Als Arbeitgeber wissen Sie sicherlich, wie wichtig es ist, Ihre Mitarbeiter korrekt und pünktlich zu entlohnen. Die Gehaltsabrechnung spielt dabei eine zentrale Rolle. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und welche Bedeutung hat er für Ihr Unternehmen?
In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit dem Thema Gehaltsabrechnung beschäftigen und Ihnen wertvolle Einblicke und Informationen bieten. Wir werden den Unterschied zwischen Lohnabrechnung und Gehaltsabrechnung klären, die erforderlichen Angaben in einer Gehaltsabrechnung erläutern und Ihnen zeigen, welche Beitragssätze Sie berücksichtigen müssen.
Des Weiteren werden wir erläutern, ob es eine rechtliche Verpflichtung für Arbeitgeber gibt, eine Lohnabrechnung bzw. Gehaltsabrechnung zu erstellen. Wir werden auch darüber sprechen, wann die Gehaltsabrechnung vorliegen sollte und wie lange Sie Gehaltsabrechnungen aufbewahren müssen.
Bereiten Sie sich darauf vor, Ihr Wissen über Gehaltsabrechnungen zu erweitern und Ihre unternehmerischen Verpflichtungen besser zu verstehen.
Was ist Gehaltsabrechnung?
Eine Gehaltsabrechnung ist ein wesentlicher Bestandteil des Lohn- und Gehaltsmanagements in Unternehmen. Sie stellt eine detaillierte Aufstellung der finanziellen Aspekte der Vergütung eines Arbeitnehmers dar. Mit einer Gehaltsabrechnung erhalten sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer einen transparenten Überblick über die abgerechneten Beträge, Abzüge, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge.
In der Gehaltsabrechnung werden verschiedene Informationen aufgeführt, die für die korrekte Entlohnung relevant sind. Dazu gehören neben dem Bruttogehalt auch Angaben zu den abzuführenden Steuern, den Sozialversicherungsbeiträgen, eventuellen Zulagen oder Prämien sowie weiteren Abzügen wie beispielsweise für Krankenkassen oder betriebliche Altersvorsorge.
Die Gehaltsabrechnung ist somit eine Art Beleg für die erbrachte Arbeitsleistung und die entsprechende finanzielle Vergütung. Sie dient auch als Grundlage für die korrekte Berechnung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
Eine präzise und ordnungsgemäße Gehaltsabrechnung ist von großer Bedeutung, um sowohl den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer vor möglichen Unstimmigkeiten oder rechtlichen Problemen zu schützen.
Unterschied: Lohnabrechnung und Gehaltsabrechnung
Oft werden die Begriffe "Lohnabrechnung" und "Gehaltsabrechnung" synonym verwendet, jedoch gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden.
Die Lohnabrechnung bezieht sich in der Regel auf die Vergütung von Arbeitnehmern, die auf Stundenbasis oder pro geleisteter Arbeit bezahlt werden, wie beispielsweise Arbeiter oder Angestellte mit einem festen Stundenlohn. Bei der Lohnabrechnung werden die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden erfasst und entsprechend vergütet. Die Lohnabrechnung beinhaltet neben dem Brutto- und Nettoverdienst auch die Aufzeichnung von Überstunden, eventuellen Zuschlägen und Abzügen wie Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen.
Die Gehaltsabrechnung hingegen betrifft in der Regel Mitarbeiter mit einem festen monatlichen Gehalt, unabhängig von den geleisteten Arbeitsstunden. Hier wird das Gehalt monatlich vereinbart und in der Gehaltsabrechnung aufgeführt. Ähnlich wie bei der Lohnabrechnung werden auch hier Abzüge für Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und andere Leistungen wie Krankenkassenbeiträge oder betriebliche Altersvorsorge berücksichtigt.
Der Hauptunterschied zwischen Lohnabrechnung und Gehaltsabrechnung liegt somit in der Art der Vergütung: Lohnabrechnungen basieren auf Stunden oder geleisteter Arbeit, während Gehaltsabrechnungen ein festes monatliches Gehalt widerspiegeln.
