In Zeiten zunehmend flexibler Arbeitsmodelle gewinnt das Konzept des mobilen Arbeitens für Arbeitgeber stark an Bedeutung. Dieser Leitfaden zeigt, worauf es bei der rechtssicheren und effizienten Umsetzung ankommt – von gesetzlichen Rahmenbedingungen bis hin zu praktischen Empfehlungen für den Arbeitsalltag.
Mobiles Arbeiten beschreibt eine flexible Arbeitsform, bei der Mitarbeitende ihre Aufgaben außerhalb des klassischen Betriebsstandorts erledigen – etwa von zu Hause, unterwegs oder im Coworking Space. Im Gegensatz zur Telearbeit (die klar geregelt ist) bietet mobiles Arbeiten mehr Freiheit, erfordert aber auch klare betriebliche Regelungen.
Unterschied zwischen Homeoffice und mobiles Arbeiten
Homeoffice ist ein spezieller Teilbereich der Telearbeit und oft dauerhaft an den privaten Wohnort gebunden. Die Bedingungen sind in der Regel im Arbeitsvertrag fixiert.
Mobiles Arbeiten hingegen erlaubt ortsunabhängiges Arbeiten – sei es beim Kunden, im Zug oder im Coworking Space. Wichtig für Arbeitgeber: Während Telearbeit unter die Arbeitsstättenverordnung fällt, gilt das für mobile Arbeit in der Regel nicht.
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Ein echtes „Mobile Arbeit Gesetz“ mit diesem Namen gibt es (noch) nicht – aber das Thema ist längst gesetzlich relevant. Denn obwohl mobile Arbeit (wie Homeoffice, Remote Work, Arbeiten im Zug oder Café) Flexibilität verspricht, müssen Arbeitgeber bestimmte arbeitsrechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen beachten.
Auch wenn kein spezielles Gesetz existiert, greifen verschiedene gesetzliche Regelungen:
Arbeitszeitgesetz (ArbZG): Mobile Arbeit bedeutet nicht, dass Mitarbeitende rund um die Uhr erreichbar sein müssen. Die Höchstarbeitszeiten, Ruhepausen und das Recht auf Nicht-Erreichbarkeit gelten selbstverständlich auch unterwegs oder zu Hause.
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): Auch beim mobilen Arbeiten ist der Arbeitgeber verpflichtet, für Sicherheit und Gesundheitsschutz zu sorgen – etwa durch ergonomische Arbeitsplätze, regelmäßige Unterweisungen und Gefährdungsbeurteilungen.
Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO): Gerade beim Arbeiten außerhalb des Betriebs sind Datensicherheit und der Umgang mit personenbezogenen Daten zentrale Themen. Es braucht technische Maßnahmen (z. B. VPN, Firewalls) und organisatorische Vorgaben.
Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV): Diese gilt nur bei fester Telearbeit, nicht bei mobiler Arbeit im klassischen Sinn. Der Unterschied ist: Telearbeit ist vertraglich vereinbart und findet regelmäßig an einem festen Ort statt – z. B. im Homeoffice.
Was sollte der Arbeitgeber konkret regeln?
Auch ohne ein dediziertes Mobile-Arbeit-Gesetz sollten klare Rahmenbedingungen schriftlich festgehalten werden – idealerweise in Form einer Betriebsvereinbarung oder Zusatz zum Arbeitsvertrag:
Welche Tätigkeiten eignen sich für mobiles Arbeiten?
An welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten ist mobile Arbeit möglich?
Wie werden Arbeitszeiten erfasst?
Welche Arbeitsmittel werden gestellt – Laptop, Headset, Smartphone?
Wie wird Datenschutz und IT-Sicherheit gewährleistet?
Wie läuft die Kommunikation im Team?
Shiftbase unterstützt Sie dabei mit integrierter Dokumentation, Schichtplanung und Reporting – alles DSGVO-konform und intuitiv steuerbar.
Warum ist mobile Arbeit auch ohne Gesetz Chefsache?
Ganz einfach: Vertrauen, Transparenz und Verantwortung. Arbeitgeber, die mobiles Arbeiten fördern und zugleich professionell managen, profitieren von:
Gleichzeitig beugen klare Regelungen Missverständnissen, rechtlichen Risiken und Überlastung vor.
