Das 18-Schichtmodell ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, das häufig in Unternehmen mit kontinuierlichem Schichtbetrieb eingesetzt wird – zum Beispiel in der Logistik, Industrie oder Pflege. Es basiert auf 18 Schichten über einen Zeitraum von drei Wochen und ermöglicht eine faire Verteilung von Früh-, Spät- und Nachtdiensten bei gleichzeitiger Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
Was ist das 18-Schichtmodell?
Das 18-Schichtmodell verteilt insgesamt 18 Arbeitsschichten auf drei Wochen, also durchschnittlich sechs Schichten pro Woche. Es ermöglicht Unternehmen, den Betrieb an allen Tagen und zu allen Uhrzeiten sicherzustellen – mit gleichmäßiger Belastung für das Personal.
Merkmale des 18-Schichtmodells
- Schichttypen: Früh-, Spät- und Nachtdienste
- Rhythmus: 3 Wochen mit rollierender Einteilung
- Ziel: Abdeckung aller 7 Wochentage zu allen Zeiten
- Personalbedarf: mind. 6–8 Mitarbeitende pro Team/Abteilung für durchgängige Deckung
- Freizeitausgleich: feste freie Tage nach bestimmten Zyklen
Aufbau in der Praxis: Schichtplan-Schema
Ein typischer Ablauf im 18-Schichtmodell könnte so aussehen:
| Woche | Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| KW 1 | Früh | Früh | Spät | Spät | Frei | Nacht | Nacht |
| KW 2 | Nacht | Nacht | Frei | Früh | Früh | Spät | Spät |
| KW 3 | Spät | Spät | Früh | Früh | Nacht | Nacht | Frei |
✅ Ziel: Keine ununterbrochene Folge gleicher Schichten (z. B. keine 6 Nachtdienste in Folge)
✅ Freizeitblöcke nach jedem Schichtblock zur Regeneration
Arbeitsrechtliche Grundlagen in Deutschland
⚖️ Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
- Tägliche Höchstarbeitszeit: max. 10 Std., im Ø 8 Std. (§ 3 ArbZG)
- Ruhezeiten: mind. 11 Std. zwischen zwei Diensten (§ 5 ArbZG)
- Nachtarbeit: besondere Schutzvorschriften + Zuschläge (§ 6 ArbZG)
- Sonntagsarbeit: nur mit Ausnahmeregelung & Ersatzruhetag (§ 11 ArbZG)
💬 Mitbestimmung & Tarifbindung
- Der Betriebsrat hat volles Mitbestimmungsrecht bei der Einführung und Änderung von Schichtmodellen (§ 87 Abs. 1 BetrVG)
- Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen regeln oft konkrete Details wie:
- maximale Schichtanzahl pro Woche
- Ruhephasen zwischen Nachtschichten
- Zuschlagsregelungen
📝 Dokumentationspflichten
- Arbeitszeiten inkl. Beginn/Ende müssen dokumentiert werden (spätestens seit BAG-Urteil 2022)
- Tools wie Shiftbase unterstützen hier mit digitaler Arbeitszeiterfassung und Exportfunktionen
Gesundheitliche Aspekte & Arbeitsschutz
Schichtarbeit – insbesondere Nachtdienste – stellt eine besondere Belastung für den Körper dar. Betriebe sind gesetzlich verpflichtet, diese Risiken zu minimieren.
💡Empfehlungen laut BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz)
- Max. 3–4 Nachtschichten am Stück
- Mindestens 2 aufeinanderfolgende freie Tage nach einem Nachtschichtblock
- Gesundheitsvorsorge für Nachtarbeitende (angeboten nach § 6 ArbZG)
- Psychische Gefährdungsbeurteilung (Pflicht nach ArbSchG § 5)
🩺 Tipp: Schichtmodelle regelmäßig mit Betriebsarzt oder Fachkraft für Arbeitssicherheit evaluieren.

Für welche Betriebe eignet sich das 18-Schichtmodell?
Das Modell ist geeignet für Organisationen mit rund-um-die-Uhr-Betrieb, gleichbleibender Auslastung und mindestens 6–8 planbaren Mitarbeitenden pro Schichtgruppe.
Einsatzbereiche
- Logistikzentren / Warenverteilung
- Pflegeheime & Kliniken
- Produktion / Fertigung
- Sicherheitsdienste
- Callcenter / IT-Betrieb 24/7
Typische Voraussetzungen
- Mehrere parallele Tätigkeitsbereiche
- Planbarer Dienstbetrieb (keine extrem kurzfristigen Einsatzänderungen)
- Digitale Erfassung & Planbarkeit notwendig
📌Komplexe Schichtsysteme, wie sie in der Feuerwehr oder im Gesundheitswesen üblich sind, benötigen genaue Planung und Zeitkontrolle. Ein Arbeitszeit-Rechner hilft, die Gesamtstunden zu berechnen und die Einhaltung der Arbeitszeitregeln zu gewährleisten.
Varianten & Flexibilisierungsmöglichkeiten
18-Schichtmodell mit Springern
- Mitarbeitende in Springerschichten fangen Ausfälle auf
- Ideal für Urlaubs- oder Krankheitsvertretung
Modifizierte Rotation
- Freie Tage nach individuellen Bedürfnissen verschiebbar
- Kompatibel mit Wunschdienst-Funktion in Tools
Teilzeit in Schichtmodellen
- Anpassung auf 4- oder 5-Schicht-Wochen für einzelne Mitarbeitende
- Kombination möglich (z. B. 4 Teilzeitkräfte decken 6 Schichten)
Vorteile & Herausforderungen im Überblick
| Vorteile | Herausforderungen |
|---|---|
| 24/7-Betrieb mit fester Struktur | Komplexität bei manuellem Planungsaufwand |
| Planbare Freizeit + gerechte Rotation | Nachtschichtbelastung & gesundheitlicher Stress |
| Besseres Arbeitsklima durch Transparenz | Zustimmung von Betriebsrat & Gesundheitsmanagement nötig |
| Kombinierbar mit Teilzeit & Springern | Softwareunterstützung dringend empfohlen |
Fazit
Das 18-Schichtmodell bietet Unternehmen eine verlässliche, planbare Struktur für den 24/7-Betrieb – bei gleichzeitig fairer Verteilung der Arbeitsbelastung und gesetzlicher Konformität. Damit es erfolgreich funktioniert, braucht es:
- eine gute Vorabplanung,
- klare Regeln (z. B. per Betriebsvereinbarung),
- und digitale Unterstützung, um alle Vorgaben effizient umzusetzen.
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Häufig gestellte Fragen
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Ein Schichtsystem mit 18 Schichten über drei Wochen, das Früh-, Spät- und Nachtschichten rollierend abbildet – geeignet für 24/7-Betriebe.
-
Ja, sofern das Arbeitszeitgesetz (ArbZG), Ruhezeiten und ggf. tarifliche Regelungen eingehalten werden. Die Mitbestimmung des Betriebsrats ist verpflichtend.
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Mindestens 6–8 planbare Mitarbeitende pro Schichtgruppe sind nötig, um das Modell lückenlos umzusetzen.
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Durch die gezielte Platzierung freier Tage und durch Tools, die automatisch prüfen, ob gesetzliche Pausen eingehalten werden.
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Mit einem integrierten Springersystem oder durch digitale Tauschfunktionen im Schichtplanungs-Tool.
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Über Tools wie Shiftbase können Mitarbeitende Wunschdienste angeben oder eigenständig Schichten tauschen – mit Regeln und Genehmigung durch Teamleitung.

