Kündigung vom Arbeitsvertrag: Das müssen Arbeitgeber beachten!

  • Verfasst von: Diana Tran
  • Letzte Aktualisierung: 27 Oktober 2023
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Kündigung vom Arbeitsvertrag

In der dynamischen Welt des Arbeitsrechts kann die "Kündigung eines Arbeitsvertrags" zu vielen Fragen führen. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Nuancen des Kündigungsschreibens, die Kündigungsfristen und -arten ein und bieten Arbeitgebern eine klare Perspektive über die Regelungen und Vorgaben. Erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um sicher und informiert in solch wichtigen Situationen zu agieren.

Kündigung vom Arbeitsvertrag kurz erklärt

Die Kündigung eines Arbeitsvertrags ist ein bedeutender Schritt sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. Es beendet das bestehende Arbeitsverhältnis, wobei bestimmte Fristen und Vorgaben berücksichtigt werden müssen. Eine Kündigung kann aus verschiedenen Gründen erfolgen, sei es aufgrund betrieblicher Notwendigkeiten, persönlicher Gründe des Arbeitnehmers oder wegen Verstößen gegen den Arbeitsvertrag.

Kündigung vom Arbeitsvertrag: Wann abgeben?

Die Zeitpunkt der Abgabe eines Kündigungsschreibens ist entscheidend. Gemäß dem Arbeitsrecht muss die Kündigung so rechtzeitig erfolgen, dass die vereinbarte oder gesetzlich vorgeschriebene Kündigungsfrist eingehalten wird. Die exakte Frist kann im Arbeitsvertrag festgelegt sein oder sich nach dem Tarifvertrag bzw. dem § 622 BGB richten. Es ist essentiell, diese Fristen zu berücksichtigen, um rechtliche Konsequenzen oder Kündigungsschutzklagen zu vermeiden.

Arbeitsvertrag-Kündigung: Wie versenden?

Bei der Zustellung einer Kündigung ist es wichtig, einen Nachweis über das Versanddatum und den Empfang zu haben. Daher empfehlen Experten die Zustellung per Einschreiben mit Rückschein. So hat der Arbeitgeber einen Beleg, dass die Kündigung fristgerecht zugestellt wurde. Alternativ kann die Kündigung auch persönlich übergeben werden. In diesem Fall sollte man sich den Erhalt auf einer Kopie des Kündigungsschreibens bestätigen lassen. Unabhängig von der Versandmethode sollte die Kündigung immer in schriftlicher Form erfolgen, um ihre Rechtsgültigkeit zu gewährleisten.

Wegen dieser Kündigungsgründe kann ein Arbeitnehmer entlassen werden

Kündigung Arbeitsvertrag - Manager gefeuert

Die Kündigung eines Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber kann auf verschiedene Gründe zurückgeführt werden. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine Entlassung immer rechtlich begründet sein muss. Hier sind einige der häufigsten Kündigungsgründe:

Personenbedingte Kündigung

Wenn der Arbeitnehmer nicht mehr in der Lage ist, die vertraglich vereinbarten Leistungen zu erbringen, kann dies zu einer personenbedingten Kündigung führen. Beispiele hierfür sind lang andauernde Krankheit oder der Verlust einer notwendigen Fahrerlaubnis für Berufskraftfahrer.

Verhaltensbedingte Kündigung

Hierbei handelt es sich um Fälle, in denen der Arbeitnehmer gegen Pflichten aus dem Arbeitsvertrag verstoßen hat, beispielsweise durch wiederholte Verspätungen, Arbeitsverweigerung oder auch Straftaten am Arbeitsplatz.

Betriebsbedingte Kündigung

Wenn betriebswirtschaftliche Gründe vorliegen, die die Weiterbeschäftigung eines oder mehrerer Mitarbeiter unmöglich machen, kann eine betriebsbedingte Kündigung erfolgen. Hierbei geht es häufig um Umstrukturierungen, die Schließung von Betriebsteilen oder wirtschaftliche Schwierigkeiten des Unternehmens.

Fristlose Kündigung

In besonderen Fällen kann der Arbeitgeber auch fristlos kündigen, jedoch nur bei Vorliegen eines besonders schwerwiegenden Grundes. Solche Gründe könnten sein:

  • Straftaten gegen den Arbeitgeber.
  • Grobe Pflichtverletzungen wie Diebstahl oder Betrug.
  • Verweigerung der Arbeitsleistung trotz Abmahnung.

