Gehaltsverhandlungen sind ein sensibles Thema – für Mitarbeitende genauso wie für Führungskräfte. Doch gerade für Arbeitgeber und HR-Teams liegt hier ein großes Potenzial: eine gut vorbereitete und strukturierte Gehaltsverhandlung kann nicht nur zur Mitarbeiterbindung beitragen, sondern auch die Unternehmenskultur positiv prägen.
In Kürze zusammengefasst
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Gehaltsverhandlungen sind ein wichtiges Führungsinstrument zur Motivation und Bindung. 
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Die Vorbereitung ist entscheidend – auch auf Arbeitgeberseite. 
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Transparente Kriterien und strukturierte Gesprächsführung schaffen Vertrauen. 
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Shiftbase kann Sie mit smartem Personalmanagement bei Gehaltsprozessen unterstützen. 
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Vermeiden Sie häufige Fehler wie Intransparenz, fehlende Daten oder starre Haltungen. 
Was versteht man unter Gehaltsverhandlung?
Eine Gehaltsverhandlung ist ein strukturiertes Gespräch zwischen Ihnen als Arbeitgeber bzw. Führungskraft und einem Mitarbeitenden, bei dem es um die Anpassung der Vergütung geht. Ziel ist es, eine Einigung über das aktuelle oder zukünftige Gehalt zu erzielen – unter Berücksichtigung von Leistung, Marktwert, Unternehmenszielen und individueller Entwicklung.
Warum ist die Gehaltsverhandlung wichtig für Arbeitgeber?
Gehaltsverhandlungen sind mehr als nur ein „Geldgespräch“. Sie bieten eine strategische Chance, um:
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Leistung anzuerkennen und zu honorieren 
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Motivation und Bindung von Mitarbeitenden zu stärken 
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Karriereentwicklung transparent zu gestalten 
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Lohngerechtigkeit und Fairness im Unternehmen zu fördern 
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Ihre Arbeitgebermarke positiv zu positionieren 
Eine professionell geführte Gehaltsverhandlung wirkt sich oft direkt auf die Zufriedenheit, Loyalität und Leistungsbereitschaft Ihrer Teams aus – besonders in Zeiten von Fachkräftemangel und hohem Wettbewerbsdruck.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung?
Der ideale Zeitpunkt hängt von mehreren Faktoren ab – nicht nur vom Wunsch des Mitarbeitenden. Als Arbeitgeber sollten Sie auf regelmäßige Feedback- und Entwicklungsgespräche setzen. Dort lässt sich auch das Thema Gehalt sinnvoll platzieren.
Typische Anlässe für eine Gehaltsanpassung:
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Abschluss eines erfolgreichen Projekts 
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Übernahme neuer Verantwortungsbereiche 
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Jubiläen oder langjährige Betriebszugehörigkeit 
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Abschluss einer Weiterbildung oder Ausbildung 
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Marktentwicklung (z. B. bei Fachkräftemangel) 
Tipp: Vermeiden Sie Gehaltsgespräche zwischen Tür und Angel oder in hektischen Phasen wie vor Quartalsabschlüssen.
Wie bereite ein Arbeitgeber professionell auf eine Gehaltsverhandlung vor?

Eine professionelle Vorbereitung auf eine Gehaltsverhandlung ist für Sie als Arbeitgeber entscheidend, um das Gespräch souverän, transparent und motivierend zu führen. Mit den folgenden Schritten sind Sie optimal aufgestellt:
Hier sind die zentralen Schritte, mit denen Sie sich strukturiert und praxisnah vorbereiten können:
Ausgangslage analysieren 🔍
Starten Sie mit einer fundierten Bestandsaufnahme:
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Wie lange ist die Person im Unternehmen? 
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Welche Position und Verantwortungsbereiche hat sie? 
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Welche Leistungen, Ziele oder Projekte wurden erfolgreich umgesetzt? 
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Gibt es dokumentierte Mitarbeitergespräche oder Feedback? 
