Was ist ein Gleittag? - Bedeutung
Ein Gleittag ist ein freier Arbeitstag, den Ihre Mitarbeitenden im Rahmen der Gleitzeitregelung nehmen können. Voraussetzung: Es wurde zuvor genügend Zeit auf dem Gleitzeitkonto angesammelt. Arbeitgeber profitieren dabei nicht nur von motivierten Beschäftigten, sondern auch von einer flexiblen Personalplanung.
Bei Shiftbase erleben wir, wie Unternehmen durch moderne Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit und die Integration von Gleittagen mehr Freiheit und Struktur schaffen – für beide Seiten.
Welche gesetzlichen Regelungen gelten?
Gleittage sind im Arbeitsrecht nicht direkt gesetzlich verankert, sondern ergeben sich aus betrieblichen Gleitzeitmodellen und den entsprechenden Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Dennoch gelten klare Rahmenbedingungen aus dem Arbeitszeitgesetz (ArbZG) und weiteren arbeitsrechtlichen Vorgaben, die Unternehmen unbedingt beachten müssen.
Die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen im Überblick:
1. Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
Das ArbZG gibt den gesetzlichen Rahmen für Arbeitszeit und Mehrarbeit vor – auch bei Gleitzeit und Gleittagen:
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Maximale tägliche Arbeitszeit: 8 Stunden, erweiterbar auf 10 Stunden, wenn innerhalb von 6 Monaten oder 24 Wochen ein entsprechender Ausgleich erfolgt (§ 3 ArbZG).
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Ruhezeiten: Mindestens 11 Stunden ununterbrochene Ruhezeit nach Beendigung der täglichen Arbeitszeit (§ 5 ArbZG).
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Pausenregelung: Ab einer Arbeitszeit von 6 Stunden mindestens 30 Minuten Pause, ab 9 Stunden mindestens 45 Minuten (§ 4 ArbZG).
2. Gleitzeitregelung / Gleitzeitvereinbarung
Ein Gleittag ist nur im Rahmen einer gültigen Gleitzeitvereinbarung möglich – entweder als:
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Betriebsvereinbarung (in Abstimmung mit dem Betriebsrat) oder
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Individuelle Regelung im Arbeitsvertrag
Diese Vereinbarung muss klar regeln:
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Wie das Gleitzeitkonto geführt wird
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Ob und wie Gleittage genommen werden dürfen
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Wie der Genehmigungsprozess abläuft
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Welche Kernarbeitszeiten eingehalten werden müssen
3. Mitbestimmung durch den Betriebsrat
Falls vorhanden, hat der Betriebsrat laut § 87 Abs. 1 Nr. 2 und 3 BetrVG ein Mitbestimmungsrecht bei:
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Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit
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Verteilung der Arbeitszeit auf die Wochentage
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Einführung und Gestaltung von Gleitzeitregelungen
Was bedeutet das für Sie als Arbeitgeber?
Damit ein Gleittag rechtlich korrekt umgesetzt werden kann, müssen Sie:
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Eine klare Regelung im Arbeitsvertrag oder in der Betriebsvereinbarung vorweisen.
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Sicherstellen, dass das Zeitkonto korrekt geführt und ausgewertet wird.
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Darauf achten, dass gesetzliche Höchstgrenzen der Arbeitszeit eingehalten werden – auch wenn Mitarbeitende freiwillig mehr arbeiten.
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Gleittage nur dann genehmigen, wenn genug Zeitguthaben vorhanden ist.
📌 Shiftbase unterstützt Sie als Arbeitgeber bei der rechtssicheren Umsetzung von Gleitzeit und Gleittagen – mit digitaler Zeiterfassung, automatischer Zeitkontenführung und flexiblen Genehmigungsprozessen.
Welche Vorteile haben Arbeitgeber?
Gleittage sind mehr als nur ein "Nice-to-have" – sie sind ein strategisches Instrument moderner Personalführung. Für Sie als Arbeitgeber bedeutet ihre Einführung: mehr Flexibilität, bessere Planbarkeit und gesteigerte Mitarbeitermotivation.
Die 6 wichtigsten Vorteile für Arbeitgeber im Überblick:
✅ Flexible Personalplanung
Gleittage ermöglichen es Ihnen, auf saisonale Schwankungen, Projektphasen oder plötzliche Personalengpässe (z. B. durch Krankheit) besser zu reagieren – ohne sofort Überstunden oder Leiharbeit in Betracht ziehen zu müssen.
✅ Reduzierung von Überstunden
Statt unbezahlter oder kostenintensiver Überstunden entstehen ausgleichbare Zeitkonten, die Mitarbeitende gezielt abbauen können – zum Beispiel über einen Gleittag. Das spart Geld und fördert eine nachhaltige Arbeitskultur.
✅ Motivierte und ausgeglichene Mitarbeitende
Wer weiß, dass Mehrarbeit nicht verpufft, sondern flexibel durch einen freien Tag kompensiert werden kann, ist oft motivierter und zeigt mehr Eigenverantwortung. Das steigert langfristig auch die Produktivität.
✅ Geringere Fehlzeiten
Mitarbeitende, die private Termine mit einem Gleittag wahrnehmen können (z. B. Arztbesuch, Handwerker, Behördengänge), müssen keinen Urlaubstag opfern oder krankmelden. Das senkt unnötige Ausfallzeiten und administrative Belastungen.
