Wenn Mitarbeitende Aufgaben ablehnen oder Anweisungen nicht befolgen, geraten Schichtpläne, Abläufe und ganze Teams schnell aus dem Gleichgewicht – besonders in arbeitsintensiven Branchen wie Gastronomie, Einzelhandel oder Pflege. Arbeitsverweigerung kann zu Personalmangel, Konflikten und rechtlichen Konsequenzen führen, die Arbeitgeber oft kurzfristig lösen müssen.
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Arbeitsverweigerung liegt vor, wenn Mitarbeitende eine zumutbare, rechtmäßige Arbeitsanweisung bewusst nicht befolgen.
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Sie kann berechtigt sein, z. B. bei Gefahr für Gesundheit, fehlender Qualifikation oder Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz.
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Unentschuldigte Arbeitsverweigerung gilt als Pflichtverletzung und kann eine Abmahnung oder Kündigung rechtfertigen.
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Häufige Ursachen sind Überlastung, unklare Anweisungen, fehlende Unterweisung, Sicherheitsrisiken oder organisatorische Fehler.
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Was ist Arbeitsverweigerung?
Arbeitsverweigerung bedeutet, dass ein Mitarbeiter zugewiesene Aufgaben oder berechtigte Anweisungen ohne gültigen Grund nicht ausführt. Sie stellt eine vertragliche Pflichtverletzung dar und kann – je nach Schwere – arbeitsrechtliche Folgen haben.
Typische Formen der Arbeitsverweigerung
- Vollständige Ablehnung einer Tätigkeit
- Teilweise Verweigerung einzelner Aufgaben
- Passive Arbeitsverweigerung (z. B. bewusstes Verzögern)
- Nichtbefolgen mündlicher oder schriftlicher Anweisungen
Ist die Arbeitsverweigerung gerechtfertigt?
Wann dürfen Mitarbeitende eine Aufgabe verweigern❓
Die Verweigerung ist berechtigt, wenn:
- eine Gesundheits- oder Sicherheitsgefährdung besteht (DGUV)
- die Aufgabe gegen das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) verstößt
- die Tätigkeit eine Qualifikation erfordert, die nicht vorhanden ist
- Anweisungen rechtswidrig oder unverhältnismäßig sind
Wann spricht man von unentschuldigter Arbeitsverweigerung❓
Wenn Mitarbeitende eine zulässige, zumutbare Arbeitsanweisung ohne triftigen Grund ablehnen – insbesondere nach vorheriger Ermahnung oder Abmahnung.
Warum Arbeitsverweigerung je nach Branche unterschiedlich entsteht
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Typische Situationen:
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Kurzfristige Zusatzschichten → Verstoß gegen Ruhezeiten nach ArbZG
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Aufgaben außerhalb der Vereinbarung, z. B. Tätigkeiten in der Küche ohne Einweisung
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Belastungsspitzen (Events, Feiertage) führen zu Überforderung
Praxisworkflow für HR/Leitung:
- Einsatzbericht im System prüfen
- Ruhezeiten automatisch validieren (Shiftbase ArbZG-Warnungen)
- Gespräch führen + Dokumentation
- Aufgabenverteilung anpassen (Schichtrollen in Shiftbase)
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Häufige Ursachen:
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Überforderung an Peak-Tagen (z. B. Black Friday, laut Statista einer der verkaufsstärksten Tage)
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Konflikte zwischen Warenwirtschaft & Kundenservice
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Aufgabenverweigerung aufgrund körperlicher Belastung (schwere Ware, Regaleinräumen)
HR-Praxistipps:
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Klar definierte Rollen in stressigen Phasen
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Arbeitsanweisungen schriftlich dokumentieren
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Einsatzplanung anhand erwarteter Kundenfrequenz (KI-basierte Prognose mit POS-Daten)
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Ursachen sind oft komplexer:
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Verantwortungsbereiche, z. B. Medikamentengabe ohne Qualifikation
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Überlastung aufgrund Personalmangel (z. B. laut Bundesagentur für Arbeit einer der stärksten Engpassberufe)
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Emotionale Belastung in herausfordernden Pflegesituationen
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Tätigkeiten, die Patientensicherheit gefährden könnten (Hygiene, DGUV, Infektionsschutz)
Typische Szenarien:
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Pflegekraft lehnt die Betreuung eines hochinfektiösen Patienten ab → Fehlen von PSA
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Mitarbeitende verweigern Zwischenschichten → Konflikt mit ArbZG/Schichtmodell
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Aufgaben aus dem medizinischen Bereich sollen ohne Unterweisung ausgeführt werden
Praxisworkflow:
- Qualifikationen in der Personalakte prüfen
- Gefährdungsbeurteilung durchführen (DGUV-Empfehlungen)
- Kurzgespräch: Belastung & Gründe erfassen
- Lösung: Zusatzschulung, Entlastung, Rotation
- Bei Pflichtverletzung → formale Dokumentation & Abmahnung
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Was tun bei Arbeitsverweigerung? Schritt-für-Schritt
1️⃣ Sachverhalt prüfen
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War die Anweisung klar?