Marktanalyse durchführen 📊
Vergleichen Sie das aktuelle Gehalt mit:
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Branchenüblichen Werten 
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Regionalen Unterschieden 
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Internen Vergleichsgehältern 
Ein unterdurchschnittliches Gehalt kann langfristig zu Unzufriedenheit oder Fluktuation führen. Frühzeitig gegensteuern lohnt sich!
Unternehmensinteressen & Budget prüfen 💶
Fragen Sie sich:
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Gibt es wirtschaftliche Einschränkungen? 
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Passt die Erhöhung ins Budget? 
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Wie wirkt sich die Anpassung auf das interne Lohngefüge aus? 
So stellen Sie sicher, dass jede Entscheidung strategisch durchdacht und fair ist.
Entwicklungsperspektiven anbieten 🚀
Wenn das Wunschgehalt (noch) nicht realisierbar ist, bieten Sie Alternativen:
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Konkrete Zielvereinbarungen mit Aussicht auf Erhöhung 
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Geplante Weiterbildungen oder Schulungen 
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Nächste Karrierestufe im Unternehmen 
Formulieren Sie realistische Perspektiven wie: „Wenn XY erreicht wird, prüfen wir das Gehalt erneut in 6 Monaten.“
Gesprächsstrategie festlegen 🧠
Bereiten Sie sich auf verschiedene Szenarien vor:
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Wie gehen Sie mit überhöhten Forderungen um? 
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Welche Benefits können Sie alternativ anbieten? 
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Welche Tonalität passt zur Unternehmenskultur? 
Checkliste: 
✔ Klare Argumentationslinie 
✔ Daten und Fakten bereit 
✔ Wertschätzender Ton 
✔ Reaktionen vordenken 
✔ Follow-up festlegen
Gespräch strukturieren & dokumentieren 🗒
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Planen Sie ca. 30–45 Minuten ungestörte Zeit ein. 
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Führen Sie das Gespräch persönlich oder per Video-Call. 
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Halten Sie alle besprochenen Punkte schriftlich fest. 
Eine strukturierte Vorbereitung macht Ihre Gehaltsverhandlungen effizient, fair und zukunftsorientiert. Sie fördern Vertrauen, vermeiden Missverständnisse und stärken Ihre Position als moderne Führungskraft.
Starke Argumente für eine Gehaltserhöhung
Aus Sicht von Mitarbeitenden
Wenn Ihre Mitarbeitenden mit gut vorbereiteten Argumenten in die Gehaltsverhandlung gehen, können diese nachvollziehbar und berechtigt sein. Die häufigsten und stärksten Argumente sind:
1. Erbrachte Leistungen und Erfolge
„Ich habe die Projektverantwortung übernommen und das Ziel mit 120 % erfüllt.“ → Ihre Sichtweise als Arbeitgeber: Eine belegbare Mehrleistung, die direkt zum Unternehmenserfolg beigetragen hat, rechtfertigt durchaus eine Gehaltsanpassung.
2. Erweiterung des Aufgabenbereichs
„Ich habe zusätzliche Aufgaben übernommen, z. B. die Leitung des Teams X.“ → Wenn der Aufgaben- oder Verantwortungsbereich gewachsen ist, sollten Sie als Arbeitgeber auch den Wertzuwachs der Position anerkennen.
3. Marktwert & Vergleichsgehälter
„Laut Branchenvergleich liegt mein Gehalt unter dem Durchschnitt.“ → Prüfen Sie regelmäßig Marktgehälter über Plattformen, Studien oder Tools wie Shiftbase mit Gehaltsbenchmarks. So bleiben Sie konkurrenzfähig.
4. Weiterbildungen oder Qualifikationen
„Ich habe eine berufsbegleitende Fortbildung abgeschlossen, die dem Unternehmen zugutekommt.“ → Investitionen in die eigene Qualifikation sollten sich auch im Gehalt widerspiegeln, wenn sie für die Rolle relevant sind.
5. Langjährige Betriebszugehörigkeit
„Ich arbeite seit 5 Jahren im Unternehmen und habe konstant gute Ergebnisse erzielt.“ → Auch Loyalität, Kontinuität und unternehmensinterne Erfahrung sind wertvolle Faktoren – insbesondere im Vergleich zu einem teuren externen Recruiting-Prozess.
