In einer Welt, in der Wettbewerbsfähigkeit und finanzielle Stabilität entscheidende Faktoren sind, werden die Personalkosten schnell zu einem strategischen Thema für jeden Unternehmer. Die Fähigkeit, die Personalkosten korrekt zu berechnen und zu planen, kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.
Personalkosten sind ein Strategiethema
Die Personalkosten gehören zu den größten Ausgabenposten eines Unternehmens. Aus diesem Grund sollten sie nicht nur als Kostenfaktor gesehen werden, sondern als strategisches Thema. Eine detaillierte und genaue Kalkulation der Personalkosten ermöglicht es Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen, Ressourcen effizient zu nutzen und potenzielle Risiken zu minimieren. Hierbei ist es unerlässlich, sowohl direkte als auch indirekte Kostenfaktoren zu berücksichtigen, um ein vollständiges Bild der gesamten Personalkosten zu erhalten. Es lohnt sich daher, Zeit und Ressourcen in die genaue Berechnung und Planung der Personalkosten zu investieren. Dies bildet eine solide Basis für die nachhaltige Finanzplanung und das Personalmanagement Ihres Unternehmens.
Direkte und indirekte Personalkosten: Diese Faktoren fließen in die Kalkulation ein

Personalkosten sind nicht auf die direkten Ausgaben wie Löhne und Gehälter beschränkt. Es gibt auch eine Reihe von indirekten Kosten, die in die Gesamtberechnung der Personalkosten einfließen sollten.
Direkte Personalkosten umfassen die Gehälter und Löhne der Mitarbeiter, Sozialversicherungsbeiträge, sowie jegliche zusätzlichen Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Prämien und Boni.
Indirekte Personalkosten sind oft schwieriger zu quantifizieren, aber genauso wichtig. Sie umfassen Ausgaben für Aus- und Weiterbildung, Rekrutierung und Einarbeitung neuer Mitarbeiter, Kosten für Arbeitsmittel und Arbeitskleidung, und die Kosten für die Bereitstellung und Instandhaltung von Arbeitsplätzen.
Die Entgeltfortzahlung bei Krankheit oder während des Urlaubs ist ein weiterer indirekter Kostenfaktor, der berücksichtigt werden muss. Des Weiteren fließen auch Kosten für eventuelle Abfindungen und Aufwendungen für die betriebliche Altersvorsorge in die indirekten Personalkosten ein.
Die Berücksichtigung sowohl der direkten als auch der indirekten Personalkosten ermöglicht eine umfassendere und genauere Berechnung und hilft Ihnen, eine effektive Personalkostenplanung zu erstellen.
Wie berechne ich die Personalkosten?
Die Berechnung der Personalkosten mag zunächst kompliziert erscheinen, aber wenn du sie in klar definierte Schritte zerlegst, wird der Prozess viel einfacher. Hier ist eine grundlegende Anleitung, wie du vorgehen kannst:
Beginne mit den direkten Kosten: Summiere die Brutto-Gehälter aller Mitarbeiter. Addiere alle zusätzlichen Leistungen wie Boni, Prämien, Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Berechne die Sozialversicherungsbeiträge: In Deutschland sind das in der Regel Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung. Den Anteil, den du als Arbeitgeber tragen musst, musst du hier berücksichtigen.
Ziehe die Lohnsteuer ab: Die Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Gehalt des Mitarbeiters, seine Steuerklasse und seine persönlichen Freibeträge.
Addiere die indirekten Kosten: Das kann eine Herausforderung sein, da diese Kosten oft variabel und schwer zu quantifizieren sind. Du solltest jedoch dein Bestes tun, um Kosten für Aus- und Weiterbildung, Rekrutierung und Einarbeitung, Arbeitsmittel, Arbeitskleidung und die Bereitstellung und Instandhaltung von Arbeitsplätzen einzubeziehen.
Die Summe all dieser Faktoren ergibt die Gesamtpersonalkosten deines Unternehmens. Durch diese Berechnung erhältst du eine transparente und genaue Übersicht über deine Ausgaben, die dir bei der strategischen Planung und Entscheidungsfindung hilft.
Personalkosten berechnen: Erstelle eine Personalkostenplanung!

