Als Unternehmer oder Personalverantwortlicher stehst du täglich vor der Herausforderung, deine Finanzen im Griff zu behalten. Ein zentraler Bestandteil dabei: die Personalkosten korrekt berechnen.
In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du deine Personalkosten realistisch kalkulierst – inklusive Formel, Beispiel und einer kostenlosen Excel-Vorlage. So kannst du fundierte Entscheidungen treffen, die dein Unternehmen effizienter und zukunftssicher machen.
Personalkosten als strategisches Steuerungsinstrument
Personalkosten sind weit mehr als eine monatliche Pflichtausgabe – sie sind ein zentraler Steuerungsfaktor für deine Unternehmensstrategie. Eine präzise Kostenkalkulation ermöglicht dir:
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realistische Budgetplanung,
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frühzeitiges Erkennen finanzieller Engpässe,
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gezielte Personalentscheidungen und
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eine effiziente Ressourcenverteilung.
Dabei solltest du alle relevanten Kostenfaktoren berücksichtigen – sowohl direkte (z. B. Gehälter, Sozialabgaben) als auch indirekte Kosten (z. B. Weiterbildung, Ausfallzeiten, Recruitingkosten). Nur so erhältst du ein vollständiges Bild deiner tatsächlichen Personalkosten.
Direkte vs. Indirekte Personalkosten
Beim Berechnen der Personalkosten ist es entscheidend, zwischen direkten und indirekten Kosten zu unterscheiden. Nur so erhältst du einen realistischen Überblick über deine tatsächlichen Ausgaben pro Mitarbeiter.
🔹 Was sind direkte Personalkosten?
Direkte Personalkosten sind Kosten, die unmittelbar und messbar mit dem Mitarbeiter verbunden sind – in der Regel fix pro Monat oder Stunde. Dazu gehören:
💰 Beispielhafte direkte Personalkosten
Direkte Kosten sind in der Regel einfach zu berechnen und standardisiert abrechenbar.
🔹 Was sind indirekte Personalkosten?
Indirekte Personalkosten fallen nicht regelmäßig und nicht direkt pro Mitarbeiter an, sind aber dennoch relevant für deine Gesamtkalkulation. Sie betreffen oft unterstützende oder administrative Aspekte:
🧾 Beispielhafte indirekte Personalkosten
Indirekte Personalkosten sind schwerer messbar, aber wichtig für deine langfristige Planung und Wirtschaftlichkeit.
Warum ist diese Unterscheidung wichtig?
Die klare Abgrenzung hilft dir, versteckte Personalkosten aufzudecken, dein HR-Budget realistisch zu planen und gezielt Optimierungspotenziale zu erkennen – etwa durch effizientere Prozesse, digitale Tools oder gezielte Investitionen in Mitarbeiterbindung.

Formel zur Berechnung von Personalkosten
Die Berechnung der Personalkosten wirkt auf den ersten Blick komplex – doch mit der richtigen Struktur wird sie leicht nachvollziehbar. Besonders für Arbeitgeber ist eine realistische Kalkulation essenziell, um Budgets zu planen, Preise zu kalkulieren und strategische Entscheidungen zu treffen.
Grundformel zur Personalkostenberechnung
Personalkosten = Direkte Kosten + Arbeitgeberanteil Sozialversicherung + Indirekte Kosten
Direkte Kosten erfassen
Dazu zählen alle unmittelbar zuordenbaren Ausgaben je Mitarbeiter, z. B.:
Beispiel: Ein Mitarbeiter verdient monatlich 3.000 € brutto + 500 € Bonus.
Direkte Kosten = 3.500 €
Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung berechnen
In Deutschland fallen durchschnittlich rund 20 % bis 23 % Arbeitgeberanteile auf das Bruttogehalt an. Dazu gehören:
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Krankenversicherung
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Rentenversicherung
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Pflegeversicherung
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Arbeitslosenversicherung
Beispiel: 3.500 € × 22 % = 770 € Sozialversicherungsbeiträge
🧠 Indirekte Personalkosten einrechnen
Diese sind schwerer zu beziffern, aber entscheidend für ein realistisches Bild:
Typische indirekte Kosten
Schätze diese pauschal z. B. mit 15–25 % der direkten Kosten, wenn keine genauen Zahlen vorliegen.