Welche Vorteile bringt mobiles Arbeiten für Arbeitgeber?
Mobiles Arbeiten bietet nicht nur Flexibilität für Mitarbeitende, sondern bringt auch für Unternehmen konkrete, messbare Vorteile mit sich – sowohl strategisch als auch operativ.
🎯 Höhere Arbeitgeberattraktivität
Gerade qualifizierte Fachkräfte erwarten heute flexible Arbeitsmodelle. Wer mobiles Arbeiten anbietet, zeigt sich als moderner, mitarbeiterorientierter Arbeitgeber – und wird im War for Talents spürbar attraktiver.
😊 Zufriedene und motivierte Mitarbeitende
Untersuchungen zeigen: Wer selbst entscheiden kann, wo und teilweise wann er arbeitet, ist zufriedener – und arbeitet oft produktiver. Weniger Pendelstress, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und mehr Eigenverantwortung fördern die Motivation.
💸 Senkung der Betriebskosten
Wenn Mitarbeitende regelmäßig mobil arbeiten, kann langfristig Bürofläche eingespart oder besser genutzt werden. Auch Kosten für Energie, Reinigung oder Ausstattung lassen sich optimieren.
📈 Produktivitätssteigerung durch selbstbestimmtes Arbeiten
Viele mobile Teams berichten von höherer Effizienz, vor allem bei fokussierten Aufgaben. Voraussetzung ist eine gute digitale Infrastruktur und eine klare Abstimmung der Arbeitsprozesse.
🔄 Bessere Krisenresilienz und Flexibilität
Ob Zugausfälle, Unwetter oder Pandemien – mobile Arbeitsmodelle machen Unternehmen anpassungsfähiger. Wer ortsunabhängig organisiert ist, bleibt handlungsfähig – auch in Ausnahmesituationen.
Wie lässt sich mobiles Arbeiten effizient umsetzen?
Effizientes mobiles Arbeiten entsteht nicht durch das bloße Bereitstellen von Laptops. Es braucht klare Strukturen, digitale Tools und eine Führungskultur, die Vertrauen mit Kontrolle in Einklang bringt.
1. Klare Rahmenbedingungen schaffen
Bevor mobiles Arbeiten startet, sollten Arbeitgeber zentrale Fragen beantworten:
Wer darf wann und wie oft mobil arbeiten?
Gibt es feste mobile Arbeitstage?
Welche Aufgaben eignen sich für ortsunabhängiges Arbeiten?
Diese Punkte sollten vertraglich oder per Betriebsvereinbarung geregelt werden – für Rechtssicherheit und klare Erwartungen auf beiden Seiten.
2. Digitale Zeiterfassung einführen
Auch beim mobilen Arbeiten gilt: Arbeitszeit ist zu erfassen – laut EuGH-Urteil. Excel-Tabellen oder manuelle Zettelwirtschaft sind fehleranfällig und rechtlich riskant.
Shiftbase bietet eine mobile Zeiterfassung via App oder Browser – mit optionaler GPS-Funktion, Projektzuordnung und Echtzeit-Auswertung.
3. Technische Infrastruktur bereitstellen
Ein sicherer und effizienter mobiler Arbeitsplatz braucht:
Nicht alle Mitarbeitenden sind sofort bereit für mobiles Arbeiten. Schulungen zu Themen wie Selbstorganisation, IT-Sicherheit und Ergonomie sind ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Zudem sollten regelmäßig Feedbackrunden stattfinden, um Probleme frühzeitig zu erkennen und Prozesse anzupassen.
Mobiles Arbeiten im Ausland
Mobiles Arbeiten im Ausland eröffnet Unternehmen und Mitarbeitern neue Horizonte, bringt jedoch auch spezifische Herausforderungen und rechtliche Aspekte mit sich, die berücksichtigt werden müssen. Diese Form der Arbeit erweitert die Flexibilität des Konzepts "mobiles Arbeiten" um die internationale Dimension, wodurch Arbeitnehmer ihre beruflichen Aufgaben von nahezu jedem Ort der Welt aus erfüllen können.
