Crowdworking ist eine moderne, digitale Arbeitsform, bei der Unternehmen Aufgaben über Online-Plattformen an externe Arbeitskräfte – die „Crowd“ – auslagern. Es ermöglicht flexible, schnelle und skalierbare Projektumsetzung ohne klassische Anstellungsverhältnisse – ideal für standardisierte, digital bearbeitbare Tätigkeiten.
Crowdworking bezeichnet eine moderne Arbeitsform, bei der Unternehmen Aufgaben oder Projekte über das Internet an eine Vielzahl externer Arbeitskräfte – die sogenannte Crowd – vergeben. Diese Aufgaben werden auf speziellen Crowdworking-Plattformen veröffentlicht, auf denen sich registrierte Crowdworker flexibel bewerben und sie anschließend online bearbeiten.
Die Crowdworker arbeiten dabei ortsunabhängig, zeitlich flexibel und häufig auf freiberuflicher Basis. Typische Tätigkeiten im Crowdworking sind:
Dateneingabe oder Datenklassifizierung
Texterstellung, Übersetzungen
App- oder Website-Tests
Produktbewertungen
Mikroaufgaben im Bereich Clickworking
Wichtig für Unternehmen: Es besteht in der Regel kein klassisches Arbeitsverhältnis, was eine flexible Skalierung ermöglicht – jedoch auch rechtliche und qualitative Abgrenzungen erfordert.
Crowdworking Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt
Crowdworking hat sich in Deutschland seit der Corona-Pandemie deutlich stärker etabliert. Immer mehr Unternehmen nutzen plattformgestützte Arbeitsmodelle, um flexibel auf Projektspitzen, saisonale Schwankungen oder spezialisierte Anforderungen zu reagieren.
Studien und Branchenerhebungen zeigen:
Rund 1 Million Menschen in Deutschland haben bereits Erfahrungen mit Crowdworking-Tätigkeiten gesammelt – viele davon als Nebenverdienst.
Die häufigsten Aufgaben stammen aus den Bereichen Texterstellung, Marktforschung, Tests und Datenverarbeitung.
Clickworker und ähnliche Plattformen haben ihren Nutzerkreis im DACH-Raum in den letzten Jahren stetig erweitert.
Insight für Arbeitgeber: Crowdworking wird nicht mehr nur als "digitales Taschengeld" wahrgenommen, sondern zunehmend als ernstzunehmende Alternative zu klassischen Beschäftigungsmodellen – vor allem für kurzfristige, skalierbare oder digitale Aufgaben.
⚖️ Regulatorische Grauzone & Diskussion
In Deutschland gibt es aktuell keine einheitliche gesetzliche Regelung für Crowdworking. Die Beschäftigten gelten in der Regel nicht als Angestellte, sondern als selbstständige Auftragnehmer. Das kann Vorteile für Unternehmen bieten, birgt aber auch rechtliche Graubereiche, z. B. im Hinblick auf:
Scheinselbstständigkeit
Sozialversicherungspflichten
Urheberrechte an Arbeitsergebnissen
Haftungsfragen bei Fehlern
Ein bekanntes Urteil des Bundesarbeitsgerichts von 2020 hat aufgezeigt, dass einzelfallabhängig geprüft werden muss, ob ein Crowdworker tatsächlich unternehmerisch frei ist oder einem Weisungsverhältnis unterliegt.
Wie funktioniert Crowdworking für Arbeitgeber konkret?
Crowdworking ermöglicht es Ihnen als Arbeitgeber, einzelne Aufgaben oder Projekte über das Internet an externe Arbeitskräfte – die sogenannte Crowd – zu vergeben. Diese Aufgaben werden über spezielle Crowdworking-Plattformen vermittelt, auf denen sich Crowdworker freiwillig und flexibel bewerben.
Der Ablauf für Unternehmen Schritt für Schritt
1️⃣ Registrierung auf einer Plattform Sie wählen eine passende Crowdworking-Plattform wie z. B.:
Clickworker
Appen
Testbirds
Streetspotr und erstellen ein Unternehmensprofil.