Jetzt, wo du weißt, wie man die Personalkosten berechnet, ist der nächste Schritt die Erstellung einer Personalkostenplanung. Eine solide Planung hilft dir nicht nur dabei, einen Überblick über die aktuellen Kosten zu behalten, sondern auch zukünftige Kosten zu prognostizieren. Hier sind einige Schritte, die du dabei beachten solltest:
Prognostiziere die direkten Kosten
Basierend auf den aktuellen Gehältern und den erwarteten Gehaltserhöhungen oder Neueinstellungen kannst du eine Schätzung der zukünftigen direkten Personalkosten vornehmen.
Schätze die Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer
Denke daran, dass die Beiträge und Steuern sich von Jahr zu Jahr ändern können, abhängig von gesetzlichen Änderungen und den individuellen Umständen der Mitarbeiter.
Plane die indirekten Kosten
Schätze die zukünftigen Kosten für Aus- und Weiterbildung, Rekrutierung, Arbeitsmittel, Arbeitskleidung und Arbeitsplatzbereitstellung.
Berücksichtige Unsicherheiten
Es ist wichtig, einen Puffer für unerwartete Kosten zu planen, wie z.B. Krankheits- oder Mutterschaftsurlaub, Abfindungen oder unerwartete Personalwechsel.
Überprüfe und aktualisiere die Planung regelmäßig
Die Personalkostenplanung sollte kein statisches Dokument sein, sondern regelmäßig überprüft und angepasst werden, um aktuell zu bleiben.
Indem du diese Schritte befolgst, kannst du eine effektive Personalkostenplanung erstellen, die dir hilft, dein Unternehmen finanziell gesund und wettbewerbsfähig zu halten.
Personalkosten für die Entgeltfortzahlung
Ein wesentlicher Aspekt der Personalkosten, den du nicht übersehen darfst, sind die Kosten für die Entgeltfortzahlung. In Deutschland sind Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, ihren Mitarbeitern im Krankheitsfall oder während des Urlaubs das Gehalt weiter zu zahlen.
Wenn ein Mitarbeiter krank ist und arbeitsunfähig, musst du als Arbeitgeber das Gehalt für bis zu sechs Wochen weiterzahlen. Diese Kosten können sich schnell summieren, insbesondere in größeren Unternehmen mit vielen Mitarbeitern.
Auch die Urlaubsentgeltzahlung ist ein wichtiger Faktor. Jeder Mitarbeiter hat das Recht auf bezahlten Urlaub. Auch diese Kosten müssen in deine Personalkostenplanung einfließen.
Um diese Kosten zu managen, ist es wichtig, einen Puffer in deiner Personalkostenplanung zu haben. Dies ermöglicht es dir, auch bei unerwarteten Ausfällen finanziell stabil zu bleiben. Außerdem kann eine gute Krankenstandspolitik und ein effektives Gesundheitsmanagement dazu beitragen, die Anzahl der Krankheitstage zu reduzieren und somit die Kosten zu senken.
Die Berücksichtigung der Kosten für die Entgeltfortzahlung in deiner Personalkostenberechnung und -planung ist somit unerlässlich, um einen realistischen Überblick über deine gesamten Personalkosten zu erhalten.
Anhand welcher Kennzahlen können Sie Ihre Personalkosten bewerten?

Die Bewertung deiner Personalkosten ist ein wichtiger Teil der Personalkostenplanung. Es gibt mehrere Kennzahlen, die du zur Bewertung heranziehen kannst:
Personalkostenquote
Diese Kennzahl zeigt das Verhältnis der Personalkosten zum Gesamtumsatz deines Unternehmens. Eine hohe Personalkostenquote könnte auf ineffiziente Abläufe oder überhöhte Gehälter hinweisen, während eine niedrige Quote darauf hindeuten könnte, dass du in der Lage bist, deine Mitarbeiter effizient einzusetzen.
Durchschnittliche Personalkosten pro Mitarbeiter
Indem du die Gesamtpersonalkosten durch die Anzahl der Mitarbeiter teilst, erhältst du die durchschnittlichen Personalkosten pro Mitarbeiter. Diese Zahl kann dir helfen, Gehälter und Vergünstigungen im Branchenvergleich einzuordnen.
Personalkosten pro produzierte Einheit
Diese Kennzahl zeigt dir, wie viel es kostet, eine Einheit deines Produkts oder deiner Dienstleistung zu erstellen. Sie kann dir dabei helfen zu erkennen, ob bestimmte Bereiche deines Unternehmens ineffizient sind.