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War sie arbeitsvertraglich geschuldet?
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Wurden Schutzvorschriften eingehalten?
--> In Shiftbase können Sie Kommentare zu Schichten und Tätigkeiten direkt dokumentieren.
2️⃣ Mitarbeitergespräch führen
- Ursachen klären
- Pflichten und Rechte erklären
- Missverständnisse ausräumen
3️⃣ Dokumentation
- Datum, Uhrzeit, Ort
- Beteiligte Personen
- Inhalte des Gesprächs
- Reaktionen des Mitarbeitenden
- Zeugen & Nachweise
--> Dokumentation direkt im Mitarbeitendenprofil in Shiftbase.
4️⃣ Abmahnung
Bei schuldhafter, unbegründeter Verweigerung ist eine Abmahnung gerechtfertigt. Sie muss den Vorfall konkret benennen.
5️⃣ Kündigung (Ultima Ratio)
Nur bei beharrlicher oder grob fahrlässiger Pflichtverletzung und nach vorheriger Abmahnung.
Prävention: So vermeiden Sie Arbeitsverweigerung langfristig
| Maßnahme | Konkrete Schritte / Beispiele | Hinweis / Tools in Shiftbase |
|---|---|---|
| Transparente Dienstpläne | • Vorlaufzeiten einhalten • Wünsche & Verfügbarkeiten berücksichtigen |
• Schichtplanung & Verfügbarkeiten • Automatische Warnungen bei Konflikten |
| Klare Rollen & Aufgabenbereiche | • Tätigkeitsprofile definieren • Unterweisungen dokumentieren • Compliance-Prüfung (qualifikationsabhängig) |
• Rollen & Qualifikationen im Mitarbeitendenprofil |
| Zeiterfassung & ArbZG-Kompatibilität | • Einhaltung von Ruhezeiten • Pausenregelung kontrollieren • Schichtgrenzen prüfen |
• Shiftbase validiert Pausen, Ruhezeiten & Höchstarbeitszeiten automatisch |
| Starke Teamkultur | • Regelmäßige Feedbackzyklen • Stress- & Konfliktmanagement • Leadership-Schulungen |
• Interne Trainings & Kommunikationsleitfäden |
Häufig gestellte Fragen
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Arbeitsverweigerung liegt vor, wenn ein Mitarbeiter eine rechtmäßige, zumutbare Arbeitsanweisung unbegründet ablehnt – unabhängig davon, ob dies aktiv oder passiv geschieht.
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In Healthcare-Einrichtungen kann Arbeitsverweigerung besonders schwer wiegen, da sie die Patientensicherheit gefährden kann. Möglich sind Abmahnung, Umsetzung oder – bei beharrlicher Weigerung – Kündigung.
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Wichtig sind:
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genaue Beschreibung des Vorfalls
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Zeitpunkt, beteiligte Personen
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Gesprächsnotiz
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unterschriebene Abmahnung
👉 Shiftbase ermöglicht vollständige HR-Dokumentation direkt im Profil.
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Wenn sie gegen Arbeitsrecht, Tarifvertrag, Arbeitszeitgesetz, Unterweisungspflichten oder Sicherheitsvorschriften verstößt.
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Ein strukturiertes Verfahren:
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Gespräche
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Ursachenanalyse
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Anpassung der Arbeitsorganisation
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Abmahnung bei unbegründeter Pflichtverletzung
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Ja – wenn die Verweigerung beharrlich und schwerwiegend ist oder ein sicherheitsrelevanter Schaden droht.
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Durch:
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transparente Dienstplanung
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klar definierte Rollen
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Einhaltung gesetzlicher Arbeitszeitregeln
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strukturiertes Kommunikations- & Dokumentationssystem
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