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Urlaubstage kaufen: Flexi-Trend in Deutschland

  • Verfasst von: Diana Tran
  • Letzte Aktualisierung: 25 September 2025
Das Arbeitsrecht lässt den Kauf und Verkauf von Urlaubstagen zu – der Verkauf muss mit dem Arbeitgeber abgestimmt sein, sonst sieht das Arbeitsrecht nur wenige Hindernisse vor.

Immer mehr Mitarbeitende wünschen sich flexible Arbeitsmodelle. Eine Option, die stark an Bedeutung gewinnt: Urlaubstage kaufen. Als Arbeitgeber kannst du damit nicht nur für mehr Zufriedenheit sorgen, sondern auch deine Attraktivität im Wettbewerb um Fachkräfte steigern.

In diesem Artikel erfährst du, wie du das Modell rechtssicher und gewinnbringend umsetzt – inklusive konkreter Berechnungshilfe und Tipps für die Praxis.

🚀 Warum Urlaubstage kaufen immer beliebter wird

Das Modell passt perfekt in eine moderne Arbeitswelt, in der Work-Life-Balance großgeschrieben wird. Viele Mitarbeitende wünschen sich mehr Freizeit – und sind bereit, dafür auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten.

Für dich als Arbeitgeber bietet das Vorteile:

⚖️ Urlaubstage kaufen vs. Urlaubstage verkaufen

Beim Kauf werden zusätzliche freie Tage gegen Entgeltumwandlung „bezahlt“. Beim Verkauf werden Urlaubstage in Geld umgewandelt. Wichtig: Der gesetzliche Mindesturlaub ist unantastbar – weder kauf- noch verkaufbar. Eine Auszahlung des gesetzlichen Urlaubs ist nur bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses zulässig (Urlaubsabgeltung).

Kalender am Laptop: Zusätzliche Urlaubstage flexibel planen

Verbreitung des Urlaubstage-Kaufs in deutschen Unternehmen

Der Kauf von Urlaubstagen gewinnt in deutschen Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Was früher vor allem in großen Konzernen üblich war, wird heute immer häufiger auch von Mittelständlern und Start-ups angeboten. Der Trend ist klar: individuell gestaltbare Arbeitszeitmodelle rücken in den Fokus.

💡 Warum immer mehr Unternehmen auf Urlaubstage kaufen setzen

  • Mitarbeitende gestalten Erholung individueller – das schafft Wertschätzung.
  • Attraktiver Benefit zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften.
  • Stärkeres Arbeitgeberimage durch echte Wahlmöglichkeiten.

🛠️ Unterschiedliche Regelungen – was du beachten solltest

  • Klare Grenzen (min./max. kaufbare Tage), definierte Zeitfenster und transparente Preise.
  • Abstimmung mit betrieblichen Bedarfen (Saison, Teamstärke, Skill-Abdeckung).

Einfluss von Globalisierung & digitaler Transformation

Remote-Work, international verteilte Teams und digitale Tools erhöhen den Bedarf an zeitlicher Flexibilität. Modelle wie zusätzliche Urlaubstage, Sabbaticals oder Flexible Arbeitszeiten werden zum Wettbewerbsvorteil. Gleichzeitig erleichtert die digitale Zeiterfassung eine faire, regelkonforme Umsetzung.

📌 Mit dem Urlaubsanspruchsrechner kannst du deinen gesetzlichen Urlaubsanspruch gemäß Bundesurlaubsgesetz ermitteln.

 

Mehr Erholung, bessere Leistung: zusätzliche Urlaubstage als Benefit

Vorteile für dich als Arbeitgeber – und für deine Mitarbeitenden

🎯 Vorteile für Mitarbeitende

  • Mehr Flexibilität für Reisen, Care-Aufgaben oder Projekte.
  • Wertschätzung & Vertrauen durch echte Wahlfreiheit.
  • Bessere Work-Life-Balance und nachhaltigere Erholung.

🧩 Vorteile für Arbeitgeber

  • Stärkere Bindung & Motivation im Team.
  • Modernes Arbeitgeberimage mit spürbarem Mehrwert.
  • Planbarkeit durch klare Fenster und Kontingente.
  • Individuelle Steuerung je Standort/Abteilung.

Rechtliche Rahmenbedingungen: Was du beachten musst

In Deutschland ist der gesetzliche Mindesturlaub von 20 Arbeitstagen bei einer 5-Tage-Woche (BUrlG) zwingend. Er darf weder verkauft noch durch Kaufmodelle eingeschränkt werden.

Über den Mindesturlaub hinaus kannst du Zusatzurlaub anbieten – hier greift das Modell „Urlaubstage kaufen“.