2️⃣ Aufgabenerstellung (Briefing) Sie definieren eine konkrete Aufgabe oder ein Projekt – z. B.:
Produktbeschreibungen verfassen
App testen
Daten klassifizieren
kleine Übersetzungen liefern Dabei legen Sie Anforderungen, Fristen, Budget und Qualitätskriterien fest.
3️⃣ Veröffentlichung & Matching Die Aufgabe wird auf der Plattform veröffentlicht. Die Crowdworker wählen eigenständig aus, ob und welche Aufgaben sie annehmen.
4️⃣ Bearbeitung & Lieferung Die Crowdworker erledigen die Aufgabe online. Oft gibt es automatische Tools zur Qualitätsprüfung, oder Sie prüfen selbst stichprobenartig.
5️⃣ Abnahme & Bezahlung Nach erfolgreicher Prüfung wird der Auftrag freigegeben und die Bezahlung über die Plattform abgewickelt – meist auf Stücklohnbasis pro Aufgabe oder Mikrojob.
Welche Aufgaben eignen sich besonders für Crowdworking?
Crowdworking entfaltet seine volle Stärke bei Tätigkeiten, die sich ortsunabhängig, standardisiert und in kurzer Zeit erledigen lassen. Typisch sind sogenannte Mikrojobs oder standardisierte Einzelaufträge, die über Plattformen wie Clickworker, Appen oder Testbirds ausgeschrieben werden.
Kurze Texte oder Phrasen in andere Sprachen übersetzen
Bild- & Videobewertung
Inhalte sichten, kennzeichnen, für KI trainieren (Content Moderation)
Audio-Annotationen
Gesprochene Sprache transkribieren oder bewerten (z. B. für Sprach-KIs)
Crowdsourcing-Projekte
Ideen sammeln, Bewertungen abgeben, Feedback zu neuen Produkten
Wichtig: Die Aufgaben sollten sich leicht auf viele Personen aufteilen lassen – die Crowd erledigt sie simultan, was Geschwindigkeit und Skalierung ermöglicht.
Merkmale crowdworking-geeigneter Aufgaben
Eine Aufgabe eignet sich besonders gut für Crowdworking, wenn sie:
ortsunabhängig bearbeitbar ist (z. B. von zu Hause, mobil)
keine langen Einarbeitungszeiten benötigt
standardisiert oder in kurzen Schritten erklärbar ist
skalierbar ist (d. h. viele können gleichzeitig daran arbeiten)
digital übertragbar ist (z. B. Text, Daten, Medieninhalte)
Weniger geeignet für Crowdworking sind Aufgaben, die...
vertrauliche Unternehmensdaten betreffen
hohe Kreativität oder strategisches Denken erfordern
in enger Abstimmung mit anderen Teammitgliedern geschehen müssen
physisch vor Ort durchgeführt werden müssen
Vorteile von Crowdworking aus Arbeitgebersicht
✅ Hohe Flexibilität
Sie können Aufgaben spontan, kurzfristig und projektbezogen auslagern – ohne langfristige Personalbindung. Besonders hilfreich bei saisonalen Spitzen, Sonderprojekten oder engen Deadlines.
✅ Schnelle Skalierbarkeit
Die Crowd ist potenziell global – viele Mikroaufträge lassen sich zeitgleich von Hunderten Personen bearbeiten. Das beschleunigt Prozesse wie Texterstellung, Datenerfassung oder Softwaretests enorm.
✅ Kosteneffizienz
Bezahlung erfolgt leistungsbezogen: Sie zahlen pro erledigter Aufgabe, nicht nach Arbeitszeit. Es entstehen keine Lohnnebenkosten wie bei festen Mitarbeitenden.
Ob Übersetzungen, App-Tests oder Content-Kreation: Sie erreichen über Plattformen wie Clickworker oder Appen Fachkräfte aus aller Welt – oft mit spezifischem Sprach- oder Kulturwissen.
