Was ist Coffee Badging – und was hat es mit Präsenzpflicht zu tun?

  • Verfasst von: Diana Tran
  • Letzte Aktualisierung: 2 Juni 2025
Coffee Badging Studie von OWL Labs: Die Anwesenheit im Büro als Möglichkeit für Angestellte der Büropflicht nachzukommen ist ein echter Trend

Nach der Corona-Pandemie versuchen viele Unternehmen, Mitarbeitende wieder stärker ins Büro zu holen. Die Präsenzpflicht wird in manchen Branchen oder Teams wieder eingeführt – oft ohne Rücksicht auf individuelle Bedürfnisse. Die Folge: Mitarbeitende erscheinen nur symbolisch im Büro, um Erwartungen zu erfüllen, ohne effektiv vor Ort zu arbeiten.

Was ist Coffee Badging überhaupt?

Coffee Badging ist ein neues Phänomen der hybriden Arbeitswelt: Mitarbeitende erscheinen nur kurz im Büro, trinken einen Kaffee, zeigen Präsenz – und verschwinden danach wieder ins Homeoffice. Das Ziel? Sichtbarkeit ohne echten Büroalltag. In Zeiten, in denen viele Unternehmen wieder auf die Präsenzpflicht setzen, entwickelt sich Coffee Badging zur stillen Rebellion gegen veraltete Arbeitsmodelle.

Was sagt Coffee Badging über die Unternehmenskultur aus?

Coffee Badging ist mehr als nur ein kurzer Bürobesuch – es ist ein stilles Signal. Wenn Mitarbeitende nur auftauchen, um „gesehen zu werden“, steckt dahinter oft mangelndes Vertrauen, starre Präsenzregeln oder fehlende Flexibilität im Unternehmen.

Es zeigt: Die Mitarbeitenden erfüllen zwar die formellen Anforderungen – etwa eine implizite Präsenzpflicht –, fühlen sich aber nicht wirklich eingebunden oder wertgeschätzt. Sie sind physisch da, aber mental längst im Homeoffice. Das deutet auf eine Unternehmenskultur hin, in der Kontrolle wichtiger ist als Vertrauen.

Unternehmen, die auf Eigenverantwortung, offene Kommunikation und flexible Arbeitszeitmodelle setzen, erleben Coffee Badging deutlich seltener.

Kurz gesagt: Coffee Badging ist ein Symptom. Wer es versteht, kann daraus wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der eigenen Führungskultur ableiten – hin zu mehr Vertrauen, Flexibilität und echter Zusammenarbeit.

Wie wirkt sich Coffee Badging auf die Produktivität aus?

Coffee Badging wirkt sich in der Regel negativ auf die Produktivität aus – sowohl aus Sicht der Mitarbeitenden als auch der Unternehmen. Wer nur kurz im Büro erscheint, um „gesehen zu werden“, nutzt die Bürozeit nicht sinnvoll: Weder tiefe Konzentrationsphasen noch effektive Teamarbeit finden statt. Stattdessen entsteht ein Gefühl von Scheinpräsenz, das wenig Mehrwert bringt.

Auch Führungskräfte stehen vor einem Problem: Sie sehen ihre Mitarbeitenden zwar kurz, können deren tatsächliche Arbeitsleistung aber kaum einschätzen. Das kann das Vertrauen belasten und die Zusammenarbeit erschweren.

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Coffee Badging signalisiert oft, dass starre Präsenzpflicht-Regelungen nicht zur heutigen Arbeitsrealität passen. Unternehmen sollten hier ansetzen und auf flexible, vertrauensbasierte Modelle setzen.

Coffee Badging – der Trend erfüllt die Pflicht, nicht nur zu Hause zu Arbeiten – Angestellte sollen Schritt für Schritt durch diesen Arbeitstrend an die Büropflicht gewöhnt werden.

Was kannst du als Arbeitgeber gegen Coffee Badging tun?

Wenn deine Mitarbeitenden nur kurz ins Büro kommen, um Präsenz zu zeigen – aber nicht wirklich produktiv vor Ort arbeiten –, ist das ein klares Zeichen: Die Präsenzpflicht wird als Pflicht empfunden, nicht als Mehrwert.

