Gleitzeit ermöglicht flexible Arbeitszeiten, die Sie selbst festlegen können. Sie haben Kontrolle über Ihren Zeitplan und können Ihren Arbeitstag nach Ihren Vorlieben gestalten. Dieser Artikel erklärt die verschiedenen Modelle und Vorteile dieser Arbeitsform.
Gleitzeit ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, bei dem Ihre Mitarbeitenden innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens selbst entscheiden können, wann sie mit der Arbeit beginnen und wann sie Feierabend machen – unter Einhaltung einer vertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit (z. B. 40-Stunden-Vertrag).
Shiftbase erklärt: Gleitzeit zählt zu den beliebtesten Formen flexibler Arbeitszeitmodelle in der modernen Arbeitswelt. Besonders in Unternehmen, die mit Vertrauensarbeitszeit, Funktionszeiten oder Kernarbeitszeiten arbeiten, ist sie weit verbreitet.
Welche Gleitzeit-Modelle gibt es?
Hier gibt es sowohl flexible als auch Kernarbeitszeiten. Sie können wählen, wann Sie während der flexiblen Arbeitszeit arbeiten, müssen aber während der Kernarbeitszeit anwesend sein. Hier ist ein Beispiel für die Umsetzung:
Einstieg: Die Mitarbeiter können jederzeit zwischen 7:00 und 9:30 Uhr mit der Arbeit beginnen.
Kernarbeitszeiten: Von 9:30 Uhr bis 15:00 Uhr müssen alle Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz anwesend sein.
Ausstieg: Zwischen 15:00 und 18:00 Uhr können die Arbeitnehmer den Arbeitsplatz verlassen.
Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit
Bei diesem Modell können die Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit von 7:00 bis 18:00 Uhr frei wählen. Sie können über ihre Anwesenheit entscheiden, solange sie ihre tägliche Arbeitszeit erfüllen. Es ist besonders für unabhängige Abteilungen wie die Forschung geeignet.
Qualifizierte Gleitzeit
Bei diesem Modell können die Mitarbeiter selbst bestimmen, wann sie anfangen, wann sie aufhören und wie lange sie arbeiten. Sie müssen nur eine bestimmte Zeit arbeiten, z. B. einen Monat oder ein Jahr, solange sie die erforderliche Mindeststundenzahl erfüllen.
Gleitzeit mit Funktionszeit
Die Gleitzeit mit Funktionszeit ist ein modifizierter Ansatz, der die Kernarbeitszeit einbezieht. Der Arbeitgeber kann festlegen, wie viele Arbeitnehmer in jeder Abteilung oder jedem Bereich zu bestimmten Zeiten benötigt werden. Dies trägt zu einem reibungslosen und effizienten Arbeitsablauf bei. Die genaue Umsetzung liegt im Ermessen der Beschäftigten.
Gleitzeit mit funktionaler Zeit kann für Unternehmen mit Mitarbeitern, die verschiedene Aufgaben übernehmen können, wie z. B. Callcenter, gut funktionieren. Sie erfordert eine gut funktionierende Teamstruktur und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern. Die Arbeitsstunden, einschließlich Überstunden und Unterstunden, werden auf einem Zeitkonto erfasst.
Die Beschäftigten können entsprechend ihren Bedürfnissen und dem Arbeitszeitgesetz entscheiden, wann sie arbeiten. Die Hauptsache ist, dass sie bis zum Jahresende eine bestimmte Anzahl von Stunden arbeiten.
Flexible Modelle dokumentieren die geleisteten Stunden in einem Arbeitszeitkonto, wie es hier der Fall ist. Beim Jahresarbeitszeitmodell werden zusätzliche Arbeitsstunden für später angespart. Sie können sie für ein Sabbatjahr oder einen Vorruhestand nutzen.
Was gehört in eine Gleitzeitvereinbarung?
Eine Gleitzeitvereinbarung ist ein zentrales Dokument für Arbeitgeber, wenn im Unternehmen flexible Arbeitszeiten eingeführt werden sollen. Sie regelt verbindlich die Rahmenbedingungen der Gleitzeitarbeit – und schützt sowohl Arbeitgeber als auch Mitarbeitende vor Missverständnissen und rechtlichen Problemen.
Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Inhalte, die in einer Gleitzeitvereinbarung enthalten sein sollten:
1. Definition des Gleitzeitmodells
Handelt es sich um Gleitzeit mit Kernarbeitszeit, Funktionszeit oder qualifizierte Gleitzeit?
Gilt das Modell abteilungsübergreifend oder nur in bestimmten Bereichen?
2. Rahmenarbeitszeit (Gleitzeitrahmen)
Frühester Arbeitsbeginn und spätestes Arbeitsende
Beispiel: 06:00–20:00 Uhr
3. Kernarbeitszeit (optional)
Zeiten, in denen Anwesenheit verpflichtend ist (z. B. 10:00–15:00 Uhr)
Dient der Sicherstellung von Erreichbarkeit und Teamarbeit
4. Vertraglich vereinbarte Arbeitszeit
Wochenarbeitszeit (z. B. 40-Stunden-Vertrag)
Aufteilung auf Arbeitstage: z. B. Montag bis Freitag
Einhaltung gesetzlicher Vorgaben nach Arbeitszeitgesetz (z. B. 30 Minuten Pause bei >6 Std. Arbeit)
Automatische Pausenbuchung vs. manuelle Eingabe
8. Genehmigungsprozesse & Ausgleichstage
Wer genehmigt Gleitzeittage oder abweichende Arbeitszeiten?
Gibt es Sperrzeiten (z. B. Monatsabschluss)?
