Die Beschäftigung auf Stundenbasis gewinnt in vielen Unternehmen zunehmend an Bedeutung. In diesem Artikel erfahren Arbeitgeber, worauf sie bei einem Arbeitsvertrag auf Stundenbasis achten müssen, welche arbeitsrechtlichen Aspekte gelten und welche Regeln zur Arbeitszeit, Vergütung und Abrechnung wichtig sind.
Was bedeutet Stundenbasis?
Eine Beschäftigung auf Stundenbasis bedeutet, dass die Arbeitsleistung eines Arbeitnehmers nach der tatsächlich geleisteten Anzahl an Arbeitsstunden vergütet wird – und nicht durch ein monatlich festes Gehalt. In der Regel wird ein entsprechender Arbeitsvertrag abgeschlossen, in dem die genaue Stundenzahl, der Stundenlohn sowie weitere arbeitsrechtliche Aspekte geregelt sind.
Merkmale der Arbeit auf Stundenbasis 📄
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Vergütung auf Stundenlohnbasis: Der Lohn richtet sich nach den geleisteten Arbeitsstunden.
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Flexible Arbeitszeiten: Die Arbeitszeit kann nach Bedarf des Unternehmens und den Bedürfnissen des Arbeitnehmers variieren.
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Schriftlicher Vertrag: Ein klar formulierter Vertrag ist notwendig, um Rechte und Pflichten beider Parteien zu definieren.
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Abrechnung: Die Stundenabrechnung erfolgt meist monatlich, oft zum Ende des Folgemonats.
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Arbeitsrechtliche Regelungen: Auch bei Beschäftigung auf Stundenbasis gelten die allgemeinen Gesetze zum Arbeitsrecht, etwa im Hinblick auf Urlaubstage, Feiertage oder Kündigung.
Typische Einsatzbereiche 🏢
Unternehmen setzen Mitarbeiter auf Stundenbasis häufig ein, wenn:
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ein kurzfristiger Bedarf an Arbeitskraft besteht,
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saisonale Schwankungen ausgeglichen werden müssen,
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bestimmte Projekte begrenzte Einsatzzeiten erfordern.
Diese Art der Beschäftigung bietet Arbeitgebern und Arbeitnehmern ein hohes Maß an Flexibilität – setzt jedoch klare Regeln und transparente Kommunikation voraus.
Unterschiede zum Minijob-Arbeitsvertrag
Obwohl sich die Beschäftigung auf Stundenbasis und der Minijob in einigen Punkten ähneln, gibt es wesentliche Unterschiede, die Arbeitgeber kennen sollten. Beide Beschäftigungsformen unterliegen unterschiedlichen Regelungen im Arbeitsrecht und haben jeweils eigene Anforderungen an Vertrag, Vergütung und Abrechnung.
Zentrale Unterschiede im Überblick 📌
Merkmal | Stundenbasiert | Minijob |
---|---|---|
Vergütung | Stundenlohn, abhängig von Arbeitsstunden | Max. 538 € monatlich (Stand 2024) |
Arbeitszeit | Flexibel, nach Vereinbarung | Geringfügige Beschäftigung, begrenzte Stunden |
Sozialabgaben | In der Regel voll sozialversicherungspflichtig | Pauschale Beiträge durch Arbeitgeber |
Arbeitsvertrag | Individuell geregelt, oft mit Vorlage/Muste | Spezielle Anforderungen an Vertragsinhalt |
Urlaubsanspruch | Gesetzlich geregelt nach Arbeitsstunden | Besteht auch beim Minijob, anteilig |
Kündigungsfrist | Laut Arbeitsvertrag oder gesetzlich | Gleich wie bei regulären Arbeitsverhältnissen |
Abrechnung | Monatliche Stundenabrechnung | Pauschale oder detaillierte Abrechnung möglich |
Wichtige Aspekte für Arbeitgeber 📝
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Vertragliche Gestaltung: Bei der Arbeit auf Stundenbasis empfiehlt sich ein detaillierter Arbeitsvertrag, der die Arbeitszeiten, den Stundenlohn sowie den Arbeitsort klar definiert.
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Feiertage und Urlaubstage: Auch Mitarbeiter in Teilzeit oder auf Stundenbasis haben Anspruch auf bezahlte Urlaubstage und Feiertage – abhängig von den geleisteten Arbeitsstunden.
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Überstunden und Mehrarbeit: Diese müssen transparent geregelt und entsprechend vergütet werden.
Ein Minijob stellt hingegen eine Sonderform der Teilzeitbeschäftigung dar, bei der insbesondere die Lohnhöhe und Sozialversicherungspflicht eingeschränkt sind. Arbeitgeber sollten prüfen, welche Beschäftigungsart den betrieblichen Anforderungen besser entspricht.
Stundenbasis oder festes Gehalt?
Die Entscheidung zwischen einer Bezahlung auf Stundenbasis und einem festen Gehalt hängt von mehreren Faktoren ab – unter anderem vom Arbeitsbedarf des Unternehmens, der Art der Beschäftigung sowie den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden. Beide Modelle haben ihre Vor- und Nachteile, sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer.
Vorteile der Stundenbasis für Arbeitgeber
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Flexible Einsatzplanung: Mitarbeitende können je nach Bedarf eingeplant werden, etwa bei saisonalen Schwankungen oder projektbezogener Arbeit.
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Kostenkontrolle: Es werden nur die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden vergütet, was die Lohnkosten besser kalkulierbar macht.
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Effiziente Ressourcenverteilung: Besonders geeignet für kurzfristige oder wechselnde Aufgabenbereiche.