✅ Attraktives Arbeitgeberimage
Gleitzeitmodelle mit der Option auf Gleittage sind ein starkes Argument im Recruiting. Besonders Fachkräfte und junge Talente achten heute verstärkt auf Arbeitszeitflexibilität.
✅ Digitale Kontrolle & Automatisierung
Mit einem Tool wie Shiftbase können Sie sämtliche Arbeitszeitkonten, Gleitzeitregeln und Gleittagsanträge digital verwalten – inklusive Genehmigungs-Workflows, Echtzeit-Übersicht und gesetzeskonformer Zeiterfassung.
Gleittage bringen Ihrem Unternehmen einen klaren Effizienzgewinn – solange sie gut geregelt, transparent umgesetzt und digital unterstützt werden.
Gibt es auch Risiken?
Ja – Gleittage bringen viele Vorteile, aber sie sind nicht risikofrei. Ohne klare Regelungen, digitale Kontrolle und abgestimmte Prozesse können Gleittage im Unternehmen schnell zu Planungsproblemen, Ungleichbehandlung oder sogar rechtlichen Konflikten führen.
Die 5 häufigsten Risiken im Überblick:
🚩 Fehlende Transparenz im Zeitkonto
Ohne digitale Arbeitszeiterfassung besteht das Risiko, dass Zeitguthaben falsch erfasst oder falsch interpretiert wird. Das kann zu Streitfällen führen – z. B. wenn Mitarbeitende einen Gleittag beanspruchen, obwohl keine ausreichenden Stunden vorhanden sind.
Shiftbase-Lösung: Automatisierte Zeitkonten mit Echtzeit-Übersicht für Mitarbeitende und Vorgesetzte.
🚩 Engpässe durch unkoordinierte Gleittage
Wenn mehrere Mitarbeitende aus derselben Abteilung gleichzeitig einen Gleittag nehmen, kann es zu Ressourcenproblemen kommen – besonders in kleineren Teams oder bei projektkritischen Terminen.
Tipp: Feste Genehmigungsprozesse und eine Übersicht über geplante Abwesenheiten helfen, dieses Risiko zu minimieren.
🚩 Fehlende oder unklare Gleitzeitregelung
Ohne eine schriftliche Gleitzeitvereinbarung (z. B. im Arbeitsvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung) kann es rechtlich problematisch werden, wenn Uneinigkeit über die Bedingungen von Gleittagen entsteht.
Empfehlung: Erstellen Sie klare Regelungen zu Kernarbeitszeiten, Verfügbarkeit, Maximalguthaben und Genehmigungspflicht.
🚩 Ungleichbehandlung von Mitarbeitenden
Wenn nur bestimmte Mitarbeitende Gleittage nutzen dürfen – etwa wegen Vorgesetztenentscheid oder unklarer Richtlinien – entsteht schnell der Eindruck von Bevorzugung oder Ungerechtigkeit.
Shiftbase-Tipp: Sorgen Sie für transparente Richtlinien, auf die alle Beschäftigten Zugriff haben – etwa im digitalen Mitarbeiterportal, beispielsweise zu einer Versetzung auf Wunsch des Mitarbeiters.
🚩 Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz
Wird durch zu viele Überstunden oder fehlerhafte Pausenregelungen das Arbeitszeitgesetz verletzt, drohen rechtliche Konsequenzen – inklusive Bußgelder.
Lösung: Mit automatischen Warnmeldungen bei Überschreitungen unterstützt Shiftbase eine gesetzeskonforme Arbeitszeitplanung.
Fazit: Gleittage als strategisches Instrument für Arbeitgeber
Gleittage bieten Unternehmen einen echten Mehrwert – wenn sie gut geplant, klar geregelt und digital unterstützt sind. Sie ermöglichen Flexibilität, reduzieren Überstunden, fördern die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden und stärken das Arbeitgeberimage.
Doch: Ohne ein durchdachtes Gleitzeitmodell und verbindliche Rahmenbedingungen können sie zu organisatorischen und rechtlichen Problemen führen. Das gilt besonders in Bezug auf Personalengpässe, Ungleichbehandlung oder Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz.
✅ Empfehlung für Arbeitgeber:
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Schaffen Sie klare Regelungen zu Gleitzeit, Zeitkonten und Genehmigungsprozessen.
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Verankern Sie Gleittage transparent in Betriebsvereinbarungen oder Arbeitsverträgen.
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Nutzen Sie digitale Tools wie Shiftbase, um Gleitzeitmodelle gesetzeskonform und effizient umzusetzen.
Häufig gestellte Fragen
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Ein Gleittag basiert auf dem Ausgleich von Mehrarbeit, während Urlaubstage vertraglich zugesichert und unabhängig von geleisteter Arbeitszeit sind.
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Ja, auch wenn ein positiver Zeitsaldo vorliegt, muss der Gleittag mit dem Vorgesetzten abgestimmt und genehmigt werden.
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Das hängt von Ihrer internen Regelung ab – meist ist dies in einer Gleitzeitvereinbarung oder Betriebsvereinbarung geregelt.
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Im Krankheitsfall darf kein weiterer Zeitausgleich erfolgen – stattdessen gilt der Tag als krank, nicht als Gleitzeitnutzung.
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Digitale Tools wie Shiftbase erleichtern die Erfassung, Kontrolle und Auswertung von Arbeitszeiten und Gleitzeitkonten erheblich.