In einer zunehmend digitalen Welt setzen Unternehmen auf präzise und fälschungssichere Methoden zur Zeiterfassung. Eine dieser Methoden ist die Zeiterfassung per Fingerabdruck – effizient, manipulationssicher und in Echtzeit. Doch was steckt dahinter – und worauf müssen Arbeitgeber achten?
Was ist Zeiterfassung per Fingerabdruck?
Die biometrische Zeiterfassung nutzt die einzigartigen Merkmale des Fingerabdrucks, um die Arbeitszeiten von Mitarbeitenden präzise zu dokumentieren. Ein Fingerabdruck-Scanner erfasst sogenannte Minutien – charakteristische Punkte im Fingerabdruck – und gleicht diese beim Ein- oder Ausstempeln über ein Terminal ab.
Dabei ersetzt der Fingerabdruck klassische Methoden wie die Chipkarte oder manuelle Einträge.
Vorteile für Unternehmen und Praxisbeispiele
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Fälschungssicher: Kein "Buddy-Punching" mehr.
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Kontaktlos & hygienisch: Praktisch in sensiblen Branchen.
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Schnell & effizient: Zeiterfassung in Echtzeit, auch bei hoher Mitarbeiteranzahl.
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Reduzierte Kosten: Keine Ersatzkarten oder Passwörter nötig.
🏢 Praxisbeispiel: In einem Berliner Logistikunternehmen verkürzt die Fingerabdruck-Zeiterfassung den Check-in beim Schichtbeginn um mehrere Minuten – täglich.
Warum moderne Zeiterfassung wichtig ist
In Zeiten von Fachkräftemangel, Homeoffice, flexiblen Arbeitsmodellen und der zunehmenden Digitalisierung stehen Unternehmen vor der Herausforderung, Arbeitszeiten transparent, rechtskonform und effizient zu dokumentieren. Eine moderne Zeiterfassung ist dabei nicht nur ein Werkzeug zur Kontrolle, sondern ein entscheidendes Element für Fairness, Vertrauen und Effizienz im Betrieb.
✅ Gesetzliche Anforderungen und Pflichten
Die Rechtsprechung – allen voran das Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Zeiterfassungspflicht – macht deutlich: Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten vollständig und verlässlich zu erfassen. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt, riskiert Abmahnungen, Bußgelder und rechtliche Unsicherheiten.
⚙️ Effizienz und Transparenz für Arbeitgeber und Mitarbeitende
Eine präzise Zeiterfassung sorgt für:
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Gerechte Abrechnung der Arbeitsstunden
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Klarheit bei Überstunden, Pausen und Urlaubsansprüchen
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Optimierte Einsatzplanung und Ressourcennutzung
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Transparente Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Mitarbeiter
Moderne Systeme – etwa die Zeiterfassung per Fingerabdruck – bieten zudem die Möglichkeit, Arbeitszeiten in Echtzeit zu erfassen und dabei Betrugsversuchen wie dem "Kollegen-Stempeln" effektiv vorzubeugen.
🔒 Datenschutz & Vertrauen
Gerade beim Einsatz biometrischer Systeme spielt der Schutz personenbezogener Daten eine zentrale Rolle. Arbeitgeber, die moderne Technologien nutzen, müssen daher auch für Datensicherheit sorgen – ein Signal an die Belegschaft, dass moderne Arbeitszeiterfassung nicht Kontrolle, sondern Fairness und Sicherheit bedeutet.

Vorteile der Zeiterfassung per Fingerabdruck
Die biometrische Zeiterfassung per Fingerabdruck bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile – von höherer Sicherheit bis zur Effizienzsteigerung im Arbeitsalltag.
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Genauigkeit & Betrugssicherheit: Jeder Fingerabdruck ist einzigartig. Dadurch lassen sich Arbeitszeiten exakt zuordnen und Manipulationen – wie das Stempeln für Kollegen („Buddy-Punching“) – nahezu vollständig ausschließen.
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Echtzeit & Effizienz: Ein einfaches Auflegen des Fingers auf das Terminal genügt: Die Arbeitszeit wird automatisch in Echtzeit erfasst und im System gespeichert – ohne Papierchaos oder manuelle Eingaben.
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Kosteneinsparungen: Durch die Automatisierung der Arbeitszeiterfassung sinkt der administrative Aufwand. Fehler in der Zeiterfassung werden reduziert, was Zeit und Geld spart – besonders bei größeren Unternehmen.
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Datensicherheit im System: Die Fingerabdrücke werden nicht als Bild, sondern als verschlüsselte Minutien-Daten gespeichert – direkt im System. Das minimiert das Risiko von Datenverlust oder unbefugtem Zugriff.
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Höhere Mitarbeiterzufriedenheit: Eine präzise Erfassung schafft Vertrauen. Mitarbeitende wissen, dass ihre Arbeitszeit korrekt dokumentiert wird – das erhöht die Zufriedenheit und verhindert Streitigkeiten.