Vorteile eines festen Gehalts
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Planungssicherheit: Monatlich gleichbleibende Gehaltskosten erleichtern die finanzielle Planung.
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Motivation & Bindung: Ein festes Gehalt kann zur Mitarbeiterbindung beitragen und mehr Stabilität im Arbeitsverhältnis schaffen.
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Vereinfachte Abrechnung: Die monatliche Lohnabrechnung ist standardisiert und weniger fehleranfällig.
Wann eignet sich welches Modell?
Situation | Empfehlung |
---|---|
Schwankender Arbeitsbedarf | Beschäftigung auf Stundenbasis |
Regelmäßige, konstante Arbeitsleistung | Festes Gehalt |
Projektarbeit oder kurzfristige Einsätze | Stundenbasierte Vergütung |
Dauerhafte Position im Unternehmen | Monatliche Gehaltszahlung |
Beide Modelle sind arbeitsrechtlich zulässig und müssen vertraglich klar geregelt sein. Der Arbeitsvertrag sollte alle relevanten Punkte wie Arbeitszeit, Vergütung, Abrechnung, Urlaub und Überstunden enthalten. Wichtig ist, dass die gewählte Vergütungsform sowohl den betrieblichen Anforderungen als auch den Erwartungen der Arbeitnehmer gerecht wird.
Besonderheiten im Arbeitsrecht

Auch bei einer Beschäftigung auf Stundenbasis gelten die allgemeinen Regelungen des deutschen Arbeitsrechts. Dennoch gibt es einige spezifische Punkte, die Arbeitgeber im Hinblick auf Vertragsgestaltung, Arbeitszeit und Vergütung besonders beachten sollten.
1. Arbeitsvertrag auf Stundenbasis 📄
Ein schriftlicher Arbeitsvertrag ist unerlässlich. Er sollte klar formulieren:
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die Arbeitszeit (z. B. Stunden pro Woche oder Monat),
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den Stundenlohn,
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den Arbeitsort,
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die Regelung zu Überstunden,
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den Umfang der Vergütung bei Feiertagen, Urlaubstagen oder im Krankheitsfall.
2. Arbeitszeitregelungen ⏰
Laut Arbeitszeitgesetz (ArbZG) gelten unter anderem folgende Regeln:
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Maximal 8 Stunden täglich, erweiterbar auf 10 Stunden, wenn im Schnitt 8 Stunden nicht überschritten werden.
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Ruhezeiten von mindestens 11 Stunden zwischen zwei Arbeitstagen.
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Besonderheiten an Feiertagen und Sonntagen: Arbeit an gesetzlichen Feiertagen muss besonders geregelt und ggf. vergütet oder durch Freizeitausgleich ersetzt werden.
3. Urlaub und Feiertage 🏖️
Auch auf Stundenbasis beschäftigte Arbeitnehmer haben einen gesetzlichen Urlaubsanspruch. Die Berechnung erfolgt anteilig auf Grundlage der geleisteten Arbeitsstunden.
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Urlaub muss im Vertrag geregelt werden.
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An Feiertagen, an denen regulär gearbeitet worden wäre, besteht Anspruch auf Entgeltfortzahlung.
4. Abrechnung und Nachweispflicht 📊
Arbeitgeber sind verpflichtet, die Arbeitsstunden korrekt zu dokumentieren und monatlich abzurechnen. Dies kann digital, per PDF oder auch schriftlich erfolgen.
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Stundenabrechnung: Grundlage für die Auszahlung des Lohns.
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Lohnabrechnung: Muss alle Abzüge, Zuschläge und Überstunden ausweisen.
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E-Mail-Adresse des Arbeitnehmers kann im Vertrag für digitale Zustellung festgehalten werden.
5. Kündigung und Beendigung des Arbeitsverhältnisses 🛑
Die Kündigungsfrist richtet sich nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) oder nach individuellen Vereinbarungen im Arbeitsvertrag. Auch bei stundenbasierter Beschäftigung gelten die allgemeinen Regelungen.
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Fristen müssen eingehalten werden.
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Eine ordentliche oder außerordentliche Kündigung ist möglich.
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Nach Beendigung muss eine vollständige Abrechnung erfolgen.
Auch wenn die Stundenbasis Flexibilität ermöglicht, müssen arbeitsrechtliche Regeln konsequent eingehalten werden. Eine saubere Vertragsgestaltung, transparente Kommunikation und rechtssichere Dokumentation schützen beide Parteien und sorgen für ein stabiles Arbeitsverhältnis.
Fazit
Die Beschäftigung auf Stundenbasis bietet Unternehmen maximale Flexibilität, erfordert jedoch eine klare arbeitsrechtliche Grundlage. Ein sauber formulierter Arbeitsvertrag, transparente Abrechnung und die Einhaltung gesetzlicher Regelungen sind entscheidend, um ein faires und rechtskonformes Arbeitsverhältnis sicherzustellen.
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Häufig gestellte Fragen
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Ja, auch bei einer stundenbasierten Beschäftigung besteht ein gesetzlicher Urlaubsanspruch. Die Urlaubstage werden anteilig auf Basis der durchschnittlichen Arbeitszeit berechnet.
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Ja, wenn ein Mitarbeiter regelmäßig an dem betreffenden Wochentag arbeitet, besteht Anspruch auf Lohnfortzahlung an gesetzlichen Feiertagen.
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Die Abrechnung basiert auf den tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Eine monatliche Stundenabrechnung – oft als PDF – dient als Grundlage für die Lohnzahlung und muss korrekt dokumentiert werden.