Beispiel: 3.500 € × 20 % = 700 € indirekte Kosten
Gesamtberechnung – Beispielrechnung
Kategorie |
Kosten |
Direkte Kosten |
3.500 € |
Sozialversicherungsanteil (22 %) |
770 € |
Indirekte Kosten (20 %) |
700 € |
Gesamte Personalkosten |
4.970 € |

Strategien zur Optimierung der Personalkosten
Die Berechnung der Personalkosten ist nur der erste Schritt. Um wirtschaftlich zu arbeiten und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben, solltest du gezielt Maßnahmen ergreifen, um deine Personalkosten zu optimieren, ohne dabei die Zufriedenheit deiner Mitarbeiter zu gefährden. Hier sind bewährte Strategien, die du als Arbeitgeber in Betracht ziehen kannst.
Einsatz von flexiblen Arbeitszeitmodellen
Teilzeitmodelle, Gleitzeit oder Jobsharing können helfen, Personalengpässe effizient auszugleichen und gleichzeitig Kosten zu senken. Flexible Modelle fördern zudem die Work-Life-Balance und reduzieren krankheitsbedingte Ausfälle.
Outsourcing und externe Dienstleister
Für bestimmte Aufgaben oder Projektarbeiten kann es sinnvoll sein, externe Dienstleister einzusetzen. So sparst du Lohnnebenkosten, Weiterbildungsausgaben und Verwaltungsaufwand. Besonders geeignet sind externe Lösungen im IT-, Reinigungs- oder Veranstaltungsbereich.
Investition in digitale HR-Tools
Digitale Lösungen wie Personalverwaltungssoftware oder Zeiterfassungssysteme reduzieren Verwaltungsaufwand und helfen dir, personelle Ressourcen effizienter einzusetzen. Langfristig sparst du Zeit und somit auch Kosten.
Mitarbeiterbindung statt Fluktuation
Fluktuation verursacht hohe indirekte Kosten – etwa durch Recruiting, Einarbeitung und Produktivitätsverluste. Setze daher auf eine nachhaltige Mitarbeiterbindung durch transparente Kommunikation, Entwicklungsperspektiven und ein positives Arbeitsklima.
Analyse und Anpassung von Überstunden
Dauerhafte Überstunden können nicht nur teuer sein, sondern auch die Motivation senken. Überprüfe regelmäßig die Arbeitszeitkonten und schaffe gegebenenfalls Entlastung durch bessere Planung oder Neueinstellungen.
Fortbildung mit Weitblick
Statt kurzfristig externe Spezialisten einzustellen, kann es langfristig günstiger sein, eigene Mitarbeiter weiterzubilden. So erhöhst du die Kompetenzen im Team und senkst mittelfristig die Personalkosten pro Projekt.
Durch eine Kombination dieser Maßnahmen kannst du deine Personalkosten nachhaltig optimieren, ohne auf Qualität oder Mitarbeiterzufriedenheit zu verzichten.

Anhand welcher Kennzahlen können Sie Ihre Personalkosten bewerten?
Die Bewertung deiner Personalkosten ist ein wichtiger Teil der Personalkostenplanung. Es gibt mehrere Kennzahlen, die du zur Bewertung heranziehen kannst:
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Personalkostenquote: Diese Kennzahl zeigt das Verhältnis der Personalkosten zum Gesamtumsatz deines Unternehmens. Eine hohe Personalkostenquote könnte auf ineffiziente Abläufe oder überhöhte Gehälter hinweisen, während eine niedrige Quote darauf hindeuten könnte, dass du in der Lage bist, deine Mitarbeiter effizient einzusetzen.
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Durchschnittliche Personalkosten pro Mitarbeiter: Indem du die Gesamtpersonalkosten durch die Anzahl der Mitarbeiter teilst, erhältst du die durchschnittlichen Personalkosten pro Mitarbeiter. Diese Zahl kann dir helfen, Gehälter und Vergünstigungen im Branchenvergleich einzuordnen.