Hier sind konkrete Schritte, die du als Arbeitgeber gehen kannst:

✅ 1. Sprich offen mit deinem Team
Frage aktiv nach: Warum kommen Mitarbeitende nur kurz ins Büro? Was hindert sie daran, länger zu bleiben?
Oft steckt kein böser Wille dahinter – sondern fehlender Nutzen, mangelnde Motivation oder unflexible Strukturen.

✅ 2. Schaffe echte Anreize statt Zwang
Anwesenheit muss sich lohnen. Das heißt:

  • Attraktive Räume für Zusammenarbeit schaffen

  • Gezielte Büro-Tage für Team-Workshops oder kreative Formate einführen

  • Gemeinsame Rituale wie Team-Frühstück oder After-Work-Events fördern

✅ 3. Setze auf Vertrauen statt Kontrolle
Wenn du Ergebnisse statt reine Präsenz misst, steigt die Eigenverantwortung automatisch. Hybrides Arbeiten funktioniert dann, wenn du als Führungskraft Vertrauen vorlebst und Flexibilität zulässt.

✅ 4. Präsenzpflicht überdenken
Ist eine feste Präsenzpflicht wirklich noch zeitgemäß – oder eher ein Überbleibsel aus der Vor-Corona-Zeit?
Viele Unternehmen verabschieden sich davon und setzen auf Hybrid-Modelle mit klaren Rahmenbedingungen, z. B. 2 feste Bürotage pro Woche.

Coffee Badging ist kein Zeichen von Faulheit – sondern ein kulturelles Warnsignal. Wer zuhört, reflektiert und moderne Arbeitsmodelle fördert, stärkt nicht nur die Produktivität, sondern auch das Miteinander im Team.

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Arbeitnehmer im hybriden Arbeitsmodell mit verpflichtender Büroanwesenheit

Was sagt das Arbeitsrecht zur Präsenzpflicht?

Das deutsche Arbeitsrecht kennt keine generelle gesetzliche Präsenzpflicht – es sei denn, sie ist ausdrücklich im Arbeitsvertrag, in einer Betriebsvereinbarung oder per Weisungsrecht des Arbeitgebers geregelt. Grundsätzlich gilt:

Arbeitgeber dürfen eine Präsenzpflicht anordnen – aber nur im Rahmen des Zumutbaren.
Laut § 106 GewO (Gewerbeordnung) kann der Arbeitgeber Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung nach billigem Ermessen festlegen. Das bedeutet: Ja, du darfst Mitarbeitende ins Büro beordern, wenn es sachlich begründet ist – etwa bei Kundenkontakt oder Teamprojekten.

🏠 Was ist mit Homeoffice?
Es gibt kein einklagbares Recht auf Homeoffice, außer es wurde vertraglich vereinbart. Die im Rahmen der Pandemie eingeführte Homeoffice-Pflicht ist 2023 ausgelaufen. Dennoch sind viele Mitarbeitende weiterhin an flexibles Arbeiten gewöhnt – das macht starre Präsenzvorgaben heute oft unattraktiv.

⚖️ Was passiert bei Verstößen gegen die Präsenzpflicht?
Wenn Mitarbeitende der Präsenzpflicht unentschuldigt nicht nachkommen – etwa durch dauerhaftes „Coffee Badging“ ohne Absprache –, kann das arbeitsrechtliche Konsequenzen haben:

Aber Achtung: Nur wenn die Pflicht zur Büropräsenz eindeutig geregelt ist, sind solche Maßnahmen rechtlich haltbar.

Rechtlich ist Präsenzpflicht möglich – aber sie sollte klar kommuniziert, sachlich begründet und im besten Fall flexibel gestaltet sein. Denn moderne Mitarbeitende wünschen sich vor allem: Vertrauen, Autonomie und Transparenz.

Was bedeutet Coffee Badging im Kontext der Rückkehr zur Präsenzpflicht nach der Pandemie?

Nach der Corona-Pandemie standen viele Unternehmen vor einer neuen Herausforderung: Wie kann die Rückkehr ins Büro gelingen, ohne die Flexibilität der Remote-Arbeit aufzugeben? Genau hier setzt der Arbeitstrend Coffee Badging an.

📊 Coffee Badging – Zwischen Präsenzpflicht und Freiheit

Laut der State of Hybrid Work 2023-Studie geben 38 % der deutschen Hybrid-Beschäftigten an, bereits Coffee Badging betrieben zu haben – weitere 16 % würden es gerne ausprobieren.