Es ist wichtig, diese Unterscheidung zu beachten, um die richtigen Abrechnungsverfahren anzuwenden und sicherzustellen, dass die Mitarbeiter entsprechend entlohnt werden.
Muss der Arbeitgeber Lohn- und Gehaltsabrechnung erstellen?

Ja, als Arbeitgeber sind Sie gesetzlich verpflichtet, sowohl Lohnabrechnungen als auch Gehaltsabrechnungen zu erstellen. Die genaue Verpflichtung kann je nach Land und Rechtsvorschriften variieren, aber im Allgemeinen gelten folgende Richtlinien:
Lohnabrechnungen: Wenn Sie Arbeitnehmer beschäftigen, die auf Stundenbasis oder pro geleisteter Arbeit bezahlt werden, sind Sie verpflichtet, regelmäßige Lohnabrechnungen zu erstellen. Dies betrifft beispielsweise Arbeiter oder Angestellte mit einem festen Stundenlohn. Die Lohnabrechnung dokumentiert die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden, die Vergütung sowie alle relevanten Abzüge und Beiträge.
Gehaltsabrechnungen: Wenn Sie Mitarbeiter mit einem festen monatlichen Gehalt beschäftigen, müssen Sie Gehaltsabrechnungen erstellen. Gehaltsabrechnungen erfassen das vereinbarte monatliche Gehalt sowie Abzüge für Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und andere Leistungen.
Die Erstellung von Lohn- und Gehaltsabrechnungen dient nicht nur der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern auch der Transparenz und dem Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Abrechnungen bieten den Arbeitnehmern eine klare Aufschlüsselung ihrer Vergütung und ermöglichen es Ihnen als Arbeitgeber, den Überblick über die finanziellen Aspekte der Beschäftigung zu behalten.
Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Lohn- und Gehaltsabrechnungen ordnungsgemäß und rechtzeitig erstellt werden, um mögliche Strafen oder rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Welche Angaben stehen in einer Gehaltsabrechnung?
Eine Gehaltsabrechnung enthält verschiedene wichtige Angaben, die den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer über die finanzielle Vergütung informieren. Hier sind die typischen Angaben, die in einer Gehaltsabrechnung enthalten sein können:
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Persönliche Informationen: Die Gehaltsabrechnung beginnt oft mit den persönlichen Daten des Arbeitnehmers, wie Name, Adresse, Sozialversicherungsnummer und ggf. Mitarbeiterkennung.
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Abrechnungszeitraum: Der Zeitraum, für den die Gehaltsabrechnung erstellt wurde, wird angegeben. Dies kann beispielsweise ein Monat oder ein spezifischer Zeitraum sein.
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Bruttogehalt: Das Bruttogehalt ist der Betrag, den der Arbeitnehmer vor Abzug von Steuern und Abgaben verdient hat. Es umfasst sowohl das Grundgehalt als auch etwaige Zulagen, Boni oder Prämien.
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Abzüge: In diesem Abschnitt werden die verschiedenen Abzüge aufgeführt, die vom Bruttogehalt abgezogen werden, wie beispielsweise Steuern (Einkommenssteuer, Solidaritätszuschlag), Sozialversicherungsbeiträge (Rentenversicherung, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung) sowie weitere Abzüge wie Krankenkassenbeiträge oder betriebliche Altersvorsorge.
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Nettoverdienst: Der Nettoverdienst ist der Betrag, den der Arbeitnehmer nach Abzug aller Abzüge erhält. Dies ist der tatsächliche Betrag, der auf dem Bankkonto des Arbeitnehmers gutgeschrieben wird.
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Zusätzliche Informationen: Je nach Unternehmen und Vereinbarung können in der Gehaltsabrechnung zusätzliche Informationen enthalten sein, wie beispielsweise Urlaubstage, Überstunden oder andere individuelle Vereinbarungen.
Es ist wichtig, dass die Gehaltsabrechnung klar und transparent ist, um dem Arbeitnehmer eine genaue Aufschlüsselung der Vergütung zu bieten und mögliche Fragen oder Unstimmigkeiten zu vermeiden.