Es ist zu betonen, dass eine Kündigung in den meisten Fällen einer rechtlichen Prüfung standhalten muss, insbesondere wenn es sich um ein Arbeitsverhältnis mit Kündigungsschutz handelt. Daher ist es für Arbeitgeber von entscheidender Bedeutung, sich über die rechtlichen Bestimmungen und mögliche Konsequenzen im Klaren zu sein, bevor sie eine Kündigungsentscheidung treffen.

Kündigung vom Arbeitsvertrag: Formalitäten und Vorgehensweise

  • Schriftform: Die Kündigung muss immer schriftlich erfolgen und dem Arbeitnehmer zugestellt werden. Eine Kündigung per E-Mail, SMS oder mündlich ist nicht wirksam.

  • Kündigungsfristen: Je nach Dauer des Arbeitsverhältnisses und den Regelungen im Arbeitsvertrag oder anwendbaren Tarifvertrag gelten unterschiedliche Kündigungsfristen, die unbedingt eingehalten werden müssen.

  • Betriebsrat: In Betrieben mit einem Betriebsrat muss dieser vor jeder Kündigung angehört werden. Die Kündigung kann unwirksam sein, wenn diese Anhörung unterbleibt oder fehlerhaft ist.

  • Kündigungsschutz: In Betrieben, die nicht als Kleinbetriebe gelten und bei denen das Kündigungsschutzgesetz Anwendung findet, muss die Kündigung sozial gerechtfertigt sein. Das bedeutet, dass der Arbeitgeber die Kündigungsgründe im Falle einer Kündigungsschutzklage vor dem Arbeitsgericht darlegen und beweisen muss.

Besondere Hinweise
Eine Kündigung durch den Arbeitgeber zieht oft rechtliche Auseinandersetzungen nach sich. Daher ist es ratsam, im Vorfeld einer beabsichtigten Kündigung juristischen Rat einzuholen und sich über die Rechte und Pflichten im Klaren zu sein. Besondere Vorsicht ist auch bei Schwangerschaft, Schwerbehinderung oder Elternzeit des Arbeitnehmers geboten, da hier besonderer Kündigungsschutz besteht.

Welche Kündigungsfrist steht im Arbeitsvertrag?

Arbeitnehmer liest Kündigung vom Arbeitsvertrag

Im Arbeitsvertrag werden häufig die Bedingungen festgelegt, unter denen das Arbeitsverhältnis von beiden Parteien - Arbeitgeber und Arbeitnehmer - beendet werden kann. Ein zentraler Aspekt dabei ist die Kündigungsfrist. Diese legt fest, wie viel Zeit zwischen der Ankündigung der Kündigung und dem tatsächlichen Ende des Arbeitsverhältnisses verstreichen muss.

Wie berechnet sich die Kündigungsfrist?

Die Berechnung der Kündigungsfrist kann variieren, je nachdem, was im Arbeitsvertrag, im anwendbaren Tarifvertrag oder im Gesetz festgelegt ist. Einige grundlegende Punkte zur Berechnung:

Gesetzliche Regelung: Gemäß § 622 BGB beträgt die Kündigungsfrist während der Probezeit oft zwei Wochen. Nach der Probezeit sind es in der Regel vier Wochen zum 15. eines Monats oder zum Ende eines Kalendermonats.

Betriebszugehörigkeit: Die Kündigungsfrist kann sich mit zunehmender Dauer der Betriebszugehörigkeit verlängern. Beispielsweise kann sie nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit einen Monat zum Ende des Monats betragen.

Arbeitsvertragliche Regelungen: Der Arbeitsvertrag kann individuelle Kündigungsfristen enthalten, solange sie nicht ungünstiger sind als die gesetzlichen Regelungen.

Tarifvertragliche Regelungen: In Branchen mit Tarifverträgen können spezielle Kündigungsfristen gelten, die von den gesetzlichen Regelungen abweichen.

Kündigungsschutzklage bei falsch berechneter Frist

Fehler bei der Berechnung der Kündigungsfrist können schwerwiegende rechtliche Konsequenzen haben. Wenn ein Arbeitgeber die Kündigungsfrist nicht korrekt einhält, kann der Arbeitnehmer eine Kündigungsschutzklage einreichen.

