruch erfüllen und die Vorteile der Arbeit unter stressigen Bedingungen genießen.

Durch die Einhaltung der Regelungen zum Härtefallausgleich können Arbeitgeber sowohl die Rechtskonformität als auch ein besseres Arbeitsumfeld für ihre Mitarbeiter sicherstellen. Mit angemessener Vergütung und Gläubigerschutz werden diese Vergütungen für Arbeitnehmer attraktiver und überschaubarer. Letztendlich kann diese Entscheidung dazu beitragen, das Leben der Arbeitnehmer zu verbessern und gleichzeitig den Arbeitgebern ermöglichen, die Arbeitsgesetze einzuhalten.

Mitarbeiter Management Vorschriften
Carin Vreede

Verfasst von:

Carin Vreede

Mit viele Jahren Erfahrung im Bereich HR hat Carin Erfahrung mit HR-Prozesse. Als Content-Marketing-Expertin setzt sie dieses Wissen in ansprechende und informative Inhalte um, die Unternehmen dabei helfen, ihre HR-Prozesse zu optimieren und ihre Mitarbeiter zu motivieren und weiter zu entwickeln.

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