Beispiel für die Lohnabrechnung

Angestellter: Max Mustermann Beschäftigungsart: Vollzeit Beschäftigungsbeginn: 1. Januar 2023
Abrechnungszeitraum: 1. Februar 2023 - 28. Februar 2023
- Grundgehalt: 2.500 Euro
- Zuschläge (Überstunden): 200 Euro
- Bruttogehalt: 2.700 Euro
Abzüge:
- Einkommenssteuer: 400 Euro
- Solidaritätszuschlag: 20 Euro
- Rentenversicherung: 180 Euro
- Krankenversicherung: 200 Euro
- Arbeitslosenversicherung: 50 Euro
- Pflegeversicherung: 40 Euro
- Gesamtabzüge: 890 Euro
Nettogehalt: 1.810 Euro
Zusätzliche Informationen:
- Urlaubstage genommen: 2 Tage
- Krankheitstage: keine
Dieses Beispiel zeigt eine Lohnabrechnung für den Angestellten Max Mustermann für den Abrechnungszeitraum Februar 2023. Das Grundgehalt beträgt 2.500 Euro, und es wurden 200 Euro Zuschläge für Überstunden gezahlt. Das Bruttogehalt beträgt insgesamt 2.700 Euro.
Von diesem Betrag werden verschiedene Abzüge vorgenommen, darunter Einkommenssteuer, Solidaritätszuschlag, Rentenversicherung, Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung. Insgesamt betragen die Abzüge 890 Euro.
Nach Abzug aller Abzüge erhält Max Mustermann ein Nettogehalt von 1.810 Euro.
Zusätzlich werden Informationen über Urlaubstage und Krankheitstage aufgeführt, um einen vollständigen Überblick über die Abrechnung zu geben.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Angaben in einer tatsächlichen Lohnabrechnung je nach individueller Situation und geltenden Gesetzen und Bestimmungen variieren können.
Beitragssätze in der Lohn- und Gehaltsabrechnung
In der Lohn- und Gehaltsabrechnung werden verschiedene Beitragssätze berücksichtigt, die zur Berechnung der Abzüge für Sozialversicherungsbeiträge dienen. Diese Beitragssätze können je nach Art der Sozialversicherung und den geltenden gesetzlichen Bestimmungen variieren. Hier sind die häufigsten Beitragssätze, die in der Lohn- und Gehaltsabrechnung berücksichtigt werden:
Rentenversicherung
Der Beitragssatz zur Rentenversicherung beträgt derzeit in Deutschland 18,6 Prozent des Bruttogehalts. Dieser Beitrag wird sowohl vom Arbeitnehmer als auch vom Arbeitgeber jeweils zur Hälfte getragen.
Krankenversicherung
Der Beitragssatz zur Krankenversicherung kann je nach Krankenkasse und Versicherungsart variieren. In der Regel beträgt der Beitragssatz zwischen 14,6 und 15,6 Prozent des Bruttogehalts. Auch hier wird der Beitrag sowohl vom Arbeitnehmer als auch vom Arbeitgeber jeweils zur Hälfte gezahlt.
Arbeitslosenversicherung
Der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung beträgt in Deutschland derzeit 2,4 Prozent des Bruttogehalts. Auch hier wird der Beitrag sowohl vom Arbeitnehmer als auch vom Arbeitgeber je zur Hälfte übernommen.
Pflegeversicherung
Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung variiert je nach Alter und Kinderlosigkeit des Arbeitnehmers. Derzeit beträgt der Beitragssatz zwischen 3,05 und 3,3 Prozent des Bruttogehalts. Auch hier wird der Beitrag sowohl vom Arbeitnehmer als auch vom Arbeitgeber je zur Hälfte bezahlt.
Es ist wichtig, diese Beitragssätze in der Lohn- und Gehaltsabrechnung korrekt zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Sozialversicherungsbeiträge ordnungsgemäß abgeführt werden. Die genauen Beitragssätze können sich im Laufe der Zeit ändern, daher ist es wichtig, aktuelle Informationen zu verwenden und auf geltende Gesetze und Vorschriften zu achten.