Arbeitgeberseitige Argumente, um Gehaltsforderungen einzuordnen oder abzulehnen
Natürlich können nicht alle Forderungen erfüllt werden – wichtig ist, dies transparent und sachlich zu kommunizieren. Hier einige legitime Argumente von Arbeitgeberseite:
1. Nicht erfüllte Zielvereinbarungen
„Die vereinbarten Quartalsziele wurden nicht erreicht.“ → Klare Zielvorgaben helfen Ihnen, Erwartungen und Leistungen abzugleichen.
2. Keine Veränderung im Aufgaben- oder Verantwortungsbereich
„Die Aufgaben haben sich im letzten Jahr nicht verändert.“ → Ohne Weiterentwicklung der Rolle bleibt meist auch das Gehaltsniveau gleich.
3. Interne Gehaltsstruktur & Gleichbehandlung
„Eine Erhöhung würde das interne Lohngefüge verzerren.“ → Hier lohnt sich eine transparente Kommunikation über Kriterien und Spielräume.
4. Aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens
„Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage gilt ein Einstellungs- und Erhöhungsstopp.“ → Kurzfristig kann dies nötig sein – mittelfristig sollten aber Perspektiven angeboten werden.
Top 7 Gehaltsverhandlung-Tipps

Eine gut geführte Gehaltsverhandlung ist kein Zufallsprodukt – sondern das Ergebnis von Vorbereitung, Haltung und Kommunikation. Als Arbeitgeber tragen Sie dabei eine doppelte Verantwortung: Sie müssen faire, wirtschaftlich tragbare Entscheidungen treffen und gleichzeitig die Motivation Ihrer Mitarbeitenden fördern.
Hier sind die Top 7 Gehaltsverhandlung-Tipps, die Ihnen als Führungskraft oder HR-Verantwortliche*r helfen, strukturiert und souverän zu agieren:
① Vorbereitung ist Ihre stärkste Waffe
Sammeln Sie vorab alle relevanten Informationen:
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Leistungsstand, Zielerreichung und Entwicklung der Person 
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Benchmarks aus Branche und Region Ein gut vorbereitetes Gespräch zeigt Professionalität – und sorgt für Vertrauen. 
② Timing entscheidet mit
Planen Sie Gehaltsgespräche mit Weitsicht. Ideal sind ruhige Phasen – etwa nach Zielvereinbarungen oder erfolgreichen Projektabschlüssen. Weniger geeignet sind hektische Zeiten oder Konfliktmomente.
Tipp: Kombinieren Sie Gehaltsverhandlungen mit jährlichen Mitarbeitergesprächen, um den Rahmen zu stärken.
③ Bleiben Sie transparent und sachlich
Erläutern Sie offen, wie Gehaltsentscheidungen im Unternehmen zustande kommen:
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Gibt es Gehaltsbänder? 
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Welche Kriterien fließen ein? 
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Wer entscheidet mit? 
Das schafft Akzeptanz – selbst bei einer Ablehnung.
④ Nutzen Sie objektive Leistungsdaten
Vermeiden Sie subjektive Einschätzungen wie „Sie arbeiten fleißig“ – greifen Sie lieber zu nachvollziehbaren Fakten:
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Zielerreichung (z. B. 110 % Umsatzziel) 
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Projektverantwortung 
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Feedback aus 360°-Beurteilungen 
Shiftbase kann Ihnen helfen, diese Daten zentral zu erfassen und gezielt für Gespräche zu nutzen.
⑤ Bieten Sie Perspektiven – nicht nur Entscheidungen
Nicht jede Forderung kann sofort erfüllt werden – aber ein konstruktiver Blick nach vorn ist immer möglich:
„Wir können das Wunschgehalt derzeit nicht freigeben, aber wir planen eine Neubewertung im Q2 bei Ziel X.“
Diese Gesprächsführung motiviert und schafft Klarheit über Entwicklungspfade.
⑥ Denken Sie über das Gehalt hinaus
Nicht jede Wertschätzung muss monetär sein. Alternativen wie
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Weiterbildung, 
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Boni, 
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Gesundheitsangebote können ebenso attraktiv sein – besonders bei Budgetgrenzen. 