Fehlzeitenquote
Die Fehlzeitenquote gibt den Anteil der Arbeitstage an, die aufgrund von Krankheit oder anderen Abwesenheiten ausgefallen sind. Hohe Fehlzeiten können zu hohen Kosten für die Entgeltfortzahlung führen.
Durch die regelmäßige Überprüfung dieser Kennzahlen kannst du einen besseren Überblick über deine Personalkosten gewinnen und Maßnahmen ergreifen, um sie zu optimieren.
Personalkostenquote und Personalkostenintensität
Die Personalkostenquote und die Personalkostenintensität sind zwei wichtige Kennzahlen zur Bewertung der Personalkosten in einem Unternehmen. Sie helfen dabei, das Verhältnis der Personalkosten zu anderen finanziellen Aspekten des Unternehmens zu verstehen.
Personalkostenquote
Die Personalkostenquote zeigt das Verhältnis der Personalkosten zum Gesamtumsatz eines Unternehmens an. Sie wird berechnet, indem die Gesamtpersonalkosten durch den Gesamtumsatz geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert wird. Eine hohe Personalkostenquote kann auf ineffiziente Prozesse oder hohe Gehälter hinweisen, während eine niedrige Quote auf eine effiziente Nutzung der Personalkosten hindeuten könnte.
Personalkostenintensität
Die Personalkostenintensität ist ein Maß für den Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten des Unternehmens. Sie wird berechnet, indem die Personalkosten durch die Gesamtkosten geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert wird. Eine hohe Personalkostenintensität könnte darauf hinweisen, dass ein großer Teil der Ressourcen des Unternehmens für die Mitarbeiter aufgewendet wird, während eine niedrige Intensität darauf hindeuten könnte, dass das Unternehmen seine Mitarbeiter effizient einsetzt.
Beide Kennzahlen sind wichtige Indikatoren für die finanzielle Gesundheit und Effizienz eines Unternehmens und sollten regelmäßig überprüft und analysiert werden, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Beispiel zur Personalkostenquote

Die Personalkostenquote ist eine wichtige Kennzahl, die dir hilft zu verstehen, welchen Anteil deiner Gesamteinnahmen du für die Bezahlung deiner Mitarbeiter ausgibst. Um sie zu berechnen, teilst du die Gesamtpersonalkosten durch den Gesamtumsatz und multiplizierst das Ergebnis mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten. Hier ist ein einfaches Beispiel:
Angenommen, dein Unternehmen hat in einem Jahr einen Umsatz von 1 Million Euro erzielt. In demselben Jahr betrugen deine Gesamtpersonalkosten 300.000 Euro. Um die Personalkostenquote zu berechnen, teilst du die Personalkosten (300.000 Euro) durch den Gesamtumsatz (1 Million Euro) und multiplizierst das Ergebnis mit 100:
(300.000 Euro / 1.000.000 Euro) x 100 = 30 %
In diesem Beispiel beträgt deine Personalkostenquote also 30 %. Das bedeutet, dass 30 % deines Gesamtumsatzes für die Deckung der Personalkosten verwendet werden. Diese Zahl hilft dir zu verstehen, wie effizient du deine Ressourcen nutzt und wo du eventuell Anpassungen vornehmen musst, um dein Unternehmen profitabler zu machen.
Fazit
Das Berechnen der Personalkosten ist eine wesentliche Aufgabe für jeden Arbeitgeber. Obwohl der Prozess zunächst komplex erscheinen mag, kannst du durch eine sorgfältige Aufteilung der direkten und indirekten Kosten sowie die Berücksichtigung von Faktoren wie Entgeltfortzahlung ein genaues Bild deiner Gesamtpersonalkosten erhalten.
Indem du eine Personalkostenplanung erstellst und regelmäßig überprüfst, kannst du nicht nur deine aktuellen Kosten im Auge behalten, sondern auch zukünftige Kosten prognostizieren. Schlüsselkennzahlen, wie die Personalkostenquote, können dir dabei helfen, die Effizienz deines Unternehmens zu bewerten und Bereiche zu identifizieren, in denen Anpassungen vorgenommen werden müssen.
Die Kenntnis und Verwaltung deiner Personalkosten ist also nicht nur eine finanzielle Notwendigkeit, sondern kann dir auch dabei helfen, strategische Entscheidungen zu treffen, die das Wachstum und den Erfolg deines Unternehmens vorantreiben.