Wichtige Aspekte beim mobilen Arbeiten im Ausland:
➡️ Steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Fragen Die Arbeit im Ausland kann sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber steuerliche Konsequenzen haben. Es ist wichtig, die steuerrechtlichen Vorschriften des Gastlandes sowie die Auswirkungen auf die Sozialversicherung zu prüfen.
➡️ Arbeitsrechtliche Bestimmungen Arbeitsrechtliche Regelungen können von Land zu Land stark variieren. Unternehmen müssen sicherstellen, dass die Bedingungen des mobilen Arbeitens den Gesetzen des jeweiligen Landes entsprechen, insbesondere hinsichtlich Arbeitszeiten, Feiertagen und Mindestruhezeiten.
➡️ Datenschutz und Datensicherheit Die Einhaltung der Datenschutzgesetze, insbesondere der DSGVO bei Arbeitnehmern innerhalb der EU, ist entscheidend. Die Sicherheit der Unternehmensdaten muss auch bei der Arbeit aus dem Ausland gewährleistet sein.
➡️ Kommunikation und Zusammenarbeit Zeitverschiebungen können die Kommunikation und Zusammenarbeit erschweren. Es ist wichtig, Arbeitszeiten und Kommunikationsmethoden anzupassen, um eine effiziente Zusammenarbeit zu ermöglichen.
➡️ Kulturelle Unterschiede Die Anerkennung und Anpassung an kulturelle Unterschiede ist entscheidend für eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit und kann die Integration in lokale Gemeinschaften erleichtern.
➡️ Notwendige Dokumente und Genehmigungen Je nach Aufenthaltsdauer und Art der Tätigkeit können Visa oder andere Genehmigungen erforderlich sein. Unternehmen und Mitarbeiter müssen die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen des Gastlandes berücksichtigen.
➡️ Gesundheitsversorgung und Versicherung Eine angemessene Krankenversicherung, die auch im Ausland gültigen Schutz bietet, ist unerlässlich. Unternehmen sollten prüfen, ob zusätzliche Versicherungen für ihre im Ausland arbeitenden Mitarbeiter erforderlich sind.
Das mobile Arbeiten im Ausland bietet eine einzigartige Chance, globale Perspektiven und Flexibilität in die Arbeitswelt zu integrieren. Eine sorgfältige Planung und Vorbereitung sind jedoch essentiell, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden und eine positive Erfahrung für alle Beteiligten zu gewährleisten.
Fazit
Mobiles Arbeiten stellt eine revolutionäre Entwicklung in der modernen Arbeitswelt dar, die Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleichermaßen signifikante Vorteile bietet. Die Flexibilität, von nahezu jedem Ort aus arbeiten zu können, fördert eine bessere Work-Life-Balance, steigert die Produktivität und ermöglicht Unternehmen den Zugang zu einem globalen Talentpool. Gleichzeitig erfordert diese Arbeitsform eine sorgfältige Auseinandersetzung mit rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen, um Herausforderungen wie Datenschutz, Kommunikation und die Wahrung der Unternehmenskultur erfolgreich zu meistern.
Trotz der potenziellen Schwierigkeiten bietet mobiles Arbeiten eine zukunftsweisende Perspektive für flexible Arbeitsmodelle, die den Anforderungen einer sich ständig verändernden globalen Wirtschaft gerecht werden. Die effektive Implementierung und Gestaltung mobiler Arbeitsplätze erfordert jedoch eine strategische Planung und eine Kultur der Offenheit, des Vertrauens und der kontinuierlichen Anpassung. Mit der richtigen Herangehensweise kann mobiles Arbeiten eine Bereicherung für Unternehmen und Mitarbeiter darstellen und zu nachhaltigem Erfolg führen.
Häufig gestellte Fragen
Nicht konkret – anders als bei Telearbeit. Arbeitgeber sollten individuelle Vereinbarungen treffen, um Klarheit und Rechtssicherheit zu schaffen.
Nein, aber viele Fachkräfte erwarten Flexibilität. Ein gezieltes Modell kann zum Wettbewerbsvorteil werden.
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