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Rechtssicherheit für Arbeitgeber: Seit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Pflicht zur Zeiterfassung hilft ein digitales System, gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden – besonders in Hinblick auf die DSGVO und die Arbeitszeiterfassungspflicht.
Nacheile der Zeiterfassung per Fingerabdruck
Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es auch Aspekte, die Arbeitgeber vor der Einführung eines biometrischen Systems sorgfältig abwägen sollten:
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Datenschutzbedenken & Einwilligung: Der Fingerabdruck ist ein hochsensibles biometrisches Datum. Die Verarbeitung erfordert:
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eine freiwillige und dokumentierte Einwilligung,
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transparente Informationspflichten,
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sowie technische und organisatorische Maßnahmen laut Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
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Akzeptanz der Mitarbeitenden: Nicht jede Beschäftigte ist bereit, biometrische Daten preiszugeben. Vertrauensdefizite oder Sorgen um die Privatsphäre können zu Widerstand führen – insbesondere, wenn die Einführung nicht gut kommuniziert wird.
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Technische Störungen: Fehlfunktionen der Scanner, feuchte oder verletzte Finger, oder Systemausfälle können die Nutzung erschweren und zu Frustrationen bei Mitarbeitern führen.
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Hohe Einführungskosten: Die Investition in ein Fingerabdruck-Zeiterfassungssystem kann erheblich sein:
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Anschaffung von Hardware und Software
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Installation und Integration
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Schulungen für Personal und IT

Ist die Fingerabdruck-Zeiterfassung sicher?
Die Sicherheit der Fingerabdruck-Zeiterfassung ist ein häufig diskutiertes Thema. Während die Technologie selbst als sicher gilt, hängt die tatsächliche Sicherheit stark von den spezifischen Sicherheitsmaßnahmen ab, die vom jeweiligen Unternehmen ergriffen werden.
Ein wichtiger Aspekt der Sicherheit ist der Datenschutz. Fingerabdruckdaten sind besonders sensible personenbezogene Daten, deren Verarbeitung strengen Datenschutzbestimmungen unterliegt. Unternehmen müssen sicherstellen, dass diese Daten sicher gespeichert und verarbeitet werden und nicht in die falschen Hände gelangen.
Technisch gesehen speichern die meisten Fingerabdruck-Zeiterfassungssysteme nicht das vollständige Bild des Fingerabdrucks, sondern nur spezifische Merkmale als verschlüsselte Daten. Dies reduziert das Risiko, dass die Daten missbraucht werden könnten, falls sie kompromittiert werden.
Darüber hinaus sind viele Systeme so konzipiert, dass sie nur dann funktionieren, wenn ein lebendiger Finger verwendet wird, was die Möglichkeit eines Betrugs durch Fälschungen oder Nachbildungen reduziert.
Obwohl die Zeiterfassung per Fingerabdruck im Allgemeinen als sicher gilt, ist es wichtig, dass Unternehmen entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen und die Technologie in Übereinstimmung mit den geltenden Datenschutzgesetzen verwenden.
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Rechtliche Rahmenbedingungen (DSGVO)
Die Zeiterfassung per Fingerabdruck fällt unter die Regelungen der Datenschutz-Grundverordnung, da es sich um biometrische Daten handelt. Diese gelten laut DSGVO als besonders schützenswert und dürfen nur unter engen Voraussetzungen verarbeitet werden. Unternehmen, die ein solches System einführen möchten, müssen daher sicherstellen, dass die Verarbeitung der Fingerabdrücke auf einer rechtmäßigen Grundlage erfolgt. In den meisten Fällen ist eine ausdrückliche, freiwillige und informierte Einwilligung der Beschäftigten erforderlich. Diese Einwilligung muss dokumentiert und jederzeit widerrufbar sein.
Zudem muss klar definiert sein, zu welchem Zweck die biometrischen Daten erhoben werden und wie lange sie gespeichert bleiben. Eine Nutzung zu anderen Zwecken als der Arbeitszeiterfassung, etwa zur Leistungskontrolle, ist unzulässig. Auch technische und organisatorische Maßnahmen zur Sicherung der Daten sind gesetzlich vorgeschrieben, beispielsweise eine verschlüsselte Speicherung und der Schutz vor unbefugtem Zugriff. Unternehmen sind außerdem verpflichtet, ihre Mitarbeitenden transparent über die Art, den Umfang und den Zweck der Datenverarbeitung zu informieren.
In der Praxis bedeutet dies: Bevor ein Fingerabdruck-Zeiterfassungssystem eingesetzt wird, sollte eine datenschutzrechtliche Bewertung erfolgen. In vielen Fällen ist auch die Konsultation eines Datenschutzbeauftragten sinnvoll, um mögliche Verstöße und daraus resultierende Abmahnungen oder Bußgelder zu vermeiden. Besonders wichtig ist es, das Vertrauen der Mitarbeitenden zu gewinnen, indem offen und nachvollziehbar über das System und die datenschutzrechtlichen Schutzmaßnahmen informiert wird.