🔐 Rechtliche Anforderungen im Überblick

  • Nur Zusatzurlaub ist kauf-/verkaufbar; gesetzlicher Urlaub bleibt tabu (Ausnahme: Abgeltung bei Austritt).
  • Verbindliche Regelung in Arbeitsvertrag, Betriebsvereinbarung oder Tarifvertrag (klar: Preis, Fristen, Maximalmenge, Widerruf/Wechsel).
  • Gleichbehandlung: keine Benachteiligung z. B. von Teilzeit/geringem Einkommen; pro rata anwenden.
  • Mitbestimmung des Betriebsrats beachten (Urlaubsgrundsätze, Entlohnungsgrundsätze).
  • Mindestlohn: Entgeltumwandlung darf nicht dazu führen, dass der Lohn je geleisteter Arbeitsstunde unter den Mindestlohn sinkt.
  • SV & Steuern: Entgeltumwandlung beeinflusst Bemessungsgrundlagen – sauber in der Lohnabrechnung abbilden.
  • Tarifbindung: Tarifverträge können Vorgaben/ Grenzen setzen.

🧑‍⚖️ Empfehlung

Vor Einführung mit Arbeitsrecht, Payroll und ggf. Steuerberatung abstimmen. So stellst du sicher, dass das Modell rechtssicher, fair und administrativ schlank läuft.

Praxisbeispiele – so kann es aussehen

Typisch sind jährliche Kauf-Fenster (z. B. Januar/Februar), Maximalmengen (z. B. 5–10 Tage) und die Verteilung der Entgeltumwandlung über 12 Monate. Größere Unternehmen koppeln das Modell häufig an klare Zulassungskriterien (z. B. ausreichende Teamabdeckung, Qualifikationsabgleich) und definieren Rückabwicklungsregeln bei Special Events (Elternzeit, Wechselgrad, Austritt).

Urlaubstage kaufen: So rechnest du fair

Die Preislogik muss einfach und transparent sein. Drei gängige Ansätze:

  1. Tages-Bruttolohn: Jahresbruttogehalt ÷ Arbeitstage/Jahr
  2. Monats-Modell: Monatsgehalt ÷ Ø-Arbeitstage/Monat (21,75)
  3. Stunden-Modell: Stundenlohn × Sollstunden/Tag (präzise bei Schicht/Teilzeit)

Bruttolohn pro Tag = Jahresbrutto ÷ Arbeitstage/Jahr
Kosten je zusätzlichem Urlaubstag = Bruttolohn pro Tag

Beispiel

  • Jahresbrutto: 52.000 €
  • Arbeitstage/Jahr (5-Tage-Woche): 260
  • Tagessatz: 52.000 ÷ 260 = 200 €
  • Kauf von 5 Tagen ⇒ 1.000 € Entgeltumwandlung (über 12 Monate verteilt)

Hinweis: Lege in der Betriebsregel fest, ob die Entgeltumwandlung laufend (monatlich) oder als einmaliger Abzug erfolgt, und wie sich das auf variable Bezüge/Urlaubsgeld auswirkt.

Tipp: Viele Unternehmen koppeln den Urlaubskauf an ein festes Zeitfenster (z. B. Jahresbeginn), um Personalplanung und Budgetierung zu erleichtern.

Rollout-Checkliste für Arbeitgeber

  • Policy definieren: Anspruch, Grenzen, Preis, Fristen, Widerruf, Sonderfälle (Elternzeit, Krankheit, Austritt).
  • Mitbestimmung: Betriebsrat einbinden (§ 87 BetrVG).
  • Compliance: Mindesturlaub (BUrlG), Mindestlohn (MiLoG), Gleichbehandlung (AGG/TzBfG), Tarifbindung prüfen.
  • Payroll & SV: Entgeltumwandlung korrekt abrechnen; Auswirkungen auf SV/Steuern/Entgeltfortzahlung dokumentieren.
  • IT-Prozess: Beantragung, Genehmigung, automatische Hinterlegung im Zeit-/Urlaubskonto.
  • Kommunikation: FAQ, Beispielrechnungen, Self-Service im Tool, Reminder zu Kauf-Fenstern.

📣 Fazit: Urlaubstage kaufen als Win-win-Strategie

Mit einem klaren, fairen und rechtskonformen Modell erhöhst du Flexibilität und Zufriedenheit – und stärkst deine Arbeitgebermarke. Transparente Regeln, ein einfacher Preismechanismus und ein sauberer Prozess sind der Schlüssel.

Was kann Shiftbase für dich tun?

Shiftbase unterstützt dich beim Urlaubs- & Abwesenheitsmanagement, der Zeiterfassung und Schichtplanung. Zusatzurlaub, Entgeltumwandlung und Kauf-Fenster lassen sich transparent abbilden – inklusive Genehmigungs-Workflows und sauberer Übergabe an die Lohnabrechnung.

Human Resource

Verfasst von:

Diana Tran

Diana ist nicht nur eine leidenschaftliche Expertin im Bereich Personalwesen, sondern auch eine talentierte Content Writerin. Ihr tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeitern befähigt sie dazu, Inhalte zu erstellen, die nicht nur informativ, sondern auch inspirierend sind. Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, hochwertige HR-Inhalte zu produzieren, ist Diana ein wahrer Schatz für alle, die ihr Wissen über das Personalwesen erweitern möchten.

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