Wann muss die Gehaltsabrechnung vorliegen?

Als Arbeitgeber sind Sie verpflichtet, die Gehaltsabrechnungen rechtzeitig zur Verfügung zu stellen. Die genaue Frist kann je nach Land, Tarifvertrag oder individueller Vereinbarung variieren. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:
Monatliche Gehaltsabrechnungen
Bei einer monatlichen Gehaltsabrechnung sollten die Abrechnungen in der Regel spätestens am letzten Arbeitstag des Monats vorliegen. Dies ermöglicht den Mitarbeitern eine rechtzeitige Überprüfung und Auszahlung ihrer Gehälter zum nächsten Zahlungstermin.
Abrechnung bei Gehaltszahlungen alle zwei Wochen
Wenn Sie Ihren Mitarbeitern alle zwei Wochen Gehalt zahlen, sollten die Abrechnungen ebenfalls rechtzeitig vor dem nächsten Zahlungstermin vorliegen. Dies kann beispielsweise am letzten Arbeitstag vor dem Zahlungstermin sein.
Sonderfälle
In einigen Fällen, wie z.B. bei Feiertagen oder Urlaubszeiten, kann es erforderlich sein, dass die Gehaltsabrechnungen früher als üblich vorliegen, um Verzögerungen bei der Auszahlung zu vermeiden.
Es ist wichtig, die rechtlichen Vorgaben und Vereinbarungen einzuhalten und sicherzustellen, dass die Gehaltsabrechnungen pünktlich und korrekt erstellt werden. Dies trägt zur Zufriedenheit der Mitarbeiter und zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften bei.
Bitte beachten Sie, dass dies allgemeine Richtlinien sind und es ratsam ist, spezifische Bestimmungen und Vereinbarungen in Ihrem Land oder Ihrer Region zu überprüfen, um sicherzustellen, dass Sie die geltenden Fristen einhalten.
Wie lange Gehaltsabrechnungen aufbewahrt werden müssen
Als Arbeitgeber haben Sie die Verpflichtung, Gehaltsabrechnungen für einen bestimmten Zeitraum aufzubewahren. Dies dient der Einhaltung von Aufbewahrungsfristen und der Erfüllung gesetzlicher Vorschriften. Hier sind einige Richtlinien, wie lange Gehaltsabrechnungen in der Regel aufbewahrt werden sollten:
Allgemeine Aufbewahrungsfrist
In den meisten Ländern wird empfohlen, Gehaltsabrechnungen für einen Zeitraum von mindestens sechs Jahren aufzubewahren. Dies ermöglicht es, etwaige Nachfragen, Überprüfungen oder rechtliche Anforderungen zu erfüllen.
Individuelle Vereinbarungen
In einigen Fällen können individuelle Vereinbarungen, Tarifverträge oder branchenspezifische Vorschriften längere Aufbewahrungsfristen vorschreiben. Es ist wichtig, diese spezifischen Anforderungen zu überprüfen und entsprechend zu handeln.
Elektronische Aufbewahrung
In vielen Ländern ist es zulässig, Gehaltsabrechnungen elektronisch zu archivieren, solange die Sicherheit und Integrität der Daten gewährleistet ist. Dies kann die Aufbewahrung und den Zugriff auf die Abrechnungen erleichtern.
Es ist ratsam, die Gehaltsabrechnungen gut organisiert und sicher aufzubewahren, um im Bedarfsfall darauf zugreifen zu können. Dies kann auch bei der Erstellung von Finanzberichten oder der Bearbeitung von Anfragen von Mitarbeitern hilfreich sein.
Bitte beachten Sie, dass dies allgemeine Richtlinien sind und es ratsam ist, die spezifischen gesetzlichen Anforderungen in Ihrem Land oder Ihrer Region zu überprüfen, um sicherzustellen, dass Sie die geltenden Aufbewahrungsfristen einhalten.