Das zeigt deutlich: Viele Arbeitnehmende möchten einerseits den Erwartungen ihrer Arbeitgeber nach Präsenz im Büro gerecht werden, gleichzeitig aber auch ihre gewohnte Freiheit und Selbstbestimmung aus dem Homeoffice beibehalten.

 

Ist Coffee Badging ein sinnvoller Kompromiss oder ein Kulturproblem?

Auf den ersten Blick wirkt Coffee Badging wie ein pragmatischer Mittelweg: Mitarbeitende zeigen Präsenz – ohne auf Remote-Vorteile zu verzichten. Doch dieser Trend zeigt auch, dass viele sich nicht ernsthaft gehört oder eingebunden fühlen, wenn es um die Gestaltung von Arbeitsmodellen geht.

Hinter Coffee Badging verbirgt sich oft ein stilles Unbehagen gegenüber Präsenzpflicht. Es ist eine Reaktion auf unausgesprochene Vorurteile gegenüber Remote-Arbeit – und der Versuch, Erwartungen zu erfüllen, ohne auf persönliche Bedürfnisse zu verzichten.

Welche Risiken birgt dieser Trend für Unternehmen langfristig?

Coffee Badging kann langfristig zum Symptom einer unausgereiften Arbeitskultur werden. Statt echter Produktivität entsteht eine Scheinpräsenz. Teams verlieren den Fokus, Führungskräfte bauen auf Sichtbarkeit statt Vertrauen, und Mitarbeitende fühlen sich nicht wirklich geschätzt – insbesondere, wenn ihre Leistung im Homeoffice weniger wahrgenommen wird.

Ein modernes Arbeitsumfeld sollte nicht auf Anwesenheit, sondern auf Wirkung ausgerichtet sein. Unternehmen, die auf Vertrauen, Klarheit und Ergebnisse setzen, brauchen kein Coffee Badging – weil flexible Arbeit bereits Teil der Kultur ist.

Mitarbeiter kehrt ins Büro zurück aufgrund von Anwesenheitspflicht

Fazit: Präsenzpflicht ja – aber mit Augenmaß

Coffee Badging zeigt, dass reine Präsenzforderungen nicht mehr zeitgemäß sind. Wer seine Mitarbeitenden wirklich zurück ins Büro holen will, braucht überzeugende Argumente – keine starren Regeln. Mit einer HR-Software wie Shiftbase kannst du moderne Arbeitsmodelle ganz einfach verwalten und dabei auf individuelle Bedürfnisse eingehen.

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Häufig gestellte Fragen

  • Nein. Es zeigt vielmehr, dass Mitarbeitende sich zwischen formellen Anforderungen (z. B. Präsenzpflicht) und dem Wunsch nach Flexibilität hin- und hergerissen fühlen. Es ist ein Kompromiss – aber kein Zeichen von Faulheit.

  • Solange keine klaren Arbeitszeit- oder Präsenzregeln verletzt werden, ist Coffee Badging meist kein Kündigungsgrund. Dennoch kann es als Zeichen von Unzufriedenheit gewertet werden.

  • Offen kommunizieren, flexible Modelle fördern, auf Vertrauen setzen – und Tools einsetzen, um hybride Arbeitszeiten transparent und fair zu gestalten.

  • Nur dann, wenn Unternehmen eine Arbeitskultur schaffen, die nicht auf Präsenz, sondern auf Ergebnisorientierung und Vertrauen basiert. Solange diese fehlt, wird Coffee Badging weiter existieren.

  • Mit Tools wie Shiftbase kannst du Anwesenheiten flexibel erfassen, Arbeitszeiten digital planen und transparente Regeln für hybride Teams etablieren – ganz ohne starre Präsenzpflicht.

 

Human Resource
Diana Tran

Verfasst von:

Diana Tran

Diana ist nicht nur eine leidenschaftliche Expertin im Bereich Personalwesen, sondern auch eine talentierte Content Writerin. Ihr tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeitern befähigt sie dazu, Inhalte zu erstellen, die nicht nur informativ, sondern auch inspirierend sind. Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, hochwertige HR-Inhalte zu produzieren, ist Diana ein wahrer Schatz für alle, die ihr Wissen über das Personalwesen erweitern möchten.

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