Wie man ein Fingerabdruck-Zeiterfassungssystem implementiert
Die Implementierung eines Fingerabdruck-Zeiterfassungssystems erfordert einige spezifische Schritte im Implementierungsprozess, um sicherzustellen, dass es effektiv und gesetzeskonform betrieben wird:
1️⃣ Auswahl des richtigen Systems
Der erste Schritt besteht in der Systemauswahl des richtigen Fingerabdruck-Zeiterfassungssystems. Es gibt verschiedene Anbieter auf dem Markt, und die Auswahl sollte auf den spezifischen Anforderungen des Unternehmens basieren, einschließlich der Anzahl der Mitarbeiter, des Standorts und der Branche.
2️⃣ Installation und Einrichtung
Nach der Auswahl des Systems ist die Inbetriebnahme, Installation und Einrichtung der nächste Schritt. Dies beinhaltet in der Regel die Installation der Hardware (Fingerabdruckscanner und Terminal) und die Einrichtung der Software.
3️⃣ Erfassung der Fingerabdrücke der Mitarbeiter
Sobald das System eingerichtet ist, muss der Erfassungsprozess der Fingerabdrücke aller Mitarbeiter durchgeführt werden. Dies sollte in einer sicheren und vertraulichen Weise geschehen, und die Mitarbeiter sollten über den Prozess informiert werden.
Schulungsmaßnahmen sind wichtig, damit alle Mitarbeiter das System richtig benutzen können. Sie sollten verstehen, wie sie ein- und ausstempeln und wie sie ihre Arbeitszeiten überprüfen können.
Bei der Implementierung eines Fingerabdruck-Zeiterfassungssystems müssen die Datenschutzgesetze eingehalten werden. Dies beinhaltet die sichere Speicherung und Verarbeitung der Fingerabdruckdaten und die Einhaltung aller relevanten Datenschutzbestimmungen.
6️⃣ Regelmäßige Wartung und Überprüfung
Nach der Implementierung ist es wichtig, das System regelmäßig durch Wartungsarbeiten zu warten und zu überprüfen, um sicherzustellen, dass es weiterhin effektiv und korrekt funktioniert.
Alternative Methoden zur Zeiterfassung
Nicht jedes Unternehmen möchte oder kann auf biometrische Systeme wie die Fingerabdruck-Zeiterfassung setzen. Datenschutzbedenken, technische Hürden oder die fehlende Akzeptanz der Mitarbeitenden können Gründe dafür sein. Glücklicherweise stehen eine Vielzahl alternativer Methoden zur Verfügung, die je nach Branche, Unternehmensgröße und Arbeitsumfeld praktikable Lösungen bieten.
Eine weit verbreitete Methode ist die Zeiterfassung mittels RFID-Chipkarte. Mitarbeitende erhalten eine personalisierte Karte, mit der sie sich beim Betreten und Verlassen des Arbeitsplatzes an einem Terminal ein- und ausstempeln können. Diese Lösung ist besonders in Büroumgebungen beliebt und zeichnet sich durch einfache Handhabung und geringe Einrichtungsbarrieren aus.
Eine weitere Möglichkeit ist die digitale Zeiterfassung per App oder Webanwendung. Hier erfassen Mitarbeitende ihre Arbeitszeiten über ein mobiles Endgerät oder den Computer. Diese Methode eignet sich besonders gut für mobile Teams, Außendienstmitarbeitende oder das Homeoffice. Moderne Zeiterfassungssoftware bietet in diesem Bereich zusätzliche Funktionen wie Projektzuweisung, Pausenregelungen oder Erinnerungen zur Zeiterfassung.
Auch klassische Terminals mit PIN-Eingabe sind nach wie vor im Einsatz. Sie bieten eine einfache Lösung für kleinere Betriebe, die keine biometrischen Daten erfassen möchten. Allerdings sind sie anfälliger für Missbrauch, da sich Mitarbeitende gegenseitig vertreten könnten.
Für sehr kleine Betriebe oder Unternehmen mit festen Arbeitszeiten kann eine manuelle Erfassung über Excel-Listen oder Stundenzettel weiterhin praktikabel sein. Diese Methode ist jedoch fehleranfällig, aufwendig in der Auswertung und bietet kaum Schutz vor Manipulation.
Welche Methode am besten geeignet ist, hängt stark von den individuellen Anforderungen des Unternehmens ab. Entscheidend ist, dass sie rechtssicher, nachvollziehbar und für die Mitarbeitenden einfach zu bedienen ist.
Was können wir für dich tun?
Mit Shiftbase können Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten über verschiedene Methoden erfassen, darunter über eine App auf ihrem Smartphone, einen Computer oder ein spezielles Zeiterfassungsgerät. Diese Methoden bieten eine hohe Flexibilität und können an die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens und der Mitarbeiter angepasst werden.
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