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Personalkosten pro produzierte Einheit: Diese Kennzahl zeigt dir, wie viel es kostet, eine Einheit deines Produkts oder deiner Dienstleistung zu erstellen. Sie kann dir dabei helfen zu erkennen, ob bestimmte Bereiche deines Unternehmens ineffizient sind.
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Fehlzeitenquote: Die Fehlzeitenquote gibt den Anteil der Arbeitstage an, die aufgrund von Krankheit oder anderen Abwesenheiten ausgefallen sind. Hohe Fehlzeiten können zu hohen Kosten für die Entgeltfortzahlung führen.
Durch die regelmäßige Überprüfung dieser Kennzahlen kannst du einen besseren Überblick über deine Personalkosten gewinnen und Maßnahmen ergreifen, um sie zu optimieren.
Personalkostenquote und -intensität
Um Personalkosten nicht nur zu berechnen, sondern auch zu bewerten, sind zwei Kennzahlen besonders hilfreich: die Personalkostenquote und die Personalkostenintensität. Sie ermöglichen dir als Arbeitgeber, die Wirtschaftlichkeit deines Personalaufwands im Verhältnis zu Umsatz und Gesamtkosten besser einzuordnen.
📌 Personalkostenquote
Die Personalkostenquote beschreibt das Verhältnis der gesamten Personalkosten zum erzielten Unternehmensumsatz. Sie hilft dir einzuschätzen, wie viel Prozent deines Umsatzes für Personal ausgegeben werden.
Formel:
Personalkostenquote = (Personalkosten / Umsatz) × 100
Beispiel:
Ein Unternehmen hat jährliche Personalkosten von 500.000 € und einen Umsatz von 2.000.000 €.
500.000 / 2.000.000 × 100 = 25 %
Das bedeutet: 25 Prozent des Umsatzes werden für Personalkosten aufgewendet.
Interpretation:
Eine hohe Personalkostenquote kann auf hohe Gehälter oder ineffiziente Prozesse hindeuten. Eine niedrige Quote spricht in der Regel für eine effiziente Personaleinsatzplanung – allerdings immer im Branchenkontext zu bewerten.
📌 Personalkostenintensität
Die Personalkostenintensität zeigt den Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten deines Unternehmens. Sie gibt Aufschluss darüber, wie stark dein Betrieb durch Personalaufwand geprägt ist.
Formel:
Personalkostenintensität = (Personalkosten / Gesamtkosten) × 100
Beispiel:
Personalkosten: 500.000 €, Gesamtkosten: 1.500.000 €
500.000 / 1.500.000 × 100 = 33,3 %
Ein Drittel der Gesamtkosten entfällt also auf Personal.
Interpretation:
Eine hohe Personalkostenintensität ist typisch für personalintensive Branchen wie Dienstleistung, Bildung oder Pflege. In anderen Bereichen kann sie ein Hinweis auf Optimierungspotenzial sein – z. B. durch Automatisierung oder flexiblere Arbeitsmodelle.
Diese beiden Kennzahlen sollten regelmäßig geprüft und mit branchenüblichen Werten verglichen werden. Sie helfen dir, Schwachstellen zu erkennen, gezielt zu optimieren und deine Personalkosten strategisch zu steuern.

Fazit: Personalkosten gezielt berechnen und steuern
Die Personalkosten zählen zu den größten Ausgaben in einem Unternehmen – umso wichtiger ist es, sie genau zu kennen und aktiv zu steuern. Mit einer klaren Berechnungsstruktur, dem Verständnis für direkte und indirekte Kosten sowie den richtigen Kennzahlen wie Personalkostenquote und -intensität gewinnst du als Arbeitgeber wertvolle Einblicke in die Wirtschaftlichkeit deines Personalmanagements.
Nutze die vorgestellten Strategien, um deine Personalkosten nicht nur zu erfassen, sondern auch gezielt zu optimieren – etwa durch digitale Tools, effizientere Prozesse oder gezielte Investitionen in dein Team.
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