Ein erfolgreich eingereichter Kündigungsschutzantrag kann dazu führen, dass das Arbeitsverhältnis fortgesetzt wird oder der Arbeitgeber eine Abfindung zahlen muss. Darüber hinaus könnten dem Arbeitgeber auch die Kosten des Rechtsstreits auferlegt werden. Deshalb ist es für Arbeitgeber unerlässlich, sicherzustellen, dass sie die richtigen Kündigungsfristen berechnen und einhalten, um rechtliche Risiken und zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Vorlage Kündigung Arbeitsvertrag

Arbeitgeber beim Übergeben der Kündigung vom Arbeitsvertrag

Eine korrekte Kündigungsvorlage hilft Arbeitgebern, die rechtlichen Vorgaben einzuhalten und Missverständnisse zu vermeiden. Hier eine beispielhafte Vorlage für die Kündigung eines Arbeitsvertrags:

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[Name des Arbeitgebers / Firma]

[Adresse]

[PLZ und Ort]

[Name des Arbeitnehmers]

[Adresse]

[PLZ und Ort]

[Ort, Datum]

Betreff: Kündigung des Arbeitsvertrages

Sehr geehrte Damen und Herren [oder "Sehr geehrte Frau [Nachname]" / "Sehr geehrter Herr [Nachname]"],

hiermit kündige ich das zwischen uns bestehende Arbeitsverhältnis ordnungsgemäß und fristgerecht zum [genaues Datum, z.B. "31.12.2023"].

[Optional: Grund für die Kündigung, z.B.: "Aufgrund betriebsbedingter Umstrukturierungen sehen wir uns leider gezwungen, diesen Schritt zu gehen."]

Bitte bestätigen Sie den Erhalt dieser Kündigung schriftlich und informieren Sie mich über den weiteren Ablauf, insbesondere hinsichtlich der Rückgabe von Firmeneigentum und der Ausstellung eines Arbeitszeugnisses.

Ich danke Ihnen für die Zusammenarbeit und wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen,

[Unterschrift des Arbeitgebers]

[Name des Arbeitgebers oder verantwortlichen Managers]

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Bitte beachten Sie, dass diese Vorlage lediglich ein Beispiel darstellt und an die individuellen Bedingungen und Vorgaben angepasst werden sollte. Vor der Verwendung ist es ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Informationen enthalten sind und rechtliche Vorgaben eingehalten werden.

Ausnahme für Kleinbetriebe

Muster-Vorlage zur Kündigung vom Arbeitsvertrag

Im deutschen Arbeitsrecht gibt es besondere Regelungen für sogenannte Kleinbetriebe, die bei der Kündigung von Arbeitnehmern zu berücksichtigen sind.

Definition von Kleinbetrieben

Ein Kleinbetrieb im Sinne des Kündigungsschutzes ist ein Unternehmen, das in der Regel nicht mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigt. Zu beachten ist, dass bei der Zählung der Mitarbeiter Teilzeitkräfte unter bestimmten Voraussetzungen anteilig berücksichtigt werden. Auszubildende werden in dieser Zählung nicht mitgerechnet.

Besonderheiten im Kündigungsschutz

Das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) findet in Kleinbetrieben keine Anwendung. Das bedeutet:

Einfachere Kündigung
Im Vergleich zu größeren Unternehmen haben Arbeitgeber in Kleinbetrieben mehr Freiheit, Arbeitsverhältnisse zu beenden, da das KSchG nicht greift. Sie müssen keine sozialen Gesichtspunkte wie Betriebszugehörigkeit, Alter oder Unterhaltspflichten berücksichtigen.

Keine Begründung erforderlich
Während in Betrieben, die dem KSchG unterliegen, eine sozial gerechtfertigte Begründung für die Kündigung erforderlich ist (z.B. personen-, verhaltens- oder betriebsbedingte Gründe), ist dies in Kleinbetrieben nicht der Fall.

Kündigungsschutzklage
Arbeitnehmer können auch in Kleinbetrieben eine Kündigungsschutzklage einreichen, allerdings sind die Erfolgschancen geringer, da die strengen Anforderungen des KSchG nicht gelten.

Weitere zu beachtende Aspekte

Obwohl das Kündigungsschutzgesetz in Kleinbetrieben nicht anwendbar ist, müssen Arbeitgeber dennoch andere rechtliche Vorgaben beachten, beispielsweise die vertraglichen Kündigungsfristen oder die Diskriminierungsverbote nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG).

Es ist daher für Arbeitgeber in Kleinbetrieben empfehlenswert, sich vor Ausspruch einer Kündigung juristisch beraten zu lassen, um mögliche rechtliche Fallstricke zu vermeiden.

 

Mitarbeiter Other Vorschriften
Diana Tran

Verfasst von:

Diana Tran

Diana ist nicht nur eine leidenschaftliche Expertin im Bereich Personalwesen, sondern auch eine talentierte Content Writerin. Ihr tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Unternehmen und Mitarbeitern befähigt sie dazu, Inhalte zu erstellen, die nicht nur informativ, sondern auch inspirierend sind. Mit ihrer einzigartigen Fähigkeit, hochwertige HR-Inhalte zu produzieren, ist Diana ein wahrer Schatz für alle, die ihr Wissen über das Personalwesen erweitern möchten.

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