✅ Entlastung interner Ressourcen
Standardisierte oder repetitive Aufgaben können ausgelagert werden – Ihr Kernteam gewinnt Zeit für strategische Projekte.
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Crowdworker gelten nicht als klassische Beschäftigte – das birgt rechtliche Grauzonen:
Scheinselbstständigkeit
fehlende Sozialversicherungspflicht
unklare Haftung bei Fehlern Ein berühmter Fall in Deutschland (BAG, 2020) hat gezeigt: Unter bestimmten Umständen kann auch ein Crowdworker als Angestellter eingestuft werden.
⚠️ Qualitätssicherung
Die große Anzahl an Bearbeitenden kann zu unterschiedlicher Ergebnisqualität führen. Ohne gezielte Kontrollmechanismen kann das Endprodukt leiden.
Crowdworker sind nicht ins Unternehmen eingebunden. Das erschwert nachhaltige Beziehungen, Weiterentwicklung und kulturelle Identifikation.
⚠️ Geringe Transparenz
Sie kennen weder Qualifikationen noch Arbeitsweise der Crowdworker im Detail – das erschwert Planung, wenn Aufgaben komplexer oder sensibler sind.
⚠️ Ethische Fragen
Immer häufiger wird Kritik laut an Niedriglöhnen, fehlender sozialer Absicherung und prekären Arbeitsbedingungen. Ein verantwortungsvoller Umgang ist daher essenziell – auch fürs Arbeitgeberimage.
Fazit: Crowdworking als moderne Ergänzung für Ihre Unternehmensstrategie
Crowdworking ist längst kein Nischenthema mehr – es hat sich als fester Bestandteil der digitalen Arbeitswelt etabliert. Für Arbeitgeber eröffnet diese Arbeitsform neue Möglichkeiten, flexibel auf sich wandelnde Anforderungen am Markt zu reagieren. Insbesondere in Zeiten von Fachkräftemangel, digitalem Wandel und kurzfristigen Projektspitzen kann Crowdworking eine strategisch wertvolle Ergänzung zur klassischen Beschäftigung sein.
Mithilfe von Crowdworking-Plattformen wie Clickworker, Appen oder Testbirds lassen sich Aufgaben – von Texterstellung über App-Tests bis hin zu Datenerfassungen – schnell, effizient und ortsunabhängig auslagern. Dabei profitieren Unternehmen besonders von der Skalierbarkeit, da viele Crowdworker gleichzeitig an kleinen Teilaufgaben arbeiten können. Diese Form der Plattformarbeit eignet sich insbesondere für standardisierbare, digitale Tätigkeiten, die kurzfristig erledigt werden müssen – oft zu deutlich geringeren Kosten als bei festangestellten Mitarbeitenden.
Allerdings bringt Crowdworking auch Risiken mit sich, auf die Unternehmen vorbereitet sein sollten. Dazu zählen vor allem rechtliche Grauzonen hinsichtlich des Status der Crowdworker, Qualitätsschwankungen bei den Ergebnissen und eine oft fehlende Mitarbeiterbindung. Wer jedoch mit klaren Prozessen, transparenten Briefings und fairen Rahmenbedingungen arbeitet, kann diese Herausforderungen aktiv steuern.
Häufig gestellte Fragen
Nein, aber ähnlich. Crowdsourcing ist der Überbegriff für das Auslagern von Aufgaben an die Masse. Crowdworking meint konkret die Ausführung bezahlter Arbeit durch diese Masse.
Achten Sie auf Transparenz bei Bezahlung, Nutzungsbedingungen und Datenschutz. Bewertungen anderer Unternehmen helfen bei der Auswahl.
In den meisten Fällen nein – Crowdworker gelten nicht als Angestellte. Dennoch sollten klare Briefings, Fristen und Vergütungen dokumentiert werden.
Durch gezielte Tests, Zwischenergebnisse und Plattformen, die Bewertungen und Reputationen von Crowdworkern anzeigen.
Ja – das ist sogar häufig der Fall. Crowdworker übernehmen flexible Zusatzaufgaben, während Ihr internes Team sich auf Kernprozesse konzentriert.
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