9. Sonderregelungen
Abweichungen für bestimmte Tätigkeiten, Standorte oder Arbeitszeitmodelle (z. B. Schichtarbeit, Teilzeit)
Umgang mit Krankheitstagen oder Urlaub im Rahmen der Gleitzeit
10. Beendigung oder Änderung der Vereinbarung
Fristen zur Änderung oder Kündigung des Gleitzeitmodells
Rechte und Pflichten bei Rückkehr zu festen Arbeitszeiten
Mit Shiftbase erstellen und verwalten Sie Gleitzeitregelungen einfach digital – inklusive Arbeitszeitkonto, Zeiterfassung und rechtskonformer Dokumentation. So behalten Sie jederzeit den Überblick und sorgen für Transparenz bei Mitarbeitenden.
Gleitzeitmodell in Deutschland
Was bedeutet Gleitzeit im deutschen Arbeitsrecht?
Im Arbeitsrecht ist Gleitzeit ein anerkanntes Arbeitszeitmodell, das den Mitarbeitenden erlaubt, ihren Arbeitsbeginn und ihr Arbeitsende innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens flexibel zu gestalten. Dabei wird die vertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeit eingehalten, z. B. 40 Stunden pro Woche.
🔍 Laut Arbeitszeitgesetz (ArbZG) gelten auch bei Gleitzeit:
tägliche Höchstarbeitszeiten,
Pflichtpausen (z. B. 30 Minuten bei mehr als 6 Stunden Arbeit),
sowie eine Ruhezeit von mindestens 11 Stunden zwischen zwei Arbeitstagen.
📌 Wichtig für Arbeitgeber: Gleitzeit muss vereinbart und dokumentiert werden – idealerweise über eine schriftliche Gleitzeitvereinbarung oder eine Betriebsvereinbarung.
Wann ist Gleitzeit für Unternehmen sinnvoll?
Gleitzeit ist besonders sinnvoll für Unternehmen, bei denen der Zeitpunkt der Arbeitsausführung keine zentrale Rolle spielt – beispielsweise in:
Verwaltungs- und Büroberufen,
IT- und Projektarbeit,
kreativen Berufen (Marketing, Design),
Forschung & Entwicklung.
Nicht geeignet ist Gleitzeit in Betrieben mit:
Schichtarbeit (z. B. Produktion, Pflege, Gastronomie),
fixen Zeitplänen, bei denen Pünktlichkeit für den Betriebsablauf entscheidend ist (z. B. Medikamentenvergabe in Kliniken oder Maschinenlaufzeiten in der Fertigung).
Wie funktionieren Überstunden und Gleitzeittage?
Im Rahmen der Gleitzeit ist es üblich, dass Mitarbeitende mal mehr, mal weniger arbeiten – z. B. je nach Auftragslage oder persönlicher Verfügbarkeit.
Diese Abweichungen werden in einem Arbeitszeitkonto erfasst:
Plusstunden können gesammelt und später durch Gleitzeittage ausgeglichen werden.
Auch ganze freie Tage sind möglich – z. B. ein freier Freitag nach einer intensiven Woche.
Welche Vor- und Nachteile bringt Gleitzeit für Arbeitgeber?
Das sind die Vorteile
✅ Produktivitätssteigerung: Mitarbeitende arbeiten in ihren Leistungshochs – das kann Effizienz und Ergebnisqualität deutlich verbessern.
✅ Weniger Fehlzeiten: Durch eigenverantwortliche Zeiteinteilung können Arzttermine & private Angelegenheiten stressfrei organisiert werden.
✅ Arbeitgeberattraktivität: Besonders für junge Talente und qualifizierte Fachkräfte ist flexible Gleitzeitarbeit ein starkes Argument für Ihre Employer Brand.
✅ Optimierte Einsatzplanung: In Kombination mit Tools wie Shiftbase lässt sich die Gleitzeitregelung effizient verwalten – inkl. Arbeitszeitkonto, Anwesenheitsüberblick & Einhaltung gesetzlicher Rahmenbedingungen.
Das sind die Nachteile
❌ Koordinationsaufwand: Ohne digitale Unterstützung (z. B. durch ein Tool wie Shiftbase) kann es schwer sein, den Überblick über Anwesenheit und Zeitsalden zu behalten.
❌ Teamkommunikation: Wenn Mitarbeitende zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten, leidet ggf. die Abstimmung – besonders ohne klare Kernzeiten.
❌ Kontrolle: Manche Führungskräfte empfinden den Kontrollverlust bei Gleitzeitmodellen als Herausforderung. Ein gut gepflegtes Arbeitszeitkonto hilft hier gegen Unsicherheit.
Fazit: Gleitzeit als strategisches Arbeitszeitmodell für Arbeitgeber
Gleitzeit ist weit mehr als ein „netter Bonus“ – sie ist ein strategisches Instrument moderner Arbeitszeitgestaltung, das Unternehmen hilft, Produktivität, Mitarbeiterbindung und Arbeitgeberattraktivität gezielt zu steigern.
Für Betriebe, in denen Ergebnisse wichtiger sind als starre Uhrzeiten, schafft Gleitzeit die nötige Flexibilität im Arbeitsalltag, ohne dabei die Kontrolle über Arbeitszeiten und Effizienz zu verlieren.
Erfolgsfaktor ist eine klare, rechtskonforme Gleitzeitregelung – ob per Arbeitsvertrag oder Betriebsvereinbarung – und ein digitales System zur Arbeitszeiterfassung und -auswertung.
💡 Mit Shiftbase als Zeiterfassungslösung können Sie Gleitzeitmodelle sicher und effizient umsetzen – inklusive:
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