Tipp: Halten Sie eine Benefit-Liste bereit, um individuell passende Angebote vorzuschlagen.
⑦ Dokumentieren Sie das Gespräch klar und verbindlich
Ein häufig unterschätzter, aber essenzieller Schritt: Halten Sie das Ergebnis schriftlich fest – ob Zustimmung, Vertagung oder Ablehnung. So vermeiden Sie Missverständnisse und haben beim nächsten Gespräch eine verlässliche Gesprächsgrundlage.
Tools wie Shiftbase bieten strukturierte Vorlagen für Gehaltsgespräche, inklusive Erinnerungsfunktion für Folgegespräche.
Fazit: Gehaltsverhandlungen als strategisches Führungsinstrument verstehen
Gehaltsverhandlungen sind nicht nur ein formaler Akt, sondern ein wichtiger Bestandteil der modernen Personalführung. Sie bieten die Möglichkeit, Leistung anzuerkennen, Mitarbeitende zu binden und Wertschätzung aktiv zu zeigen – und haben somit direkten Einfluss auf Motivation, Zufriedenheit und langfristige Zusammenarbeit.
Eine erfolgreiche Verhandlung beginnt mit fundierter Vorbereitung. Arbeitgeber sollten nicht nur den Marktwert der jeweiligen Position kennen, sondern auch die individuelle Entwicklung, Zielerreichung und den Beitrag der Person zum Unternehmen einordnen können. Diese Daten bilden die Grundlage für faire, transparente Entscheidungen.
Das Gespräch selbst sollte stets als partnerschaftlicher Dialog geführt werden. Es geht nicht um ein Gegeneinander, sondern um die gemeinsame Suche nach einer Lösung, die sowohl dem Unternehmen als auch dem Mitarbeitenden gerecht wird. Ein professioneller, respektvoller Ton und eine klare Kommunikation stärken das Vertrauen – auch dann, wenn eine direkte Gehaltserhöhung (noch) nicht möglich ist.
Wichtig ist zudem die kontinuierliche Betrachtung des gesamten Vergütungspakets. Neben dem Grundgehalt können Benefits wie Boni, Weiterbildung, Homeoffice, flexible Arbeitszeitmodelle oder Gesundheitsangebote entscheidende Faktoren sein, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
Abschließend gilt: Gehaltsverhandlungen sind eine Führungskompetenz, die sich trainieren lässt. Wer als Arbeitgeber vorbereitet, klar und empathisch auftritt, schafft nicht nur faire Lösungen – sondern stärkt auch die Kultur der Wertschätzung und Leistungsorientierung im Unternehmen.
Mit Systemen wie Shiftbase behalten Sie dabei jederzeit den Überblick über Vergütung, Gespräche und Entwicklungspfade.
Häufig gestellte Fragen
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          Mindestens einmal im Jahr – idealerweise eingebettet in ein strukturiertes Mitarbeiterentwicklungsgespräch. 
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          Ruhig bleiben, sachlich erklären und klare Kriterien nennen. Bieten Sie Entwicklungswege auf, wie das Wunschgehalt realistisch erreichbar wird. 
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          In der Regel liegen realistische Gehaltserhöhungen zwischen 5 % und 10 %, abhängig von Leistung, Marktwert und Unternehmenssituation. Höhere Forderungen sind meist nur bei Positionswechseln oder übernommener Zusatzverantwortung nachvollziehbar. 
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          Kommunizieren Sie Kriterien offen und vermeiden Sie Intransparenz. Gleiche Leistung sollte gleich bezahlt werden. 
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          Beim Einstieg in eine neue Position findet die Gehaltsverhandlung meist vor Vertragsunterzeichnung statt. Kandidaten nennen ihren Gehaltswunsch, Arbeitgeber bewerten diesen anhand von Marktdaten, Budget und Qualifikation. Wichtig: Spielraum einkalkulieren und das Gesamtpaket (Benefits, Urlaub, Boni) mitdenken. 
 
                    
